Die Grenzwelt - Kapitel 7

Arathas

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In diesem Kapitel erfährt der geneigte Leser nun endlich, was es mit den Separatoren auf sich hat *grins*





Der Weg schlängelte sich zwischen hohen Felsen hindurch, die wie Bewacher an seinem Rand standen. Es mochte Zeiten gegeben haben, da hatten sie tatsächlich diese Aufgabe übernommen, denn wer sich während eines Krieges auf dem Hügel verschanzte, konnte sich in jede Richtung hin hervorragend verteidigen.
Deacon stand auf einem der Monolithen und spähte ins Tal hinab. Wolken umspülten das Dorf wie Wasser ein paar Steine in einem Fluß.
Was hatte der alte Mann gesagt? Viele Antworten sind bereits ausgesprochen? Nun, wie sollte er aber wissen, was seinem Bruder zugestoßen war, wenn er es nicht von den Magiern erfuhr?
Ein Gedanke kroch durch seinen Verstand: Wenn viele Antworten bereits ausgesprochen waren, dann mußte es wenige geben, nach denen es zu fragen galt. Gut. Auf welche Weise konnte Thamis gestorben sein? Es war kaum möglich, daß ihm ein Buch auf den Kopf gefallen war, und dort, wo er sich aufhielt, gab es auch sonst nicht allzu viele Möglichkeiten, um sich zu verletzen.
Aber Thamis war auch nicht der Mensch, der so etwas wie Selbstmord in Betracht ziehen würde. Krank war er auch nicht gewesen, denn das hätte Deacon gespürt. Er hatte schon immer diese seltsame Verbindung zu seinem Bruder gehabt: Wenn Thamis sich mit einer Nadel gestochen hatte, piekste es auch in Deacons Finger. Doch das, was er auf dem Berg erlebt hatte, war mehr als nur bloßer Schmerz. Dies war kein Leid gewesen, das entsteht, wenn jemand aus großer Höhe herunterfällt – etwa von einem Turm - und auf den Boden schlägt. Es war nicht kurz gewesen. Wenn Deacon es beschreiben hätte sollen, wären ihm spontan Worte wie 'eine Welt aus Schmerzen' eingefallen.
Er wirkte nachdenklich. Es blieben also nur noch wenige Antworten übrig: Man hatte ihn umgebracht. Es mochte ein Mörder gewesen sein, oder, was noch ungleich schlimmer war, eine Verschwörung innerhalb der Mauern der Zitadelle. Es machte zwar keinen Sinn, daß Magier Schuld an seinem Tod tragen sollten, aber Deacon mußte wenigstens die Möglichkeit in Betracht ziehen. Und je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm, wie vorsichtig er sein mußte. Einfach in die Zitadelle zu spazieren könnte der letzte Ausflug werden, den er in seinem Leben unternahm.
Deacon registrierte das Gewicht, das an seinem Mantel zerrte. Er nahm die Schachtel aus der Tasche und musterte sie. Was schlummerte in ihr? Er kannte diese Art von Waffen: Im Volksmund nannte man sie den letzten Ausweg. Helden führten so etwas üblicherweise mit sich. Sie waren teuer, sehr teuer, und nicht selten magisch. Viele große Kämpfer, die gefesselt im Verlies eines Schurken lagen und einen letzten Wunsch äußern durften, hatten nur überlebt, weil sie nach einer Zigarette verlangten. Mit befreiten Händen zogen sie dann ihren letzten Ausweg und brachten den Bösewicht zur Strecke.
Es gab sie in den verschiedensten Variationen: Hörner, die einen beim Blasen an einen anderen Ort brachten, Zauberstäbe, die einen Meteoritenhagel niedergehen ließen, und so weiter.
Deacon fragte sich, welches Utensil sich in seiner Schachtel befand. Ob er sie einfach aufmachen und nachsehen sollte? Aber nein, Merho hatte bisher für alles einen guten Grund gehabt, und wenn er sagte, man dürfe sie nur als allerletzten Ausweg benutzen, dann wollte Deacon dies auch einhalten. Trotzdem, allein der Gedanke, eine solche Waffe mit sich zu tragen, verschaffte einem ein angenehmeres Gefühl.
Der Mörder seines Bruders, wer immer es auch war, würde sich noch umsehen...


