die grenzen meiner sprache bedeuten die grenzen meiner vernunft (zwei experimente)

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Abwendung vom Konkreten

Rose ist ein Wort ist ein Wort
und keine Rose

Die Bedeutung eines Worts
ist sein Gebrauch in der Sprache.

Wort is not a word n'est pas un mot



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Laut und Leise unterhalten sich

Begüsch Bong Begüsch Bong
psssssssssssss
Begüsch Bong Begüsch Bong
psssssssssssss
psssssssssssss
Begüsch Bong Begüsch Bong Begüsch Bong
pssssssssssssssssss
pssssssssssssssssss
Bong Bong
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 22614

Gast
Hallo Patrick,

Irgendwie mag ich diese Anweisung im Titel nicht. Schon beim anderen Text war das so.

Mir gefiele vielleicht als Titel einfach "Konkret" und dann ohne die Untertitel.

LG
atira
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
hey atira

der titel ist genial und völlig zurecht mindestens 500 bücher sekundärliteratur schwer, von seinem einfluss auf die lyrik mal ganz abgesehen. er steht in den "philosophischen untersuchungen" von wittgenstein. genau wie der satz; "die bedeutung eines worts, ist sein gebrauch in der sprache.

dieses ganze, erste gedicht ist zusammengepuzzelt. ausgehend von gertrude steins: "rose ist eine rose ist eine rose"

was stein damit meinte war doch eine hinwedung zum konkreten. die symbolisch aufgeladene rose, wird durch die wiederholung wieder zu einer echten, konkreten rose.

ich drehe das nur (in wittgensteinscher manier) um und fokussiere mich auf den lyrich erfassbaren teil der rose, nämlich sein verbleiben als wort. aber was ist ein wort.

der letzte teil, der ja übersetzt lautet: "ein wort ist kein wort ist kein wort" nimmt das auf die schippe. denn natürlich ist das wort "wort" kein wort im englischen vokabular, noch im französischen. aber es liegt ja noch eine eben darunter, darüber, wer weiß, dass kein wort mehr, als das wort "wort" durch den gebrauch in der sprache seine allumfassende und dennoch völlig leere bedeutung bekommt, nämlich eben jene, als gefäß für alle worte zu gelten, ohne selber etwas darüber hinaus zu benennen.

das ist natürlich nicht alles, aber ich will es auch nicht zu einfach machen ... jedenfalls ist doch die frage, was solche sprachlichen randgänge, für die ränder der eigenen welt bedeuten.

beim zweiten gedicht auf ganz andere art, aber darauf gehe ich erstmal nicht ein.

lg
patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 22614

Gast
Oh, entschuldige, da fehlte mir offensichtlich einiges an intellektuellem Hintergrund, um diesen Text zu verstehen.

Ich hoffe, dass die sich die einschlägig Belesenen (mehr) Freude daran haben.

LG
atira
 

Ralf Langer

Mitglied
Oh je, was würden Derrida und Foucault
( le mot est un monstre) Und auch der Holzweggänger Heidegger( heidegger,heidegger he was a busy beggar- monthy python) wohl dazu sagen wollen.
Was ist denn ein Wort, ausser der immanenten Tatsache das es ein Wort ist.
Das führt aber zu Nichts, ausser Selbstteferentialität. Die Dinge fallen auf sich selbst zurück und in die Deutungslosigkeit.
Vielleicht sollte man bei den alten Griechen stöbern:
Worte sind Ideen mit Bedeutsamkeit.
Ach, und erst die Unterscheidung zwischen dem Ausgesprochenen oder dem Geschriebenen.

Der Satz von Stein wäre ja ohne das geschriebene Wort um mindestens eine Ebene ärmer.
Und de Saucurre, was ist mit dem?

Worte sind dann doch ein Wortschatz. Ihr Wert?
Wir können uns mit Ihnen so herrlich Missverstehen...

experiment ende
Ralf
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
hehe, ralf. heidegger würde was sagen, dem foucault widersprechen müsste, und dem müsste gadamer widersprechen und dann käme wittgenstein und dem würden alle widersprechen, bis nietzsche käme und sie alle als schwätzer betitelte usf.

aber ein gedicht muss sich ja nicht unbedingt an logischer klarheit orientieren, es ist ein vorzug der lyrischen verständigung, dass sie anspielt, ausgräbt, wieder verschüttet und an allem rütteln darf, nicht?

lg
patrick
 
G

Gelöschtes Mitglied 22830

Gast
der titel ist genial und völlig zurecht mindestens 500 bücher sekundärliteratur schwer, von seinem einfluss auf die lyrik mal ganz abgesehen. er steht in den "philosophischen untersuchungen" von wittgenstein. genau wie der satz; "die bedeutung eines worts, ist sein gebrauch in der sprache.
lieber patrick, dass er genial ist, daran besteht kein zweifel. nur bei der quellenangabe bin ich verwirrt.
kannst du das mal genauer angeben? den ersten kenne ich aus dem tlp - allerdings die grenzen meiner sprache sind die grenzen meiner welt. und in dieser aphoristischen kürze kenne ich den zweiten aus über gewissheit. wo steht er denn so in den pu?

ach so, das gedicht finde ich auch ziemlich genial.

liebe grüße
die lavendelfrau


bekomme gleich lust, den tractatus wieder mal zu lesen. das ist ja auch so eine art experimentelle lyrik.
 

Scal

Mitglied
@schwarzer lavendel, charlotte

Zitat ist aus "Philosophische Untersuchungen".
War vor zwei Jahren einige Tage lang in Trattenbach, Wittgenstein war dort Volksschullehrer; gibt dort ein kleines Museum und einen Wald- und Wiesen-Wanderweg mit Wittgenstein-Zitaten auf Tafeln.
 
G

Gelöschtes Mitglied 22830

Gast
sie haben ihn gehasst. und es war für ihn eine schlimme zeit.
die armen kinder.

aber er hat dort sein zweites buch geschrieben - das letzte, welches er veröffentlich hat. ein wörterbuch für die volksschulen ;).

Die alles gleich machende Gewalt der Sprache, die sich am krassesten im Wörterbuch zeigt, und die es möglich macht, daß die Zeit personifiziert werden konnte, was nicht weniger merkwürdig ist, als es wäre, wenn wir Gottheiten der logischen Konstanten hätten.
vermischte bemerkungen
 

Tula

Mitglied
Hmm ...

die Lüge ist nicht die Wahrheit ist nicht
die Wahrheit ist eine Lüge nicht die Wahrheit?
die Lüge ist nicht die Wahrheit ist eine Lüge
ist nicht die Lüge ist deine Wahrheit und
nicht die Lüge ist die Wahrheit sie isst
die Wahrheit sie frisst sie auf ...

LG
Tula
 
Äh? ... i..hmm..oh! Hmm. ....Hä?

Kurdische Knotenphilosophie, ...-lyrik, ...-poesie, ...-erläuterungen?

Ich verstehe nicht mal mehr Bahnhof. Was selbstredend im wortwörtlichen Sinne nicht an den Verfasser o.g. Worte liegt, sondern vielmehr an meinem pfingstmontäglichen Frühverständnis. Oder gehen die Worte tiefer?

Sei's drum. Ich klink mich aus.
 



 
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