Die Kassen und die Politik

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helmut ganze

Mitglied
Die Kassen und die Politik

Ein Leistenbruch kommt dann und wann
bestimmt bei jedem einmal an.
Mit meinen einundachtzig Jahren
musst ich es selbst erst jüngst erfahren.

Im Klinikum hat man grad Zeit
und ist zum Eingriff gleich bereit.
Gefahren seien nicht bekannt,
drum mache man dies ambulant.

Das fordern auch die Krankenkassen,
Patienten schnellstens zu entlassen,
die müssen dann, frisch operiert,
nach Hause geh’n, nicht auskuriert.

Für mich begann auch ohne Frage
auf eig’ne Kosten diese Plage
von Arztbesuchen ohne Zahl
und Fremdtransporten allzumal.

Ich kann da nur zusammenfassen,
ich wurde viel zu früh entlassen,
doch wegen Fallpauschalenzwängen
musst’ zur Entlassung man mich drängen.

Die Kassen und die Politik,
die haben eines nur im Blick,
um jeden Preis die Kosten senken
und dieses ohne Nachzudenken.

Was man den Kliniken verwehrt,
wird später doch noch aufgezehrt,
die Kassen sollten’s schon erfahren,
dass sie auf diese Art nichts sparen.

Die Medizin wird von den Kassen
in jedem Fall im Stich gelassen.
Bald fordert man wohl, sehr riskant,
macht offne Herzen ambulant.

Heidenau, den 13. 09. 2012
 
F

Fettauge

Gast
Ich bin da skeptisch. Ich sehe das vielmehr so, dass Herzkranke nur noch als Privatpatienten operiert werden.
Ich z. B. soll mir jetzt ein lebenswichtiges Medikament selbst kaufen, es ist von der Liste gestrichen worden.
So sieht es aus. Und ich habe da doch etwas von Überschüssen gehört, aber die sind wohl nicht für die Kassenmitglieder gedacht. Sehe ich da was falsch?

Lieben Gruß
Fettauge
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Ja, lieber Fettauge,

du siehst es richtig. Die acht Milliarden Überschuss der Kassen kommen den Kassenpatienten nicht zu gute. Selbst die Praxisgebühr wird nicht angerührt.

Liebe Grüße

Helmut
 



 
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