Die Gänge, die sich durch den Tempel wanden, erforderten keine besondere Vorsicht. Die Personen, die in ihnen wandelten, waren allesamt wichtig. Es schickte sich nicht, einer so unauffälligen Gestalt wie Creeper Beachtung zu zollen. Außerdem waren nur Leute, die nichts wert waren, dazu imstande, so viel Mühe darauf zu verschwenden, mit den Schatten zu verschmelzen.
Da Creeper sich nicht im Geringsten im Tempel auskannte, gab es nur eine Möglichkeit, dies zu ändern: Er brauchte einen Führer. Daß der nächste Elf, der ihm entgegen kam, Shaynes Lehrmeister Kovko war, hatte nichts mit einer besonderen Fügung des Schicksals zu tun, es war reiner Zufall.
"Uh?" sagte der Lehrer, als sich von hinten eine Hand auf seine Augen preßte. Creeper hatte herausgefunden, daß dies eine weitaus klügere Alternative darstellte, als seinem Opfer die Hand auf den Mund zu pressen. Niemand, der zwei Finger direkt an seinen Augen spürt und weiß, daß derjenige, dem diese Finger gehören, einfach zudrücken könnte, hält es mehr für nötig, einen Laut von sich zu geben. Außerdem gestalten sich Unterhaltungen recht schwierig, wenn man dazu neigt, seinen Opfern den Mund zu zu halten.
"Ein Ton, und du wirst nie wieder sehen können, wie die Sonne aufgeht" teilte Creeper gesprächsfreudig mit und zerrte Kovko vom Hauptgang fort. "Hörst du beim Namen Shayne irgendwelche Glocken läuten?"
Kovko antwortete nicht.
"Du darfst natürlich reden, wenn ich dir eine Frage stelle."
Angehaltene Luft entwich den Lungen des Lehrmeisters. Er wirkte trotzdem nicht erleichtert. "Wir haben keinen Schüler, der so heißt."
"Woher wußtest du dann, daß ich von einem Schüler spreche?"
Mist! Kovko sackte in sich zusammen. Er hatte versucht, zu Lügen. Niemand konnte ihn dafür verantwortlich machen, daß es nicht funktioniert hatte! Außerdem schien der Fremde zu wissen, was er will, deswegen würde es wahrscheinlich sowieso nichts nutzen, ihm etwas vorzumachen...
"Ich werde dich zu ihm bringen."
"Das ist schon eher nach meinem Geschmack."
Sie passierten mehrere Kreuzungen und kamen sogar an anderen Elfen vorbei, doch die kleine Messerspitze, die Kovkos Kleidung durchdrang und genau so fest in seine Haut piekste, daß er nicht vergaß, daß es sie gab, machte ihm die Entscheidung einfach, nicht um Hilfe zu rufen.
Eine schwere Eichentür war die Endstation ihrer Reise.
"Und hinter dieser Tür finde ich Shayne?"
Der Elf nickte eifrig.
"Warum also beschleicht mich dann der Verdacht, daß du mich hinters Licht führen möchtest?"
Gezuckte Schultern deuteten an, daß der Elf auch keine passende Antwort auf diese Frage hatte.
Creeper zeigte auf ein Schild, auf dem in Alt-Elfisch die Worte Sue nucta toneva, talaran eingraviert waren.
"Öffne deinen Geist und tritt ein" übersetzte er. "Wenn ich einen solchen Spruch vor meinem Zimmer anbringen würde, müßte ich schon ein ziemlich hohes Tier sein. Priester in einem Tempel vielleicht, oder Oberster Dukkar..."
Kovko wirkte unglücklich.
"Ich mache dir einen Vorschlag, mein Freund: Du bringst mich zu Shaynes wirklichem Aufenthaltsort, und ich verzichte wirklich darauf, dir dein Herz aus der Brust zu schneiden."
Der Lehrmeister wackelte heftig mit dem Kopf, und dieses mal blieben die beiden vor einer etwas kleineren Tür stehen. Sie wirkte alt, und das war sie tatsächlich. Die Unterkünfte für die Schüler wurden nur dann renoviert, wenn Bestandteile der Einrichtung bei Berührung in der Hand zurückblieben. In diesem Fall fiel auf der anderen Seite der Türknauf herunter, wenn man daran drehte.
Creeper sah sich in dem verfallenen Raum um. Der bewußtlose und gefesselte Kovko wartete draußen in einem Schrank.
Ein paar Kerzen erhellten die steinernen Wände. Man konnte mit Gewißheit sagen, daß sie schon bessere Zeiten gesehen hatten, denn ein großes Loch klaffte in einer von ihnen. Creeper leuchtete mit einer der Kerzen in den dunklen Tunnel, der dahinter lag. Der Kerzenschein verlor sich nach wenigen Metern, doch der Gang führte weiter.
"Verdammt!" murmelte er. Der Tag hatte so gut begonnen.


