Die Geschichte vom einsamen Mädchen

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mone80

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Die Geschichte vom einsamen Mädchen

Vor einiger Zeit geschah etwas seltsames.

Es war an einem kalten, verschneitem Wintertag. Nachdem ich schon den ganzen Tag ferngesehen hatte entschloss ich mich am späten Nachmittag noch eine Runde spazieren zu gehen.

Ich liebte es, im Schnee alleine herumzuwandern und in Gedanken zu versinken. Meinen Eltern sagte ich, dass ich spätestens in einer halben Stunde zurück sein würde.

Als ich ungefähr zehn Minuten gegangen war, begegnete mir ein Mädchen, es war höchstens fünfzehn Jahre alt. Ich wunderte mich, dass so ein junges Mädchen um diese Zeit an so einem unheimlichen Ort spazieren ging. Als sie mich bemerkte, wich sie erschrocken zurück und lief davon. Ich machte mir nichts draus und ging nach Hause. Auch zu Hause dachte ich nicht mehr an das Mädchen. Am nächsten Tag ging ich um fast die gleiche Zeit den selben Weg.

Dieses Mal, als ich dem Mädchen wieder begegnete, lief sie nicht davon. Sie starrte mich mit großen, angsterfüllten Augen an. Ich sagte zu ihr, dass sie keine Angst haben braucht. Nach längerer Zeit fasste sie zu mir Vertrauen. Wir redeten und es schien so, als ob wir uns schon ewig kenn würden. Denn sie erzählte mir ihre Probleme mit denen sie nicht alleine fertig wurde.

Sie hatte niemanden, mit dem sie reden konnte, da sie vor einem halben Jahr von zu Hause ausgebüxt ist. Ihre Eltern hatten sie mit einem anderen Mädchen bei austauschen von Zärtlichkeiten erwischt. Sie wurde von ihren Eltern ausgestoßen, weil diese ihre sexuelle Neigung zu Mädchen nicht akzeptierten. Als sie von zu Hause weggelaufen ist, hat es nicht allzu lange gedauert bis sie Drogen probierte.

Und nun ist sie abhängig und weiß nicht wie sie davon loskommt. Als wir uns verabschiedeten, verabredeten wir uns für den nächsten Tag. Doch bevor ich ging drückte sie mir ihren Glückstein in die Hand uns sagte „Ich hoffe wir sehen uns bald“. Als ich am nächsten Tag an die Stelle kam, wo wir uns treffen sollten, sah ich am Boden einen leblosen Körper lieben. Als ich näher hintrat sah ich eine Nadel im Arm des Körpers. Mir blieb die Luft weg, als ich das Gesicht erkannte. Es war das Mädchen, dass mir am Vortag noch ihre Probleme erzählte. Erst jetzt verstand ich den Satz, den sie zum Abschied sagte.

Schließlich wachte ich auf, und war froh, dass alles nur ein Traum war.
Doch plötzlich sah ich den Glückstein in meiner Hand...

Februar 1995
 



 
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