Die Kategorisierung (gelöscht)
- Ersteller Mitschie
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C
cellllo
Gast
Hallo Mitschie
Dein Text hat mich interessiert !
Hab ihn deshalb korrigiert und stellenweise leicht verändert : Schau mal nach, was du davon vielleicht brauchen kannst - ? -
z.B. finde ich, dass man die Redewendung "so etwas von langweilig" nur in einer direkten Rede verwenden könnte, aber die indirekte Rede ist an dieser Stelle besser, weil danach gleich das Mädchen redet..... u.ä.m.
cellllo
Es ist einfach unfassbar [red]:[/red][red] J[/red]etzt sitze ich bereits den [red]fünften[/red] Tag in diesem schäbigen Caf[red]é[/red] irgendeiner Innenstadt. Nur weil ich ein einziges Mal verschlafen habe[red],[/red] wurde mir von ganz oben diese Strafarbeit erteilt und ich bin fest entschlossen Beschwerde einzureichen. Meine Strafe zeigt mir an, dass ich eine neue Kategorie [red]zur Klassifizierung von Menschen[/red] definieren soll. Welch unnötiger Blödsinn, da es bereits 4 Kategorien gibt ! Neben diesen 4 Kategorien soll ich eine [red]5.[/red] mit dem Titel „[red]A[/red]u[red]ß[/red]ergewöhnlicher Mensch“ erstellen.
Menschen der Kategorie 1 sind am einfachsten [red]zuzuordnen[/red] : [red]Kaputte[/red] Menschen, leer, ausgeträumt und krank,[red] sozusagen [/red]menschliches Treibgut, beispielsweise die Drogenabhängigen oder Alkoholiker.
Kategorie 2 versammelt die zwanghaften, neurotischen Menschen, wir nennen sie intern auch „Die Gähner“ : Kleines Haus , 2 Kinder, Hund, Schrebergärten und jeden Sommer Urlaub an der Ostsee, mit dem Wohnwagen versteht sich. [red]Von Geburt bis zum Tod verläuft deren Leben[/red] gleichförmig und vorherbestimmt. Passiert aber etwas Ungewöhnliches, beispielsweise die Ehefrau betrügt ihren Mann, so hat der Eingriff in das Gewohnheitsrecht zum Teil dramatische Konsequenzen, es wird von Mord, Amokläufen und Psychiatrieaufenthalten berichtet.
Kategorie 3 beinhaltet die „anderen Menschen“ [red]:[/red] Menschen, die versuchen sich durch ihr Äu[red]ß[/red]eres von der Masse zu [red]unterscheiden :[/red] Bunte Haare [red]oder[/red] gar keine Haare, Ringe in Nase und Backe, aber auch vornehm teuer gekleidete Individuen, die so versuchen ihre innere Unsicherheit zu kompensieren.
Kategorie 4 beschreibt die grosse zähe Masse menschlicher Existenzen, die in erstaunlicher Durchschnittlichkeit ertrinken, [red]täglich um ihren Status kämpfend inclusive des einen oder anderen Dramas[/red]. Wenn sie mit durchschnittlich 80 Jahren sterben, stehen schon zahlreiche Nachfolger parat. [red]Es ist aber bei der Klassifizierung in Kategorie 4 echte Kompetenz gefragt, [/red]denn sie ähnelt in vielen Kriterien der Gruppe 2, deshalb passieren [red]diesbezüglich[/red] bei der Eingruppierung die häufigsten Fehler.
Ich nehme ein Stück von meinem gedeckten Apfelkuchen mit Rahm, der übrigens gar nicht so schlecht ist. Tausende [red]Menschen[/red] habe ich in den vergangenen Tagen beobachtet, aber jeder Einzelne konnte einer der 4 Gruppen zugeteilt werden und mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass es den „aussergewöhnlichen“ Menschen überhaupt nicht gibt und ich folglich den Rest meines Daseins in diesem Café verbringen werde.
Auf dem Steinboden sehe ich eine kleine grüne Raupe und beschliesse meinen Kuchenteller auf sie zu werfen, damit ich auch ein bisschen Spass habe. Und danach werde ich der Frau am Nebentisch sagen, sie solle den Erdbeerkuchen lieber nicht essen, weil sie schon dick genug [red]sei,[/red] und dann bestelle ich mir einen grossen Eisbecher mit heissen Kirschen und jede dieser Kirschen schnalze ich mit meine[red]n[/red] Fingern auf die vorbeilaufenden Passanten.