Der Grenzer fühlte sich wohl in seiner Welt.
Sie war grau. Es gab nichts in ihr, das dieser Beschreibung gespottet hätte. So etwas wie ein Himmel existierte nicht, denn wenn der Boden, der Horizont und der Himmel grau sind, kann man nichts davon mehr auseinander halten.
Natürlich gab es etwas in dieser Welt, denn ansonsten hätte das Wesen, das sich Grenzer nannte, wohl kaum existieren können.
Es gab... Gedanken. Und... Gefühle.
Der Grenzer haßte sie. Sie waren wie Farben: Unberechenbar und fehl am Platz. Gedanken waren der Tod eines reinen Geistes. Wie konnte man leben, wenn man umgeben von Farben war? Und das Schlimmste war: Farben mußten nicht tatsächlich gleich Farben sein! Es mochte verrückt klingen, doch die Gestalten, die die Schatten- oder Lichtwelt ihre Heimat nannten, sahen nicht das selbe, auch wenn sie auf die selbe Farbe starrten. Der Grenzer hatte diesen offensichtlichen Fehler versucht zu analysieren, und er war zu folgendem Ergebnis gekommen: Der Verstand eines lebenden Wesens war so verunreinigt, daß er, je nach Grad der Verunreinigung, einen anderen Blickwinkel auf die Welt hatte. Dies erschien nur logisch. Zum Beispiel gab es Menschen, die sehr oft sehr zornig waren. Ihr Geist war bereits so unsauber, daß sie permanent rot sahen.
Oder es gab Elfen, die ihr langes Leben im Wald und auf den Wiesen, im Einklang mit der Natur verbrachten. Sie wußten von einem speziellen Kraut, welches sie, gut getrocknet, in kleine Papiertütchen drehten und rauchten. Ein solch vernebelter, beinahe schwebender Elf betrachtete die Welt mit völlig anderen Augen: Alles erschien viel klarer, deutlicher, im Moment festgehalten. Die Wahrnehmung beschränkte sich auf einen kleineren Teil der Welt, doch dieser war dafür umso intensiver. Dies mußte ohne Zweifel vom Rauch kommen, der durch ihre Adern flutete und ihr Gehirn vernebelte. Warum sie die Kräuter weiterhin rauchten, blieb dem Grenzer verborgen.
Die Kreaturen des Lichtes und des Schattens sprachen also keineswegs von der gleichen Farbe, wenn sie auf eine Blume zeigten und sich darüber unterhielten, wie wundervoll die roten Blüten doch anmuteten. Ein jedes von ihnen mochte ein völlig unterschiedliches Rot sehen, und dazu noch völlig andere Gedanken damit verbinden.
Sie waren so dermaßen fehlbar!
Manchmal hatten seine Gefühle, insbesondere jenes Gefühl, das man Neugier nannte, den Grenzer übermannt. Es war schier unmöglich, dem Drang zu widerstehen. Ebensogut hätte man versuchen können, eine Wand mit bösen Blicken umzuwerfen. In solchen Fällen, wenn er seine graue Ebene verließ und sich in die Höhle des Löwen begab, nahm er die Gestalt eines dieser fehlerhaften Wesen an, um sie zu studieren.
Für den Grenzer gab es keine Beschränkungen wie Form, Volumen oder Masse. Er konnte sein, was er wollte. Wenn er als Vogel die blauen Weiten erkunden wollte, mußte er dies nur kurz denken, und schon passierte es. Auch ein Mensch war kein Problem, oder etwas noch komplexer strukturiertes, so wie ein ganzer Termitenhügel.
Doch es gab auch gewisse... Probleme. Es war nicht weiter schwierig, eine Katze zu analysieren und deren Form anzunehmen. Aber Lebewesen neigten dazu, sich zu bewegen, und die seltsame Masse, die Körper hieß, zu diesem Kunststück zu überreden, war die eigentliche Aufgabe. Es war in etwa, als würde man die Unterschrift einer fremden Person fälschen: Wenn man nur ein, zwei Worte in der anderen Handschrift niederschreiben sollte, so konnte man dies mit ein wenig Übung ohne weiteres. Doch wenn man ein komplettes handgeschriebenes Buch auf diese Weise übertragen sollte, geriet man ins Schwitzen* (Der Grenzer hatte es nie bewerkstelligen können, zu schwitzen. Manche Menschen mochten ihn darum beneiden** (vor allem diejenigen, die sich in der Nähe von den Menschen befanden, die ihn um diese Eigenschaft beneideten). Eine kleine Unterschrift mochte so aussehen wie das Original, doch irgendwann schlichen sich Fehler ein. Die Buchstaben wurden zu lang, der Schwung des O's zu ausufernd oder das i-Tüpfelchen erlaubte sich ein wenig Kreativität. Alles in allem schien es zwar noch immer die gleiche Handschrift zu sein, aber wenn man sich einen längeren, aufmerksamen Blick gönnte, erkannte man, daß ein anderer am Werk gewesen war. Der Grenzer bekam es nie völlig richtig hin.
Zudem hatte die ganze Geschichte noch einen weiteren Haken: Wer schon einmal die Handschrift eines gesamten Buches kopiert hatte, wußte, daß solche Dinge sich zur Gewohnheit entwickeln konnten. Und Gewohnheiten waren bekanntermaßen schwer abzustreifen.
Es war mehr als einmal vorgekommen, daß der Grenzer, in seinem eigenen grauen Reich, plötzlich Hunger verspürte. Und das war zweifellos kein besonders gutes Gefühl, wenn die gesamte Welt, die man bewohnte, keine Vorstellung von Essen beinhaltete.
Der Grenzer wandte seinen metaphorischen Blick der Schattenwelt zu. Er konzentrierte sich und versuchte, den Elfen Shayne zu erkennen, doch sein Blick blieb verschwommen. Das war eigenartig, denn eigentlich hätte er in der Lage sein müssen, den Dunkelelfen zu sehen.
Das Prinzip war einfach: Der Grenzer konnte sich an jeden beliebigen Ort beider Welten begeben, wenn es dort genug graue Zonen gab. Diese konnten auf unterschiedliche Weise zustande kommen: Wenn zum Beispiel eine Person in der Lichtwelt genügend schwarze, dunkle Gedanken dachte, entstand Gräue um sie herum. Kriecher war so ein Wesen: Mit seiner bloßen Existenz rammte er einen düsteren Pflock in das Herz der Lichtwelt. Und an den Rändern, zwischen Licht und Schatten... floß das Grau.
Das genaue Gegenteil war in der anderen Welt der Fall: Wesen des Lichtes, die mit reinen Gedanken durch ihr Leben schritten und nicht zögerten, einer alten Dame über die Straße zu helfen, auch wenn diese offensichtlich gar nicht vor hatte, sie zu überqueren, bohrten ihrerseits Löcher in die dünnen Wände, bis sie begannen, zu lecken. Es war unerheblich, ob die Kreaturen vollkommen böse oder nur ein wenig wütend, ehrenhaft bis zum kleinen Zeh oder einfach gut gelaunt waren: Wo die Gegensätzlichkeiten sich vereinten, da breiteten die grauen Finger sich aus wie gierige Tentakel...
Umso erstaunlicher war es, daß dem Grenzer der Blick auf Shayne verwehrt blieb. Seine graue Wolke hatte sich verdunkelt und war nun in das schwarze Allerlei hinabgetaucht. Er konnte beim besten Willen nicht sagen, wo der Elf sich aufhielt. Es mußte einen Gegenpol geben, oder zumindest etwas, das nicht hell leuchtete, und zwar ganz in seiner Nähe.
Auch Kriecher konnte irgendwo auf der Schattenwelt sein. Der Grenzer hatte ihn zwar nach Vidanos, nahe der Hohen Schule Der Ewigen Nacht, übersetzt, doch nun konnte er bereits sonstwo sein - mit etwas Glück befand er sich im Tempel und würde den Separator schon bald ins Jenseits befördert haben.
Der Grenzer tat etwas, das er von den Lebewesen gelernt hatte, deren Körper er manchmal nachahmte: Er lachte. Es war ein hohles Lachen und entbehrte aller Gefühlen, die es zu einem Lachen machten.
Es war eine Grimasse.


