Die Haselmäuse gehen spazieren

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Anni_

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Die Haselmäuse gehen spazieren

Am Waldesrand im Mäusehaus
lebte einst die Frau Haselmaus
mit ihrem braven Mäusemann.
Die Beiden gingen dann und wann
im Walde und im Feld spazieren
und hielten Einkehr bei den Tiere:
Herr Spinne saß im Netz und webte.
An einer Spinnenwebe schwebte
durch Morgennebel, Dunst und Tau
die langbeinige Spinnenfrau.
Die Haselmäuse grüßten beide
und wanderten bis zu der Weide,
wo Kuh und Bulle friedlich ruhten;
nur ab und zu gemächlich muhten.
Leis’ schlichen, um sie nicht zu wecken,
die Mäuse weiter zu den Hecken,
wo im Gebüsch die frechen Spatzen
von früh bis spät laut hörbar schwatzen.
So war‘s auch heut’: Die Vögel kamen
zu Boden, pickten ein paar Samen
und gaben ihren Mäusegästen
den neusten Klatsch und Tratsch zum Besten:
„Habt ihr‘s gehört? Vor ein paar Wochen
hat sich der Igel selbst gestochen!
... Im Bau der armen alten Dachse
brach Wasser ein. Nun schwimm‘ da Lachse...
Und stellt euch einmal dieses vor:
Der Fuchs sing jetzt im Gänsechor...!“
Die Haselmäuse staunten sehr!
Doch leider war ihr Magen leer.
Drum sagten sie recht bald „Ade“
und wanderten durch grünen Klee,
wo in dem weiten Blütenmeer
die Bienen flogen hin und her,
und sammelten die guten Gaben
hinein in ihre Honigwaben.
Die Haselmäuse steh‘n und lecken
die Mäuler; möchten Honig schlecken!
Das Nest der Bienen war jedoch
hoch oben drin in einem Loch
im hohlen Baumstamm gut geschützt.
Da hat es alles nichts genützt;
kein Honigdieb reichte heran
- nicht Haselmaus, nicht Haselmann!
Drum mussten beide weiter gehen
und nach den reifen Beeren sehen,
die längs des Baches, süß und rund
und saftig nun zur Mittagsstund‘
den Haselmäuschen herrlich schmeckten.
Wie beide ihre Mäuler leckten!
Dann legten sie sich, müd und satt,
am Bachufer, wo‘s Schatten hat,
und ruhten für ein Mittagspäuschen.
Ja, so geht’s bei den Haselmäuschen...
Ein „Klipp“ und „Klapp“ erweckt‘ hernach
die Wanderer. Vom Scheunendach
der alten Scheune war im Bogen
ein Storch samt seiner Brut geflogen.
Schnell fort, ihr Mäuse! Flieht von hier!
Denn dort, wo so ein Storchentier
sich hinbegibt für seinen Schmaus,
da trifft es häufig Frosch und Maus...
Die Haselmäuse schlüpften beide
ins Loch des Maulwurfs. Welche Freude,
dass sie beim Schwarzrock Rettung fanden,
bis all die Weißstörche verschwanden!
Und als die Abendsonne glühte
und langsam schloss sich Blüt‘ um Blüte,
da trug der liebe Vater Schwan
die Mäuse wie in einem Kahn
auf seinem Rücken durch den Bach.
Der Maulwurf winkte ihnen nach.
Es plätscherten die Wellen leise
und an dem Ufer sang die Meise
und auch den Klang der Nachtigall
hörte man alsbald überall.
Am Waldrand endlich angekommen,
wurd’ Abschied von dem Schwan genommen.
Die Mäuse schlüpften in ihr Loch.
Und dies verrate ich dir noch:
Sie aßen eine Haselnuss
und gaben sich zur Nacht ‘nen Kuss!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Moin,
weitgehendst sauber getaktet. Ist auch was für die Großen.
LG
Oscarchen
 

molly

Mitglied
Hallo Anni,

Deeine Geschichte wäre lesefreundlicher, wenn Du ein paar Abschnitte einfügst.
Freundliche Grüße
molly
 



 
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