Die Leere zwischen den Elektronen

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Vera-Lena

Mitglied
Die Leere zwischen den Elektronen

Wie könnte ich dich schützen?
Ich zähle deine Schritte.
Beherzt umfußt du die Erde,
das Sonnenfeuer in deinem Herzen,
das mildere Sternenlicht
unter deinen Wimpern,
jedem Windhauch zugeneigt
bist du,
sprichst von Liebe.
Der Äther ist durchtränkt von Liebe,
sagst du, Liebe das Grundelement,
der Grundbaustein, das Wesen,
das die Leere zwischen den Elektronen
ausfüllt.
Das kannst du fühlen, sagst du
und dein Blick umleuchtet mich
bis auch ich es fühle.
Wie lange wirst du so reden können,
wird alle Welt dich so reden lassen.
Wie könnte ich dich schützen?
 
B

bonanza

Gast
nicht übel, vera lena, ein prosagedicht von dir.
etwas schwach auf der brust aber inhaltlich klar.
schön, wenn man es schafft, die leere mit liebe auszufüllen.

bon.
 

Vera-Lena

Mitglied
Danke bonanza,

"nicht übel" aus Deinem Munde ist wahrlich schon ein großes Lob. Bei den Zeilenumbrüchen dachte ich übrigens daran, wie Du mir früher schon einmal einen Text bei den Umbrüchen korrigiert hattest. Wie gewöhnlich weiß ich natürlich nicht mehr, welcher das war. Jedenfalls war es mir bei diesem Text dann hilfreich.

Dir ein schönes Pfingstwochenende! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

"Wie könnte ich dich schützen?"
um diese zentrale Frage scheinen die Elektronen zu kreisen.

Einige Gedanken dazu:
Wovor muss jemand, der seinen Weg geht, geschützt werden?
Ich lese hinter der Sorge des Prot. ein Nicht-loslassen-wollen - eine Haltung, die übrigens auf Dauer jede Liebe abtötet. Liebt der Prot. das LyrDu oder spielt er nicht eher eine Rolle, in der es ihm um seine eigene Wichtigkeit als Beschützer geht...?
Ein gelungener Text, der das Wort Liebe aus zwei sehr unterschiedlichen Positionen beleuchtet. Gefällt mir.

Schöne Grüße, NDK
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo NDK,

Du hast meinen Text so interpretiert, wie ich ihn auch meine. "Wie könnte ich dich schützen", das ist eine rein rhetorische Frage und sie beinhaltet, dass das Ich ein solches Wesen eben überhaupt nicht beschützen kann.

Aber wenn man sieht, wie jemand, gerade weil er so stark ist, immer wieder Gefahren ausgesetzt ist, dann ist man natürlich schon mal ein bißchen traurig über die Einsicht, dass man nichts tun könnte, ihn zu beschützen. Ich weiß nicht, ob Du ein Mann oder eine Frau bist. Seit Dich jemand mit "Frau NDK" angeredet hat, bin ich etwas irritiert, und in Deinem Profil steht dazu keine Anmerkung. Das Beschützen-wollen ist eine zutiefst weibliche Angelegenheit,wie kein Mann sie in dieser Form nachvollziehen kann. Der Mann beschützt im äußeren Bereich, die Frau erkennt die feinsten Seelenregungen an anderen Menschen und versucht, dort beizustehen, jetzt mal grob verallgemeinert.

Also hier geht es einfach um den Wunsch, Beistand bieten zu können, was aber eben in diesem Falle gar nicht möglich ist. Aber man sollte nicht meinen, dass ein sehr starker Mensch keinerlei Schutz nötig hätte. Das habe ich nun wirklich ganz anders erlebt, und sei es nur, dass man ihn ein wenig abschirmen muss, weil die Menschen oft rücksichtslos sind und seine Zeit mehr beanspruchen wollen, als es für ihn gesund wäre.