Ein Hahn auf einem Hinterhof begrüßte den Sonnenuntergang mit einem Krähen, als ein paar Steine begannen, sich merkwürdig zu bewegen. Zuerst tanzten sie auf dem Boden, bis dieser schließlich auseinanderbrach und einen Kopf offenbarte.
Shayne lugte heraus und versicherte sich, daß niemand in der Nähe war. Nach langem Zögern, wie bei einem Hund, der zwar das Gartentor sieht, das sein Herrchen aus Versehen offen gelassen hat, sich aber noch nicht wirklich schlüssig ist, ob er flüchten soll, hatte er es letztendlich doch gewagt, seinen Tunnel zu Ende zu graben. Ein flaumiges Gefühl brodelte in seinem Magen. Die Welt hier draußen... sie sah so... anders aus. Es war eine der Regeln der Hohen Schule Der Ewigen Nacht gewesen, daß die Schüler bis zu ihrem vollendeten zweiundzwanzigsten Lebensjahr das Tempelgelände nicht verlassen durften. Dazu mußte gesagt werden, daß die Anlage größer war als so manches kleine Dorf, aber selbst wenn ihre Mauern einen kompletten Kontinent umfaßt hätten: Es änderte nichts an der Tatsache, daß man eingesperrt war.
Der erste Eindruck, den Shayne von der neuen Welt erhielt, war der einer wohlbehüteten, kleinen Stadt. Der zweite Eindruck machte ihn mit vier Leichen bekannt, die anscheinend auf diesen Hof gezerrt worden waren.
Eine Untersuchung ergab, daß zwei der Dunkelelfen ihren Kopf verloren hatten, und das nicht bloß in metaphorischer Hinsicht. Ein anderer war übelst zugerichtet, und der vierte... nun, Shayne war sich nicht sicher, wieviel vom vierten Elfen er vor sich hatte.
"Du meine Güte" rief Herm, der jetzt ebenfalls aus dem Loch gestiegen war. Shayne verzog das Gesicht und preßte ihm die Hand auf den Mund.
"Still, oder willst du ebenfalls so enden?"
Er bereute es bereits jetzt, daß er Herm mitgenommen hatte. Warum er es überhaupt getan hatte, war ihm selbst nicht klar. Vielleicht hatte ihm der kleine Kerl einfach leid getan, denn bis er die Prüfungen bestand, durfte er nicht aus dem Tempel. Und die Prüfung, die Herm bestehen konnte, mußte erst noch erfunden werden.
"Hmpf" sagte Herm, und Shayne ließ seine Hand sinken.
"Und wechsel verdammt nochmal deine Klamotten!"
"Warum? Mir gefallen sie!"
Herm blickte an sich herab. Wenn er es auch nicht schaffte, in einer Prüfung mit hundert möglichen Punkten nur zu erahnen, welche Leistung man erbringen mußte, um einen von ihnen zu ergattern, so hatte er es doch fertig gebracht, die Kleidung anziehen zu dürfen, die seine Mutter ihm geschickt hatte - wahrscheinlich deswegen, weil man ihn dann schon aus der Ferne erkennen und rechtzeitig in einen anderen Gang wechseln konnte.
Jetzt folgte Herms Blick dem von Shayne, und eine schreckliche Erkenntnis krabbelte in seinen Verstand: "Du willst, daß ich mit ihnen Kleidung tausche!" rief er empört und zeigte auf die bemitleidenswerten Häufchen, die einmal Elfen gewesen waren. Er malte sich aus, wo die Köpfe sich wohl befinden könnten.
"Zumindest brauchst du ihnen nicht ins Gesicht zu sehen."
"Das war geschmacklos."
Nachdem Shayne die Zeit des Wartens damit verbracht hatte, die Gegend weiter zu erkunden, musterte er seinen Gefährten skeptisch. Die engen Kleider der Dunkelelfen ließen ihn wie eine Preßwurst erscheinen. Nun, wenigstens wirkte er jetzt nicht mehr wie eine offensichtliche Zielscheibe, wenn sie durch die Stadt gingen.
"Glaubst du, sie haben schon entdeckt, daß wir abgehauen sind?" fragte Herm ängstlich.
Shayne zuckte die Schultern. "Was spielt das schon für eine Rolle? Wichtig ist, daß wir so schnell wie möglich die Stadt verlassen, denn hier werden sie zuerst nach uns suchen."
"Meine Eltern werden sich bestimmt Sorgen machen."
Shayne gab Herm einen langen, ausdauernden Blick, in dem die Frage stand, ob er die letzte Aussage wohl tatsächlich ernst gemeint hatte. Seine Fähigkeiten, in die Köpfe anderer Lebewesen zu sehen, fanden bei ihm ihre Grenzen. So sehr er sich auch anstrengte, er konnte nicht herausfinden, was Herm dachte. Oder, was noch interessanter gewesen wäre, ob er dachte.
"Du... vermißt sie doch nicht etwa, oder?"
"Na ja..." Der Saum seines Wamses war wie zufällig in Herms Hände gerutscht, wo er ihn nun verlegen durchknetete. "Immerhin ist es das erste mal, daß ich alleine draußen bin..."
Shayne klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken und machte eine aufmunternde Miene. "Ach komm schon, so schlimm wird's schon nicht werden!" sagte er fröhlich, während sein Blick auf die enthaupteten Gestalten am Boden fiel. Wenn man sein gesamtes Leben in Gefangenschaft verbrachte, lernte man schnell, immer positiv zu denken, selbst in der ausweglosesten Situation. Und gerade eben befanden sie sich, an Shaynes Maßstäben gemessen, in der besten Situation, die überhaupt vorstellbar war:
In Freiheit.


