Die Käseliebhaberin

Sensiro

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Die Käseliebhaberin

Des Tages steh’ ich dumm
auf meinen beiden Füßen rum.
Umgeben sind sie von meinen Schuhen.
Erst abends soll’n sie draußen ruhen.

Was freu’n sie sich,
komm’ ich nach Hause
und gönn ihnen die Pause,
entled’ge von den Schuhen mich.

Nicht nur diese müssen weg.
Erfüllt hat sich der Zweck
des Paares Socken auch.
Auszieh’n heißt der Brauch.

„Weg mit den Stinkedingern!“,
zeigte sie mit ihren Fingern
auf die Socken deutlich hin,
„Ab damit ins Waschmaschinending!

Und damit es sich auch lohnt,
nimm das ganze Bündel mit,
das dort auf dem Sessel thront.
Nach Käse riecht’s – igitt!“

„Käse“, denke ich natürlich nur,
„ist von schmackhafter Natur.“
So höre ich als braver Mann
auf meine Frau und wasch’ sodann.

Alle Socken aufgelesen,
im Waschraum angekommen,
bin ich ganz benommen
von der Waschmaschine Wesen.

Hier ein Knopf, ein Lichtlein da,
ein Rädchen bunt und wunderbar.
Der Stolz der Waschtechnik ist sie!
Wäscht wie der Teufel – aber wie?

Erst mal alle Socken rein.
Drei Becher Waschmittel dazu.
Kuschelweich soll’s auch noch sein.
Alles drin? Dann Klappe zu!

Herzlich schnell hab’ ich gedrückt
Knöpfe vier, fünf Stück.
Beim sechsten Drücken endlich dann
ist die Waschmaschine an.

Nach dem Waschprogramm
mit dem Wäschekorb beladen,
geh’ ich zur Maschine dann,
um sie zu entladen.

Beim Wäscheständer angelangt,
wird von mir verlangt,
selbst die Socken aufzuhängen.
So ist es halt in Drachenfängen!

Endlich ist der Korb nun leer.
Doch was muss ich da sehen?
Ein ganzer Socken tut mir fehlen.
Ob der noch in der Trommel wär'?

Doch völlig leer war auch diese.
„Gib es zu Du kleine Fiese!
Bist auf Käse ganz versessen
und hast ihn vorhin aufgegessen.“

Und die Moral von der Geschicht’
wasche Deine Socken nicht
mit der Maschine rein,
Handwäsche soll’s sein!
 



 
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