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Die Hexe Fliegenbein (Faschingsgeschichte)
Von Schnee bedeckt,
im Wald versteckt,
steht ein kleines Haus.
Da wohnt die Hexe Fliegenbein
mit ihrem Kater ganz allein
und schaut zum Fenster raus.
Weit hinter den letzten Bergen, im Land der Nebelhexe, lebte die Hexe Fliegenbein. Sie hatte ein sehr kleines Haus mit einem Ofen, einem Tisch, einem Stuhl und einem Regal. Das Regal brauchte sie, um ihre Kräuter aufzubewahren. Im obersten Fach stand noch die Flasche mit dem Zauberwasser, das die Hexe nur selten benutzte.
Neben dem Ofen befand sich ihr Bett, auf dem ein weiches Schaffell lag. Auf der anderen Seite des Ofens lag ein kleiner Korb. Darin schlief ihr Kater Schnurliburli. Er begleitete die Hexe auf allen Spaziergängen und auch wenn sie auf dem Besen davon ritt.
Jeden Morgen klatschte die Hexe in die Hände und rief: „Komm, Schnurli, wir reiten aus!“ Schnell stieg sie auf die Fensterbank, öffnete das Fenster und sprang auf den Hexenbesen. Der Kater setzte sich hinten auf und der Flug begann.
Im Sommer ritten sie aus dem Wald bis zur nächsten Wiese. Dort sammelte die Hexe Blätter für Tee, für Zauberwasser und für ihr Kräuter- Frikassee.
Im Winter, wenn der Frost Blumen an die Scheibe malte, flogen die beiden durch den Wald und schauten nach, ob für die Rehe noch genügend Heu in den Futterkrippen ausgestreut war. Sie füllten die Vogelhäuschen auf und streuten für die Wildschweine Maiskörner aus. Nach dem Morgenritt zauberte die Hexe ein richtiges Hexenfrühstück herbei Es gab Kräutertee, Haferbrei und Krümelbrot mit Igelschmalz und jeden Freitag noch ein Spiegelei.
Eines Morgens aber blieb die Hexe Fliegenbein in ihrem Bett neben dem Herd liegen. Schnurli sprang zu ihr: „Steh endlich auf, ich habe Hunger“, bat er.
Die Hexe lag auf dem Bauch und schüttelte ihren Kopf. „Ich kann nicht“, jammert sie, wir sind gestern zu lange auf dem Besen unterwegs gewesen, jetzt habe ich Blasen auf dem Hintern und an den Händen!“
„ Zaubere sie weg, das kannst du doch“, meinte er.
„Nein, ich kann mein schweres Zauberbuch nicht heben und außerdem will ich nicht aufstehen.“
Der Kater betrachtete seine Hexe. Sie sah richtig krank aus, sogar die Warze auf ihrer Wange funkelte rot.
Kurz entschlossen schleppt er das große Zauberbuch zur Hexe. „Hier, sag den Zauberspruch“, maunzte der Kater.
„Ich bin viel zu schwach, in dem schweren Buch und ganz bestimmt finde ich auch nicht den rechten Zauberspruch.“
Der Kater fand den rechten Zauberspruch auch nicht. Nun fiel ihm das besondere Fläschchen ein, für das kein Zauberspruch nötig war- das Zauberwasser. Rasch holte er es aus dem Regal, ging zur Hexe Fliegenbein und sagte:
„Hokus pokus, eins zwei, drei,
alle Schmerzen sind vorbei.“
Überall, wo die Hexe Schmerzen hatte, schüttet er ein wenig Zauberwasser drauf.
Die Hexe seufzte laut. „Wunderbar, jetzt geht es mir wieder gut. Du bist mein bester Freund, wünsch dir was!“
Schnurli-Burli sagt: „Flieg mit mir in die kleine Stadt, ich möchte mal wieder heraus aus dem Wald und meine Katzenfrau besuchen.“
Die Hexe überlegte. Nein, eigentlich ging sie nicht gern fort. Außerdem hatte die Oberhexe ihr verboten, in die Stadt zu reisen. Hexe Fliegenbein, die Kräuterhexe, sollte stets nur im Wald und auf Wiesen unterwegs sein.
Aber sie hatte dem Kater einen Wunsch versprochen.
„Also gut“, sagte sie. „wir reiten jetzt gleich los!“ Sie machte sich Sorgen, denn in der Stadt kannte sie sich nicht aus.