Die Pfähle waren auch nicht mehr das, was sie einmal waren.
Merho rutschte auf einem von ihnen herum und versuchte, angestrengt ins Tal zu spähen.
"Mist" murmelte er, stand auf und suchte sich einen anderen.
Deacon war fort, doch ein Teil von ihm war zurückgeblieben. Dieser Teil hatte sich in Merhos Gedächtnis niedergelassen und sprang nun freudig auf seinen anderen Gedanken herum, sobald er versuchte, sich zu konzentrieren. So konnte er nicht arbeiten!
Das Schlimmste war: Dieser aufmüpfige kleine Teil von Deacon, der noch immer in Merhos Kopf weilte, war ausgerechnet der, den er schon seit vielen Jahren für tot erklärt hatte. Jedenfalls hatte er in einer unbehelligten Ecke gelegen und geschlafen, doch der Junge hatte in seinem Übermut genau diese Ecke gefunden und war dem schlummernden Gefühl mit voller Wucht in die Rippen getreten.
Jetzt rieb sich Merho die Stirn, fluchte zum ersten Mal, seit er vor langer Zeit seine innere Ruhe gefunden hatte, und verschwand in der Hütte.
Ein paar unbedeutend aussehende Bücher stapelten sich rasch zu einem Turm, der zusammen mit ein wenig Proviant in einem Bündel verschwand.
Reisefertig betrachtete Merho seine heimelige Hütte und fragte sich ernsthaft, ob er sie jemals wiedersehen würde. Letztendlich konnte er nicht anders, holte einen Besen hervor, ging nach draußen und begann, seine Pfähle zu kehren. Schließlich konnte man nie wissen.
Er zückte seinen Reiseführer und musterte die Landschaften, die darin abgebildet waren *(Buchbinder bevorzugten eine eher ungewöhnliche Methode, um zu reisen. Sie wußten zwar, daß zwischen den Orten A und B eine bestimmte Strecke lag, doch im Kopf schrumpfen Entfernungen bekanntlich auf einen Bruchteil zusammen. Ein Buchbinder mußte nur den Daumen in die Luft recken, um an jeden beliebigen Ort auf der Welt mitgenommen zu werden. Ein guter Buchbinder hingegen konnte folgendes bewerkstelligen: Er band die Vergangenheit in einem Buch, während er sich selbst belog, indem er ganz intensiv wußte, er befände sich an einem völlig anderen Ort. Man mußte nur eine ausreichend starke Willenskraft dafür besitzen. Sobald die Vergangenheit sich im Buch befand, war dort natürlich festgehalten, daß der Buchbinder sich an dem Ort befand, von dem er dachte, daß er sich eben dort befunden hätte, wo er sich demnach dann auch aufhielt. Auf den ersten Blick mochte diese Art des Reisens ein wenig paradox anmuten, doch wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hatte, ohne Vorwarnung mit voller Montur an einem heißen Sandstrand zu stehen, oder in Badehosen vom Gipfel eines Berges zu blicken, verzichtete man gern auf die Variante des Reisens, bei der man seine Beine bemühen mußte.).
"Ah, wunderbar" sagte er zu sich selbst und schloß die Augen.
Er konnte das Gefühl, das Deacon in ihm geweckt hatte, nun mit voller Intensität spüren. Es hatte tatsächlich keinen Sinn, sich ihm zu widersetzen. Er konnte es sogar benennen: Es war die Abenteuerlust. Und wenn er auch nur eine Sekunde länger zögerte, ließ sie ihn vielleicht einfach zurück.
Die Welt um Merho verzerrte sich, wie immer, wenn Vergangenheit in ein Buch gepreßt wurde. Ein Wirbel entstand, in dem neue Luft mit der alten kämpfte, und gewann. Es gab ein Geräusch, ein Ploppen, als würde ein Vakuum plötzlich aufgefüllt.
Der Hügel, die Hütte und die Pfähle standen einsam und verlassen da.


