die frau am nordseestrand

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Perry

Mitglied
die frau am nordseestrand

in sentimentalen jahren fahre ich
ans meer kehre zurück ans dünengesäumte
meine begleiterin hinterlässt keine spuren
doch ich spüre ihren händedruck

am flutsaum sitzt mit angezogenen knien
die frau ein leuchtendes tuch
um kopf und hals geschlungen
trägt der wind ihr lächeln zu mir

im vorbeigehen erzählen wir unsere leben
ihr hund läuft noch ein stück mit
bis ihn die wirklichkeit ruft ich werfe
eine kusshand in den sonnenuntergang
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Perry,

das gefällt mir gut. Nur in S2 stutze ich ein wenig:

Schon klar, dass es hier um „die“ bestimmte Frau geht, trotzdem würde ich hier „eine“ Frau bevorzugen, um die Aussage vager zu machen.

Nach Z3 gehörte für mich ein Punkt – wenn du denn Interpunktion verwenden würdest, denn dort ist für mich eine gedankliche Pause. Deshalb würde ich den nachfolgenden Satz umstellen: Der wind trägt ihr lächeln zu mir.

So sehe ich das.

Gruß Ciconia
 

Perry

Mitglied
Hallo Ciconia,

freut mich, dass Dich diese Begegnung ansprechen konnte.
Ja es ist eine bestimmte Frau gemeint, wie der Titel schon vorgibt. Ich habe selbst auch schon überlegt sie im Text offener darzustellen, um den Gedanken mehr Spielraum zu lassen, ob es die imaginäre Begleiterin oder doch eine reale Frau ist.
Interpunktion stört m. M. nach die Mehrdeutigkeit lyrischer Texte mehr, als sie sie unterstützt. Ich denke, die Leser sind durchaus selbst in der Lage ihre Satzzeichen so zu setzen wie sie sie empfinden.
Danke für deine Reflexionen und LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo revilo,

die wahren (Liebes)Abenteuer finden meist im Kopf statt, deshalb schadet es nicht dem Leser Fantasiespielraum zu lassen.
Schön, dass Du dich durch meine neuesten Texte arbeitest.
LG
Manfred
 



 
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