Doch wie staunte sie, als sie in der Stadt ankamen. Sie hörten Trommeln, Pfeifen und Glockentöne. Schnurli-Burli flüsterte: „Wir sehen uns in ein paar Stunden wieder, ich besuche jetzt meine Katzenfreundin.“
Die Hexe war einverstanden. Schnell packte sie ihren Besen unter den Arm und lief den munteren Klängen nach. Da spazierten Räuber mit Polizisten am Arm, Hexen und Zauberer schunkelten ausgelassen. Die Hexe Fliegenbein stürzte sich ins Getümmel und rieft wie die anderen: „Helau, Hipp, Hipp, Hurra“. Sie tanzte mit einem Piraten bis sie atemlos auf die Straße sank. Der Pirat half ihr beim Aufstehen und kaufte für sie einen feinen Fastnachtskrapfen. So etwas Leckeres hatte sie noch nie gegessen! Sie leckte die letzten Zuckerkörnchen von ihren Finger und tanzte mit einem Clown weiter.
Als es langsam dunkel wurde, war der Kater wieder an ihrer Seite. Ein bunter Zug kam und alle Narren stiegen ein.
Die Hexe und der Kater winkten dem Zug nach und die Hexe rief: „Auf Wiedersehen bis zur nächsten Fastnachtszeit.“ Dann schwangen sie sich auf den Besen und ritten durch die Dunkelheit nach Hause. Noch lange, als sie schon in ihren Betten lagen, erzählten sie sich von dem Tag in der Stadt.
Am nächsten Morgen hörte die Hexe in aller Frühe ein Zischen in der Luft und schnupperte. „Riechst du den Hexenmuffenduft? rief sie, aber der Kater hatte sich schon versteckt.
Drei große, graue Hexen landeten auf der Fensterbank. Rasch stießen sie das Fenster auf und sprangen in das kleine Zimmer. Es waren Hexe Turba, Hexe Garstig und die Oberhexe Rubinia. Hell wie Edelsteine funkelten ihre Warzennasen.
Die Oberhexe Rubinia fauchte: „Mit unserem Intercitybesen sind wir hergebraust. Wir wissen, du bist nicht brav gewesen. Du warst in der Stadt! Hast getanzt und gelacht!“
Die Hexe Garstig sagte: „Wegen dir mussten wir unseren Berg, den Donnerbrocken verlassen!“
„Ja, ja, grölte Hexe Turba, „ Du bist unfolgsam und bekommst nie einen schnellen Besen.“
Hexe Rubinia brummte: „Du gehörst nicht in die Stadt. Zur Strafe nehme ich dir den Kater.“
Der Kater wimmerte, er wäre am liebsten in ein Mauseloch gekrochen.
Die Hexe Fliegenbein sah nur die leuchtenden Nasen, die ihren Freund mitnehmen wollten.
Sie schnappte das Fläschchen mit dem Zauberwasser, schütte davon etwas auf die drei grauen Hexen und rief:
Eins, zwei, drei, ihr Funkelnasen,
auf eurem Hintern sind jetzt Blasen!“
Die Hexen jammerten laut und die Oberhexe flehte: „Bitte, erlöse uns von den Schmerzen, der Kater darf bei dir bleiben!“
Die Hexe Garstig nickte: „Das war doch nur ein Scherz! Wir wollen mit unseren Intercity- Besen schnell wieder auf unseren Berg!“
Die Hexe Turba klagte: „Der Abschied fällt uns nicht schwer. Wir kommen auch nicht wieder.“
„Versprochen“? fragte die Hexe Fliegenbein.
„Bei meinem Oberhexendonnerwort“, antwortete die Hexe Rubinia.
Die Hexe Fliegenbein goss nun das Zauberwasser über die grauen Nebelhexen und murmelte:
„Hokus, Pokus, eins, zwei, drei,, alle Schmerzen sind vorbei.“
Die Hexen schwangen sich sofort auf ihre Besen und flogen davon. Der Kater und die Hexe Fliegenbein schauten ihnen nach und klatschten vor Freude. Dann aber stellte Hexe Fliegenbein das Fläschchen mit dem Zauberwasser hoch oben aufs Regal. „Das ist nur für Notfälle“, sagte sie.
„Ja, sagte der Kater, wenn wir uns schützen oder helfen müssen.“
Bald danach begann die Hexe Fliegenbein ihr kleines Haus zu putzen. Sie fegte die Spinnenweben fort, wischte Staub und schrubbte den Boden. Zum Schluss hängte sie die Schlafdecken und Kleider an die frische Luft. Im Frühlingswind wehte nun auch ihr Zauberhut.
Von Moos bedeckt,
im Wald versteckt,
steht ein kleines Haus.
Da wohnt die Hexe Fliegenbein
mit ihrem Kater ganz allein
und schaut zum Fenster raus.
