Die Kontroverse

Tja, das waren noch Zeiten, als man
1. so wenig zwischen Lyri und Autor unterschied, daß der Autor die "Richtigkeit" "seiner" Textaussagen rechtfertigen mußte, und
2. die Texte für so wichtig genommen wurden, daß sie vor Gericht beurteilt wurden.

Ja die liebe Denke, wenn die verkehrt ist, gibt es manchmal Kontroverse;
diese sind zwar auch Verse, nur mit Kontra.

Wir können aus dem Gedicht folgern, dass Gedichte schreiben oft in einem Sarg enden kann.

Was, die Gedichte oder die alten Männer?

@Arianne
@Mondnein

In der Tat, das kann böse enden. Im 18. Jahrhundert wurde z. B. der Dichter und "Rebell" Christian Friedrich Daniel Schubart, ich vermute wegen wegen Kritik am Fürsten, eingesperrt. Festungshaft. Als gebrochener Mann entlassen, aber mit einem großen lyrischen Lebenswerk, ist das in Gefangenschaft entstandene Gedicht "Die Fürstengruft" sein wohl bekanntestes Werk. Nach dem Tod seines Vaters schrieb Schubarts Sohn, dass das Gedicht viel Aufsehen verursachte, wodurch auch der Herzog davon hörte. Das Gedicht veranlasste Herzog Carl Eugen zu einer erneuten Haftverschärfung Schubarts.

Da liegen sie, die stolzen Fürstentrümmer,
Ehmals die Götzen ihre Welt!
Da liegen sie, vom fürchterlichen Schimmer
Des blassen Tags erhellt!

Die alten Särge leuchten in der dunkeln
Verwesungsgruft, wie faules Holz;
Wie matt die großen Silberschilde funkeln,
Der Fürsten letzter Stolz!

Weiterlesen... Die Fürstengruft


Dieses Gedicht hat mich damals, als ich noch aktiver Musiker war, dermaßen in seinen Bann gezogen, sodass ich es vertont hatte (Korg M1 Synthesizer), aber leider in einem krankhaften Anfall von "Aufräum-Wahnsinn" ausgerechnet auch diese CD mit weggeschmissen habe.

Viele Grüße
G.Neville