Sowohl auf Lithios, der Lichtwelt, wie auf ihrem Gegenstück Krap, der Schattenwelt, sprach man vom großen Muster. Den Überlieferungen nach bedeutete es die Ewigkeit und vermochte die Unendlichkeit auszudrücken.
Man mußte es sich wie einen gigantischen Teppich vorstellen, auf den Szenarien eingestickt waren. Jede Handlung, jedes Lebewesen und sogar alles, was nicht lebte, fand sich auf diesem Teppich wieder. Und alles, was geschehen war, geschah oder jemals geschehen sollte, war in mühevoller Kleinarbeit in ihn eingestickt worden.
Anscheinend hatte jedoch eine ziemlich nachlässige Person mit wenig Gespür für Ästhetik und noch weniger Gespür für eine geregelte Welt am Webstuhl gesessen. Zudem konnte man den Eindruck gewinnen, daß mitten während der Arbeit der Pizzaservice vorbeigekommen war, denn das Gebilde wirkte nur halb fertig. Außerdem waren nach einiger Zeit die bunten Fäden knapp geworden, weswegen sich die Person darauf konzentrieren mußte, nur noch die richtigen Wesen farbig hervorzuheben.
Dies war unter anderem der Grund dafür, daß es so viele Leute auf der Welt gab, die irgendwie... farblos wirkten. Ihr Leben bestand hauptsächlich aus Langeweile oder dem Bestreben, Geld für weiteres Bier zu verdienen. Sie wandelten zwar unter der Sonne wie jeder andere auch, doch trotzdem konnte man sich nicht an sie erinnern, sobald sie aus dem Blickfeld verschwunden waren. Ihre Namen entfielen einem, weil die Ohren sich nicht die Mühe machten, die Information ans Gehirn weiterzuleiten, und ihre Gesichter... nun, wer gezwungen war, sie zu beschreiben, der würde schon bald feststellen, daß die Konturen vor dem geistigen Auge verschwammen und nur Gräue zurückließen...
Jane war das Gegenteil einer solchen Person. Wer immer das große Muster auch gewebt hatte, bei Jane hatte er eindeutig zuviel farbige Fäden benutzt. Eigentlich versuchte sie nur, eine ganz normale junge Frau zu sein, doch aus irgendeinem Grund spielten weder ihre Gedanken noch ihr Körper bei diesem Vorhaben mit.
Auch Tanos erinnerte sich daran, daß das Mädchen einen Schuß zuviel.. nun ja, zuviel von irgendetwas abbekommen hatte, als er die Treppe hinaufstieg.
Er fand sie, eine Laute zupfend, in ihrem Zimmer vor.
Jane blickte auf und legte das Instrument beiseite. Es glänzte schwarz, und auf den ersten Blick war erkennbar, daß Veränderungen daran vorgenommen worden waren. Es waren weniger Saiten vorhanden als gewöhnlich, von den ursprünglichen zehn waren nur sechs über das Instrument gespannt. Außerdem hatte es durch einen Unfall ein Loch im Klangkörper. Da die Musik seitdem in Janes Ohren weitaus besser klang, hatte sie es nie geflickt.
"Wie ich sehe, experimentierst du schon wieder mit deiner Laute herum."
Jane grinste. "So langsam bekomme ich den Dreh raus! Ich kann diese langweiligen Bardenklänge nicht mehr ausstehen."
"Nun, dein Stil klingt auf jeden Fall interessant." Tanos setzte sich neben sie. Seit Jane denken konnte, war der Magier so etwas wie ein Onkel für sie gewesen. Er hatte sie mit kleinen Zauberkunststückchen überrascht, als sie noch ein Kind war. Das lag nun schon einige Zeit zurück, und Tanos' Besuche waren immer seltener geworden, doch trotzdem hatte sie einen Platz in ihrem Herzen für ihn bewahrt.
"Etwas ist geschehen" sagte er ruhig.
"Du klingst besorgt."
Er wünschte sich, das Thema wechseln zu können. "Deine Eltern haben dir nie von... deinen Eltern erzählt."
"Manchmal glaube ich wirklich, du bist verrückt."
"Ich meine es genau so, wie ich es gesagt habe: Deine Eltern sind nicht deine Eltern."
"Wessen Eltern sind sie dann?"
"Ich... keine Ahnung! Sie haben kein Kind. Du wurdest von ihnen adoptiert."
Janes Augen lasen Tanos' Züge. Sie erkannten die Wahrheit darin. Ihr Gehirn akzeptierte sie, doch ihr Körper ließ sich nicht so leicht dazu überreden. Ebensogut konnte man versuchen, sich einzureden, man besäße drei Beine.
"Und... wer bin ich dann?"
"Es ist eine lange Geschichte..." begann der Magier. "Du weißt, daß es noch eine zweite Welt gibt, neben unserer."
"Die Schattenwelt."
"Ja. Und falls die Seiten jemals aus dem Gleichgewicht geraten sollten, dann würden sie unweigerlich in sich zusammenfallen. Es wäre das Ende beider Welten."