Als ich meinen Kuchenteller hebe um der grünen Raupe ein schnelles Ende zu bereiten[red],[/red] steht plötzlich ein Mädchen, vielleicht 8 Jahre alt, vor mir und bückt sich[red],[/red] um mit einer Serviette die Raupe aufzuheben [red]und [/red]sie in ein [red]draußen[/red] einige Meter entferntes Gebüsch zu tragen. Wut übermannt mich, denn im Anschluss setzt sie sich auch noch an meinen Tisch und fragt, ob es mir gut gehe. Bevor ich antworten kann fährt sie fort „Dir geht es sicher viel besser[red]_[/red] als der dicken Frau neben uns[red].[/red] [red]S[/red]tell Dir einmal vor[red],[/red] Du [red]würdest[/red] jeden Tag angegafft und beleidigt, nur weil du anders aussiehst[red].[/red] [red]V[/red]ielleicht ist sie ja auch krank. Schau mal“ - sie kramt in ihrer Schultasche und legt eine Zeichnung auf den Tisch - „wir mussten heute unsere Wünsche für die Zukunft malen[red].[/red]“ Fassungslos sehe ich erst das kleine Mädchen und dann deren Zeichnung an. Boshaft teile ich ihr mit, dass alle kleinen Mädchen gerne eine Fee wären und[red]_[/red] dass dieser Wunsch [red]deshalb stinklangweilig sei[/red]. "Weisst du warum ich eine Fee werden will?“ fragt das kleine Mädchen und ich antworte [red]:[/red] „Weil du dir dann später Geld, einen hübschen Mann, Autos und Anerkennung wünschen kannst, wie alle Menschen." Das Mädchen schüttelt energisch den Kopf[red].[/red] „Nein ganz und gar nicht [red]![/red] [red]I[/red]ch wünsche mir dann nur, dass [red]k[/red]einer mehr an einer kleinen grünen Raupe vorbeigeht, sondern sie vorsichtig aufhebt und sie dahin trägt, wo sie hingehört. Ich muss jetzt nach Hause, auf Wiedersehen alter Mann.“
Als das Mädchen in der Menschenmenge verschwindet[red],[/red] klingelt mein Telefon und mir wird mitgeteilt, dass ich meine Aufgabe erledigt hätte und ich solle zurück kommen. Natürlich widerspreche ich nicht, denke aber, dass die ganz oben wirklich Idioten sind, denn ich habe doch noch kein einziges Exemplar der Kategorie 5 gefunden.
Dein Text hat mich interessiert !
Hab ihn deshalb korrigiert und stellenweise leicht verändert : Schau mal nach, was du davon vielleicht brauchen kannst - ? -
z.B. finde ich, dass man die Redewendung "so etwas von langweilig" nur in einer direkten Rede verwenden könnte, aber die indirekte Rede ist an dieser Stelle besser, weil danach gleich das Mädchen redet..... u.ä.m.
cellllo
Es ist einfach unfassbar [red]:[/red][red] J[/red]etzt sitze ich bereits den [red]fünften[/red] Tag in diesem schäbigen Caf[red]é[/red] irgendeiner Innenstadt. Nur weil ich ein einziges Mal verschlafen habe[red],[/red] wurde mir von ganz oben diese Strafarbeit erteilt und ich bin fest entschlossen Beschwerde einzureichen. Meine Strafe zeigt mir an, dass ich eine neue Kategorie [red]zur Klassifizierung von Menschen[/red] definieren soll. Welch unnötiger Blödsinn, da es bereits 4 Kategorien gibt ! Neben diesen 4 Kategorien soll ich eine [red]5.[/red] mit dem Titel „[red]A[/red]u[red]ß[/red]ergewöhnlicher Mensch“ erstellen.
Menschen der Kategorie 1 sind am einfachsten [red]zuzuordnen[/red] : [red]Kaputte[/red] Menschen, leer, ausgeträumt und krank,[red] sozusagen [/red]menschliches Treibgut, beispielsweise die Drogenabhängigen oder Alkoholiker.
Kategorie 2 versammelt die zwanghaften, neurotischen Menschen, wir nennen sie intern auch „Die Gähner“ : Kleines Haus , 2 Kinder, Hund, Schrebergärten und jeden Sommer Urlaub an der Ostsee, mit dem Wohnwagen versteht sich. [red]Von Geburt bis zum Tod verläuft deren Leben[/red] gleichförmig und vorherbestimmt. Passiert aber etwas Ungewöhnliches, beispielsweise die Ehefrau betrügt ihren Mann, so hat der Eingriff in das Gewohnheitsrecht zum Teil dramatische Konsequenzen, es wird von Mord, Amokläufen und Psychiatrieaufenthalten berichtet.
Kategorie 3 beinhaltet die „anderen Menschen“ [red]:[/red] Menschen, die versuchen sich durch ihr Äu[red]ß[/red]eres von der Masse zu [red]unterscheiden :[/red] Bunte Haare [red]oder[/red] gar keine Haare, Ringe in Nase und Backe, aber auch vornehm teuer gekleidete Individuen, die so versuchen ihre innere Unsicherheit zu kompensieren.
Kategorie 4 beschreibt die grosse zähe Masse menschlicher Existenzen, die in erstaunlicher Durchschnittlichkeit ertrinken, [red]täglich um ihren Status kämpfend inclusive des einen oder anderen Dramas[/red]. Wenn sie mit durchschnittlich 80 Jahren sterben, stehen schon zahlreiche Nachfolger parat. [red]Es ist aber bei der Klassifizierung in Kategorie 4 echte Kompetenz gefragt, [/red]denn sie ähnelt in vielen Kriterien der Gruppe 2, deshalb passieren [red]diesbezüglich[/red] bei der Eingruppierung die häufigsten Fehler.
