Rechte an Texten
Gesetzliche Regelungen gibt's -wie in allen Bereichen- vermutlich übergenug (einschl. des Kopierrechts usw.)
Mit gefällt die notarielle Regelung am Besten:
Titelschutz, Textkörperschutz, Kapitelschutz, Gesamtwerkschutz.
Das ist schön deutsch und wird die unselige VielSchreiberei dann schnell ganz zum Erliegen bringen. Der Notar kann eine neue Abteilung aufmachen, welche dann auch direkt den Zensor abgibt.
Als schlecht bewertete Lit. wird dann zwar veröffentlicht, aber ihr Schutz ist umgekehrt proportional ihrer Qualität dann halt teurer.
Eine andere sehr brauchbare Methode wäre die Verschlüsselung aller lit. Texte durch den Autor. Will der Leser lesen, muß er ein Comp-Zusatzgerät anschaffen, welches den jeweiligen Autorenschlüssel dechiffriert. Da der Schlüssel monatlich gewechselt wird, muß der Leser für jeden Autor und aktuellen Schlüssel monatliche Gebühren bezahlen. Natürlich mit Garantien, z.B. auf mindestens 10.000Buchstaben/Monat/Autor zu erhalten.
Dann könnte man -ähnlich Premiere- sogar Literaturdecoder erfinden, und der Leser kann zwischen Kategorien wählen: liebliche Baumpoesie, derbe Sexprosa, Wassergedichte, Almidyllen, Gebrauchsanweisung der Kaffeemaschine, usw.
Noch besser, und technisch heute bereits möglich: Der Autor übermittelt dem Leser lediglich seinen Buchstaben- und Worteverwendungs-Habitus. Der Comp des Lesers ist mit einem kombinatorischen Programm versehen, welches aus diesen Variablen dann Originaltexte des Autors zusammensetzt.
Der Leser braucht nur noch per Eingabe zu definieren: "Bodo Ungerecht, 2 5Zeiler mit Mädchen und Tennisball". Den Rest macht der Comp im O-Ton des Autors.
(Mit Texten und Musik geht das heute bereits)
Noch eine einfache Possibilität: Der Autor bietet dem Leser eine kurze summary an, und erst nach dem Kaufentscheid bekommt der Leser den ganzen Text.
(Damit wären dann gleichzeitig alle Unsinnstexte ausgemerzt, weil bei denen die erklärende summary stets länger als der eigentliche Text ist.)
Statt summary wäre es auch möglich dem Leser als Intro nur jedes 50. Wort eines Textes anzuzeigen, und die jeweils restlichen 49 kosten dann halt Geld. Dabei braucht der Leser aber nicht den ganzen Text zu kaufen, sondern kann die Abschnitte unabhängig voneinander zum Kauf auswählen. Dies unterstützt dann sehr sein selektives Lesen und sein privatwahnhaftes Weltbild.
Interaktives Rubbellos-Lesen-Schreiben (IRLS):
Der potentielle Leser bekommt DIN-A4-Bögen in Form von Rubbellosen. Nach dem Rubbeln kommt ein Buchstabensalat zum Vorschein. Dazu hat Leser eine Schablone gekauft (jede Woche neu), und wenn er diese über den Salat legt, bekommt er Worte, z.B.: "Ficken, Brötchen, Kaktus". Mit den Worten schreibt er dann einen Kurztext: "Nach einem Picknick mit Brötchen in der Wüste der verrückten Kakteen fickten wir zusammen." Den sendet er ein. Einmal wöchentlich ist Auswertung, und derjenige Leser, dessen Text dem beim Notar hinterlegten Original am Nächsten kommt, kriegt einen Preis.
Ich halte diese IRLS-Methode gerade in der PISA-Zeit für einen gangbaren Weg.
PS: Meine Texte hier dürfen gelesen werden, verwendet, verflucht, weggeworfen, aber nur bitte bei Vollmond und nach vorheriger Absprache mit der römischen Kurie kopieren!