Die Hadesfahrt

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Apolonia

Mitglied

Die kalte Nacht umarmt das Land

Die Lichter gehen langsam aus

Man schickt den Tod nicht mal hinaus

Der träge Mond schleichend entschwand.



Und mit dem Mond das Glück entschwand

Verlosch die letzte Hoffnung auch

Bald nistet sich Verzweiflungshauch

Kam niemand mehr zurück ans Land.



Die Seelen schmerzhaft eingestanzt

Von Ohnmacht, Traurigkeit und Leid

Der vielen Witwen schwarzes Kleid

Verschwiegen mit Vampiren tanzt.



Zum Münzenklang der Schleuser* tanzt

Am Horizont geistert ein Floß

Die Welt schaut stumm und regungslos

Verschlossen, dicht, verplombt, verschanzt.


* Als Metapher zum Fährmann Charon aus der griechischen Mythologie, der die Überfahrt zum anderen Ufer (Totenreich) gegen Bezahlung organisiert.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Mir sind hier zu viele unsaubere Inversionen enthalten, das hindert mich, auf den Inhalt einzugehen. Schade.

blackout
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Der träge Mond schleichend entschwand.

Und mit dem Mond das Glück entschwand

"träge" überflüssiges Adjektiv, "Mond" unwichtige pseudoromantiche Nebenmetapher.
"entschwand" unschön wiederholt, diese pseudoromantische Nebenmetapher.

Das Gesamtgleichnis, die Hauptmetapher, läßt sich auf mancherlei beziehen. Zum Beispiel auf die Untoten, die den angeblich Lebenden im Traum erscheinen, weil diese keine Hirseklöße spenden. Oder auf den Gewinner, der den Lottoschein verbaselt hat.

Paradoxerweise ist "Welt" hier nicht die weltliche "Welt", aus der die Charongeschleusten kommen, sondern die Outopia, in die sie nicht gelangen.
Das müßte konsistenter Weise das Todesreich sein.
Aber warum bringt sie dieser Charon nicht ins Todesreich? Wenn sie in den Styx fallen, werden sie unsterblich (wie Achilles, dessen Ferse aber nicht ins Styxwasser tauchte).

Fehlbetonungen: "schleichénd", "geistért".
 



 
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