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©Monika Rieger
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Die Hexe Fliegenbein (Faschingsgeschichte)
Von Schnee bedeckt,
im Wald versteckt,
steht ein kleines Haus.
Da wohnt die Hexe Fliegenbein
mit ihrem Kater ganz allein
und schaut zum Fenster raus.
Weit hinter den letzten Bergen, im Land der Nebelhexe, lebte die Hexe Fliegenbein. Sie hatte ein sehr kleines Haus mit einem Ofen, einem Tisch, einem Stuhl und einem Regal. Das Regal brauchte sie, um ihre Kräuter aufzubewahren. Im obersten Fach stand noch die Flasche mit dem Zauberwasser, das die Hexe nur selten benutzte.
Neben dem Ofen befand sich ihr Bett, auf dem ein weiches Schaffell lag. Auf der anderen Seite des Ofens lag ein kleiner Korb. Darin schlief ihr Kater Schnurliburli. Er begleitete die Hexe auf allen Spaziergängen und auch wenn sie auf dem Besen davon ritt.
Jeden Morgen klatschte die Hexe in die Hände und rief: „Komm, Schnurli, wir reiten aus!“ Schnell stieg sie auf die Fensterbank, öffnete das Fenster und sprang auf den Hexenbesen. Der Kater setzte sich hinten auf und der Flug begann.
Im Sommer ritten sie aus dem Wald bis zur nächsten Wiese. Dort sammelte die Hexe Blätter für Tee, für Zauberwasser und für ihr Kräuter- Frikassee.
Im Winter, wenn der Frost Blumen an die Scheibe malte, flogen die beiden durch den Wald und schauten nach, ob für die Rehe noch genügend Heu in den Futterkrippen ausgestreut war. Sie füllten die Vogelhäuschen auf und streuten für die Wildschweine Maiskörner aus. Nach dem Morgenritt zauberte die Hexe ein richtiges Hexenfrühstück herbei Es gab Kräutertee, Haferbrei und Krümelbrot mit Igelschmalz und jeden Freitag noch ein Spiegelei.
Eines Morgens aber blieb die Hexe Fliegenbein in ihrem Bett neben dem Herd liegen. Schnurli sprang zu ihr: „Steh endlich auf, ich habe Hunger“, bat er.
Die Hexe lag auf dem Bauch und schüttelte ihren Kopf. „Ich kann nicht“, jammert sie, wir sind gestern zu lange auf dem Besen unterwegs gewesen, jetzt habe ich Blasen auf dem Hintern und an den Händen!“
„ Zaubere sie weg, das kannst du doch“, meinte er.
„Nein, ich kann mein schweres Zauberbuch nicht heben und außerdem will ich nicht aufstehen.“
Der Kater betrachtete seine Hexe. Sie sah richtig krank aus, sogar die Warze auf ihrer Wange funkelte rot.
Kurz entschlossen schleppt er das große Zauberbuch zur Hexe. „Hier, sag den Zauberspruch“, maunzte der Kater.
„Ich bin viel zu schwach, in dem schweren Buch und ganz bestimmt finde ich auch nicht den rechten Zauberspruch.“
Der Kater fand den rechten Zauberspruch auch nicht. Nun fiel ihm das besondere Fläschchen ein, für das kein Zauberspruch nötig war- das Zauberwasser. Rasch holte er es aus dem Regal, ging zur Hexe Fliegenbein und sagte:
„Hokus pokus, eins zwei, drei,
alle Schmerzen sind vorbei.“
Überall, wo die Hexe Schmerzen hatte, schüttet er ein wenig Zauberwasser drauf.
Die Hexe seufzte laut. „Wunderbar, jetzt geht es mir wieder gut. Du bist mein bester Freund, wünsch dir was!“
Schnurli-Burli sagt: „Flieg mit mir in die kleine Stadt, ich möchte mal wieder heraus aus dem Wald und meine Katzenfrau besuchen.“
Die Hexe überlegte. Nein, eigentlich ging sie nicht gern fort. Außerdem hatte die Oberhexe ihr verboten, in die Stadt zu reisen. Hexe Fliegenbein, die Kräuterhexe, sollte stets nur im Wald und auf Wiesen unterwegs sein.
Aber sie hatte dem Kater einen Wunsch versprochen.
„Also gut“, sagte sie. „wir reiten jetzt gleich los!“ Sie machte sich Sorgen, denn in der Stadt kannte sie sich nicht aus.