Ja, die beiden Blickwinkel, wie der eine seine Liebe ausdrückt und auf welch ganz andere Weise der andere das tut in diesem Text, hast Du gut herausgelesen. Allerdings kreisen die Elektronen nicht um die Frage des Schützenwollens. Sie sind einfach da, wie Atome eben da ist, wie auch der Ozon hoffentlich immer reichlich da ist, aber diese unendlichen Weiten, die zwischen ihnen bestehen(vielleicht erinnerst Du Dich an den Physikunterricht) sind nach Auskunft des "Du" erfüllt mit Liebe.

Ich habe den Titel gewählt, um auch hier wie beim Schützenwollen, die Sache umzukehren, die Leere zwischen den Elektronen ist eben nicht leer, sie ist erfüllt mit Liebe.

Danke für Deine Antwort!

Einen schönen Pfingstsonntag und liebe Grüße! :)
Vera-Lena
 
M

Melusine

Gast
Hallo Vera-Lena,
ich mag dein Gedicht inhaltlich. Die Ausführung begeistert mich nicht so ganz, aber das macht nichts.
Liebe Grüße
Mel

P.S.: Oh, heißt es nicht "das Ozon"? (Bin mir aber jetzt nicht sicher.)
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Melusine,

bei Ozon gibt es die seltene Möglichkeit, dass beides gebräuchlich ist: der Ozon genauso wie das Ozon.

Es freut mich, wenn der Inhalt des Textes Dich anspricht.

Das Thema wird sicher noch öfter bei mir auftauchen. Mal abwarten, welche Form es dann annehmen wird. Ich suche mir das ja nie aus. Es ist einfach plötzlich da, und ich weise es entweder ab oder führe es aus. So läuft das immer.

Dir noch einen schönen Abend!
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
liebe vera-lena,

ein göttliches wesen, dient den menschen, wie könnte ein mensch dieses schützen?

„Die göttliche Liebe im Gegensatz zur menschlichen Liebe“
von Kenneth Hagin, aus CFAITH Ministry Newsletter-1.htm, Übersetzung: Dr. M. Kropf

Die Liebe Gottes ist nicht nur eine Liebe, die uns vergibt, sondern sie ist auch nicht durch menschliche Selbstsucht geprägt, das heißt, sie sucht nicht das Ihre. Gottes Liebe denkt an den anderen immer zuerst. Auf der anderen Seite ist unser Fleisch (=unser eigenes menschliches Wesen ohne die Erlösung durch Jesus – Anm. d. Übers.) egoistisch, selbstsüchtig und auf sich Selbst ausgerichtet. Die menschliche Liebe sucht also das Ihre zuerst.


http://de.wikipedia.org/wiki/Liebe


lieben gruß heike
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heike,

ganz hellsichtig hast Du diesen Text interpretiert.

Ja, jemand, der so sehr erfüllt ist von Liebe zu anderen Menschen, den kann man wirklich nicht schützen und wenn es einem das Herz bricht. Man kann seine Liebe annehmen, versuchen, sie an andere weiterzugeben durch die Art und Weise, wie man sich verhält, aber denjenigen, der einen so überreich beschenkt hat, kann man nicht schützen. Der einzige Trost ist dann, dass man ihn ja in der überreichen Liebe Gottes, trotz allem, was er durchleiden muss, geborgen weiß.

Danke für Deine Antwort, die mir gut tut. :)

Dir einen schönen sonnigen Tag!
Ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Vera-Lena

Ein faszinierender Text. Wenn Du jetzt noch das etwas fragwürdige Ozon durch den passenderen Äther (natürlich im Sinne der griechischen Philosophen und nicht in dem der Anästhesisten gemeint) ersetzt, bin ich restlos begeistert.

Jürgen
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Jürgen,

ja Du hast Recht, Ozon könnte man ja doppelt verstehen, wenn man es genau nimmt, einerseits die schützende Ozonschicht, andererseits das Ozon, das am Boden für den Menschen giftig ist.
Danke für Deinen Hinweis! Ich habe es gegen den Äther ausgetauscht.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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