Ihr Gehirn reproduzierte einen Gedanken, den sie einmal gehört hatte: "Gibt es denn nicht so etwas wie einen Separator?"
Tanos lächelte. "Genau. Durch die Existenz des Separators werden die beiden Welten getrennt. Er - oder sie - lebt wie ein ganz normaler Mensch unter uns, ist äußerlich nicht von uns zu unterscheiden. Er kann einem Kind das Leben schenken. Damit geht das Los auf den Nachkommen über. Dein Vater, Jane... er war dieser Separator."
"Aber dann..."
"Er war ein großartiger Magier, und ein noch größerer Mann. Aber er starb kurz nach deiner Geburt."
"Und meine Mutter?"
Stille schlich sich in den Raum wie ein ungebetener Gast. Keiner der beiden konnte sich überwinden, sie wieder hinauszubefördern. Tanos hatte die Augen geschlossen, und Bilder zogen an ihm vorüber. Er gab sich einen Ruck. "Sie starb bei deiner Geburt."
Jane nahm die hilflose Hand des Magiers in ihre eigene. Sie spürte seine Trauer. Sie selbst konnte keinen Schmerz für ihre toten Eltern empfinden. Man vermisst nichts, das man nie besessen hat.
"Warum erfahre ich das alles erst jetzt?"
"Weil niemand wissen durfte, daß du überhaupt lebst."
"Aber wenn ich nicht leben würde, wäre die Welt doch längst aus dem Gleichgewicht gekippt!"
"Es war keine normale Geburt. Dein Vater war kein normaler Mann. Deine Mutter brachte Drillinge zur Welt."
Jane atmete schwer.
"Zuerst kam Deacon" erläuterte Tanos. "Doch dann stockte allen Anwesenden der Atem, denn Ilanor, deine Mutter, schenkte einem weiteren Kind das Leben. Ich war nicht anwesend, doch ich hörte die überraschten Rufe, während ich vor der Tür wartete. Aber dann war etwas nicht in Ordnung, denn die Stimmen wurden angsterfüllt und panisch. Kurz darauf kam dein Vater zu mir und überbrachte mir die grausame Nachricht von Ilanors Tod."
Tanos wischte mit der Hand imaginären Schweiß von seiner Stirn. Er durchlebte die Sekunden, als wären sie gerade erst vergangen. "Und bevor du nun fragst, warum ich nicht von deiner Geburt erzählte - sie kam in dem Sinne nie zustande. Trotz Ilanors Tod gab es Grund zur Freude: Sie hatte Zwillinge bekommen. Ich wurde als einziger zur Totenwache zurückgelassen, während die anderen sich um die Neugeborenen kümmerten.
Ich kannte deine Mutter gut, und in meiner Trauer, wie sie dort auf dem Bett lag, legte ich meine Hand auf ihren Bauch. Und da spürte ich es. Ich spürte dich. Und so erstaunt ich auch war, ich handelte schnell: Ich rettete dein Leben und floh aus der Zitadelle. Ich weiß nicht, warum ich es tat, aber es war wie ein Zwang. Und so gab ich dich in die liebenden Hände eines Paares, das selbst kein Glück mit Kindern hatte..."
"Meine Eltern... sie haben mir nie davon erzählt..."
"Ich hatte es ihnen verboten. Ich wollte, daß niemand von deiner Existenz erfährt. Separatoren führen kein leichtes Leben, und sie bekommen eine harte Ausbildung. Ich wollte, daß dir dies alles erspart bleiben würde. Ich wollte, daß du ein normales Leben hast. Deine Eltern haben mich nie gefragt, wer du wirklich bist, weil sie in meinen Augen lasen, daß ich es ihnen nicht sagen konnte. Für eine lange Zeit war ich das einzige Wesen, das um deine Herkunft wußte."
"Jetzt sind wir zu zweit."
"Vielleicht noch mehr" flüsterte Tanos. "Das ist der Grund, warum ich dir heute alles erzählt habe. Du schwebst möglicherweise in großer Gefahr. Einer deiner Brüder wurde umgebracht."
"Ja“ war alles, was Jane sagt. „Ich habe es gespürt." Ihre Stimme war nur ein Hauch, denn das Gefühl klang noch immer in ihren Knochen nach, wenn sie sich konzentrierte. "Es war wie ein Unwetter in meinem Kopf. Es war schrecklich."
Tanos blickte sie an. "In euch allen steckt der Geist des Separators. Ihr seid verschiedene Personen, aber nur ein... nun, Leben. Ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll. Ihr könnt eure Schmerzen gegenseitig fühlen."
"Ja, das ist mir schon früher aufgefallen. Ich wußte nur nicht, wo ich es einordnen sollte. Was würdest du denken, wenn du ohne ersichtlichen Grund Nasenbluten bekommst?" Sie hatte sich bereits gefangen. "Wer hat meinen Bruder umgebracht?"
"Das weiß bis jetzt niemand. Es ist aber möglich, daß er von dir weiß. Deswegen bin ich hier. Nur in meiner Gegenwart bist du sicher."
 