Ich nehme ein Stück von meinem gedeckten Apfelkuchen mit Rahm, der übrigens gar nicht so schlecht ist. Tausende [red]Menschen[/red] habe ich in den vergangenen Tagen beobachtet, aber jeder Einzelne konnte einer der 4 Gruppen zugeteilt werden und mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass es den „aussergewöhnlichen“ Menschen überhaupt nicht gibt und ich folglich den Rest meines Daseins in diesem Café verbringen werde.
Auf dem Steinboden sehe ich eine kleine grüne Raupe und beschliesse meinen Kuchenteller auf sie zu werfen, damit ich auch ein bisschen Spass habe. Und danach werde ich der Frau am Nebentisch sagen, sie solle den Erdbeerkuchen lieber nicht essen, weil sie schon dick genug [red]sei,[/red] und dann bestelle ich mir einen grossen Eisbecher mit heissen Kirschen und jede dieser Kirschen schnalze ich mit meine[red]n[/red] Fingern auf die vorbeilaufenden Passanten.
Als ich meinen Kuchenteller hebe um der grünen Raupe ein schnelles Ende zu bereiten[red],[/red] steht plötzlich ein Mädchen, vielleicht 8 Jahre alt, vor mir und bückt sich[red],[/red] um mit einer Serviette die Raupe aufzuheben [red]und [/red]sie in ein [red]draußen[/red] einige Meter entferntes Gebüsch zu tragen. Wut übermannt mich, denn im Anschluss setzt sie sich auch noch an meinen Tisch und fragt, ob es mir gut gehe. Bevor ich antworten kann fährt sie fort „Dir geht es sicher viel besser[red]_[/red] als der dicken Frau neben uns[red].[/red] [red]S[/red]tell Dir einmal vor[red],[/red] Du [red]würdest[/red] jeden Tag angegafft und beleidigt, nur weil du anders aussiehst[red].[/red] [red]V[/red]ielleicht ist sie ja auch krank. Schau mal“ - sie kramt in ihrer Schultasche und legt eine Zeichnung auf den Tisch - „wir mussten heute unsere Wünsche für die Zukunft malen[red].[/red]“ Fassungslos sehe ich erst das kleine Mädchen und dann deren Zeichnung an. Boshaft teile ich ihr mit, dass alle kleinen Mädchen gerne eine Fee wären und[red]_[/red] dass dieser Wunsch [red]deshalb stinklangweilig sei[/red]. "Weisst du warum ich eine Fee werden will?“ fragt das kleine Mädchen und ich antworte [red]:[/red] „Weil du dir dann später Geld, einen hübschen Mann, Autos und Anerkennung wünschen kannst, wie alle Menschen." Das Mädchen schüttelt energisch den Kopf[red].[/red] „Nein ganz und gar nicht [red]![/red] [red]I[/red]ch wünsche mir dann nur, dass [red]k[/red]einer mehr an einer kleinen grünen Raupe vorbeigeht, sondern sie vorsichtig aufhebt und sie dahin trägt, wo sie hingehört. Ich muss jetzt nach Hause, auf Wiedersehen alter Mann.“
Als das Mädchen in der Menschenmenge verschwindet[red],[/red] klingelt mein Telefon und mir wird mitgeteilt, dass ich meine Aufgabe erledigt hätte und ich solle zurück kommen. Natürlich widerspreche ich nicht, denke aber, dass die ganz oben wirklich Idioten sind, denn ich habe doch noch kein einziges Exemplar der Kategorie 5 gefunden.
Ilona B
Mitglied
Hallo Mitschie,
mir hat Deine Geschichte gut gefallen und Dein Schreibstil ist flüssig. Es fehlt hier und da ein Komma, aber das hat auf das Lesevergnügen keinen Einfluss.
Ich bin mir nur nicht ganz schlüssig, woher der alte Mann kommt. Falls mit "oben" der Himmel gemeint ist, denke ich er hat seine Strafarbeit verdient, da er wirklich sehr boshaft ist.
Essen Himmelsbewohner überhaupt noch etwas und haben sie Handys?
Warum werden die Menschen in Kategorien eingeteilt?
Herzliche Grüße Ilona
mir hat Deine Geschichte gut gefallen und Dein Schreibstil ist flüssig. Es fehlt hier und da ein Komma, aber das hat auf das Lesevergnügen keinen Einfluss.
Ich bin mir nur nicht ganz schlüssig, woher der alte Mann kommt. Falls mit "oben" der Himmel gemeint ist, denke ich er hat seine Strafarbeit verdient, da er wirklich sehr boshaft ist.
Essen Himmelsbewohner überhaupt noch etwas und haben sie Handys?
Warum werden die Menschen in Kategorien eingeteilt?
Herzliche Grüße Ilona
- Status