Die Gesichtlosen

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Wo einst Gespräche laut erklangen,
nehmen heute kleine Scheiben
den Blick Gesichtloser gefangen,
die scheinbar stumm und starr verbleiben.

Das Sehen haben sie verloren
an ein Gerät in ihrer Hand
Und welches Wunder auch beschworen,
ihr Blick bleibt weiter abgewandt.

Doch die gesichtlosen Gestalten
hinterlassen ihre Spuren
tief getränkt in Wortgewalten
in nicht vergessenden Strukturen.

Versteckt hinter der Scheibenwelt
wachsen ungebremst Gedanken
aus zu einem Minenfeld,
und Menschlichkeit gerät ins Wanken.
 

Tula

Mitglied
Hallo

rein inhaltlich: ich vermute, dass es in den ersten zwei Strophen bei den Scheiben um Handy's geht (?). Wie sonst beim Fernsehen, es wird alles aufgesaugt, was auf den Bildschirm kommt... Erinnert mich an einen Song von Herman van Veen.

Aber dann die dritte Strophe! - finde ich greulich, um nicht zu sagen absurd. Die vierte kann ich wieder einigermassen einordnen, erscheint mir aber doch grob uebertrieben.

Ich denke, das Thema geht ok, aber dieses wurde hier leider sehr theatralisch umgesetzt; viel zu dick aufgetragen. Metrisch hat es auch ein paar Probleme.

LG
Tula
 



 
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