Karin

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Hi Arathas,

alles habe ich nicht gelesen, ist mir zu dieser Stunde zu lang. Aber so weit ich gekommen bin, liest es sich schön flüssig weg.

Ein bisschen was ist mir aufgefallen:

- Die Idee mit dem letzten Ausweg gefällt mir sehr gut, auch die Neugier, was es sein könnte. Gut nachvollziehbar.

- Niemand, der zwei Finger direkt an seinen Augen spürt und weiß, daß derjenige, dem diese Finger gehören, einfach zudrücken könnte, hält es mehr für nötig, einen Laut von sich zu geben.

Ich würde das "mehr" streichen.

- Ich mache dir einen Vorschlag, mein Freund: Du bringst mich zu Shaynes wirklichem Aufenthaltsort, und ich verzichte wirklich darauf, dir dein Herz aus der Brust zu schneiden."
Der Lehrmeister wackelte heftig mit dem Kopf, und dieses mal blieben die beiden vor einer etwas kleineren Tür stehen. Sie wirkte alt, und das war sie tatsächlich.

wirklichem - wirklich - wirkte -> darüber bin ich gestolpert. Da würde ich zwei davon in andere Worte auswechseln, um die Wiederholung zu vermeiden.

- Wenn Deacon es beschreiben hätte sollen, wären ihm spontan Worte wie 'eine Welt aus Schmerzen' eingefallen.

Durch das "wenn hätte sollen" liest sich der Satz sehr schwer. Ein Stolperstein. Vielleicht:

Hätte Deacon es beschreiben sollen, wären ihm...

- "Wenn ich einen solchen Spruch vor meinem Zimmer anbringen würde, müßte ich schon ein ziemlich hohes Tier sein.

imho: Würde ich einen solchen Spruch vor meinem Zimmer anbringen, müsste ...

- Die Unterkünfte für die Schüler wurden nur dann renoviert, wenn Bestandteile der Einrichtung bei Berührung in der Hand zurückblieben. In diesem Fall fiel auf der anderen Seite der Türknauf herunter, wenn man daran drehte.

2 x "wenn"-Nebensätze hintereinander. Einen würde ich ändern.

Du siehst schon, ich habe hier 4 x die "wenn" angemerkt. Kamen ein bisschen häufig vor.

Soviel von mir,

viele Grüße,
Karin
 



 
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