Doch wie staunte sie, als sie in der Stadt ankamen. Sie hörten Trommeln, Pfeifen und Glockentöne. Schnurli-Burli flüsterte: „Wir sehen uns in ein paar Stunden wieder, ich besuche jetzt meine Katzenfreundin.“
Die Hexe war einverstanden. Schnell packte sie ihren Besen unter den Arm und lief den munteren Klängen nach. Da spazierten Räuber mit Polizisten am Arm, Hexen und Zauberer schunkelten ausgelassen. Die Hexe Fliegenbein stürzte sich ins Getümmel und rieft wie die anderen: „Helau, Hipp, Hipp, Hurra“. Sie tanzte mit einem Piraten bis sie atemlos auf die Straße sank. Der Pirat half ihr beim Aufstehen und kaufte für sie einen feinen Fastnachtskrapfen. So etwas Leckeres hatte sie noch nie gegessen! Sie leckte die letzten Zuckerkörnchen von ihren Finger und tanzte mit einem Clown weiter.
Als es langsam dunkel wurde, war der Kater wieder an ihrer Seite. Ein bunter Zug kam und alle Narren stiegen ein.
Die Hexe und der Kater winkten dem Zug nach und die Hexe rief: „Auf Wiedersehen bis zur nächsten Fastnachtszeit.“ Dann schwangen sie sich auf den Besen und ritten durch die Dunkelheit nach Hause. Noch lange, als sie schon in ihren Betten lagen, erzählten sie sich von dem Tag in der Stadt.
Am nächsten Morgen hörte die Hexe in aller Frühe ein Zischen in der Luft und schnupperte. „Riechst du den Hexenmuffenduft? rief sie, aber der Kater hatte sich schon versteckt.
Drei große, graue Hexen landeten auf der Fensterbank. Rasch stießen sie das Fenster auf und sprangen in das kleine Zimmer. Es waren Hexe Turba, Hexe Garstig und die Oberhexe Rubinia. Hell wie Edelsteine funkelten ihre Warzennasen.
Die Oberhexe Rubinia fauchte: „Mit unserem Intercitybesen sind wir hergebraust. Wir wissen, du bist nicht brav gewesen. Du warst in der Stadt! Hast getanzt und gelacht!“
Die Hexe Garstig sagte: „Wegen dir mussten wir unseren Berg, den Donnerbrocken verlassen!“
„Ja, ja, grölte Hexe Turba, „ Du bist unfolgsam und bekommst nie einen schnellen Besen.“
Hexe Rubinia brummte: „Du gehörst nicht in die Stadt. Zur Strafe nehme ich dir den Kater.“
Der Kater wimmerte, er wäre am liebsten in ein Mauseloch gekrochen.
Die Hexe Fliegenbein sah nur die leuchtenden Nasen, die ihren Freund mitnehmen wollten.
Sie schnappte das Fläschchen mit dem Zauberwasser, schütte davon etwas auf die drei grauen Hexen und rief:
Eins, zwei, drei, ihr Funkelnasen,
auf eurem Hintern sind jetzt Blasen!“
Die Hexen jammerten laut und die Oberhexe flehte: „Bitte, erlöse uns von den Schmerzen, der Kater darf bei dir bleiben!“
Die Hexe Garstig nickte: „Das war doch nur ein Scherz! Wir wollen mit unseren Intercity- Besen schnell wieder auf unseren Berg!“
Die Hexe Turba klagte: „Der Abschied fällt uns nicht schwer. Wir kommen auch nicht wieder.“
„Versprochen“? fragte die Hexe Fliegenbein.
„Bei meinem Oberhexendonnerwort“, antwortete die Hexe Rubinia.
Die Hexe Fliegenbein goss nun das Zauberwasser über die grauen Nebelhexen und murmelte:
„Hokus, Pokus, eins, zwei, drei,, alle Schmerzen sind vorbei.“
Die Hexen schwangen sich sofort auf ihre Besen und flogen davon. Der Kater und die Hexe Fliegenbein schauten ihnen nach und klatschten vor Freude. Dann aber stellte Hexe Fliegenbein das Fläschchen mit dem Zauberwasser hoch oben aufs Regal. „Das ist nur für Notfälle“, sagte sie.
„Ja, sagte der Kater, wenn wir uns schützen oder helfen müssen.“
Bald danach begann die Hexe Fliegenbein ihr kleines Haus zu putzen. Sie fegte die Spinnenweben fort, wischte Staub und schrubbte den Boden. Zum Schluss hängte sie die Schlafdecken und Kleider an die frische Luft. Im Frühlingswind wehte nun auch ihr Zauberhut.
Von Moos bedeckt,
im Wald versteckt,
steht ein kleines Haus.
Da wohnt die Hexe Fliegenbein
mit ihrem Kater ganz allein
und schaut zum Fenster raus.
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©Monika Rieger
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