Die Leeren gezogen

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Lieber Ralf,
grundsätzlich mag ich Dein Gedicht. Es kommt mir allerdings ein wenig verhaltenstherapeutisch daher. Das muss nicht grundsätzlich ein Nachteil sein.
Im übrigen verstehe ich nicht, welches die zweite Dämmerung im Himmel ist. Da stehe ich möglicher Weise auf dem Schlauch.
Herzliche Grüße
Karl
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo karl,
morgen und abenddämmerung,
anfang und ende
geburt und vergehen
und da es im deutschen kein wort gibt
hier in englisch
sky und heaven

herzlichen dank
ralf
 
Lieber Ralf,
verstehe. Ich hatte gedacht, Du würdest die beiden Dämmerungen im Laufe des Gedichts (Glück und ?) erwähnen.
Wäre es dann nicht besser die Morgen- und Abenddämmerung ausdrücklich aufzuführen...?
Etwa so: Habe den Himmel durchschaut./ Er dämmert morgens und am Abend ...
Gruß
Karl
 
O

orlando

Gast
Hallo Ralf,
du hast ganz offensichtlich deine Lehren gezogen.
Im Kern ist dir auch dieser Text gut gelungen, Eine zu bearbeitende Schwachstelle sehe ich in folgendem Part:
Die Leeren gezogen

Habe den Himmel durchschaut:
darin zwei Dämmerungen - Glück
ist aller Täuschung Quell,
es braucht nicht viel, nur ein ich will
im Regenbogen, [blue]will im Blitz
etwas über leben - denken:
habe den Himmel durchschaut,
und sah das fehlende Wort.[/blue]
In einer herrscht [strike]die[/strike] Physik,
und aus [blue]der[/blue] anderen –
kehren alle Tauben leer
zu mir zurück.

Nimm dies jetzt bitte nicht als Vorschlag (der wäre sprachlich noch zu unrhythmisch)), sondern als Denkanstoß zur Frage, ob für den Mittelteil überhaupt Bedarf besteht. - Wenn es um zwei (glücklose) Dämmerungen geht, die erkannt werden, fehlt ja eigentlich nichts; es gibt allenfalls eine Überlagerung. Auch scheint mir die Happy-Endstimmung, die im gekennzeichneten Part zum Ausdruck kommt, nicht passend. Abgesehen vom logischen Ablauf .. sähe ich denn ein Wort in der Dämmerung?
Hoffentlich kannst du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen!
Dir einen lieben Gruß
orlando
 

ameise

Mitglied
hallo ralf,

habe dein gedicht mehrfach gelesen...
komme irgendwie nicht an, befinde mich noch im in der aura des ungefähren. vielleicht komme ich später dahinter.

LG
ameise
 

Label

Mitglied
Lieber Ralf

dank deiner Hinweise sky - heaven, morgen und Abenddämmerung, hat sich dein Gedicht für mich erschlossen.

die Beschreibung einer Beziehung und die Lehre aus der Leere
wobei ich Himmel als Metapher für die Beziehung sehe
Morgendämmerung - Beziehungsbeginn das ich will mit der romantischen Verklärung Regenbogen
deshalb finde ich das kursiv hier sehr gut und wichtig - für mich war es der Einstieg auf diese Deutungsebene und hat mir dein Gedicht erschlossen.

physics prevails in sky
der Himmel ist voller Ideale

Jetzt gefällt mir dein Gedicht sehr gut

lieber Gruß
Label
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo orlando,

ja, ich habe verstanden was du mir sagen willst.

das "die" in physik bedarf es nicht.
die weiteren von dir markierten stellen, da sehe ich auch etwas.
aber - wie soll ich sagen - da fehlt mmir wohl noch das wort.

lg ralf
 
O

orlando

Gast
Hoffentlich greife ich deiner Eigeninitiative nicht vor; ich weiß aus Erfahrung, dass du lieber selber bastelst.
Trotzdem kann ich gegen meine Idee kein bisschen an:

Die Leeren gezogen

Habe den Himmel durchschaut:
darin zwei Dämmerungen - Glück
ist aller Täuschung Quell.
Es braucht nicht viel, nur ein ich will
im Regenleben

habe den Himmel durchschaut,
und sehe das fehlende Wort
...
Hier hättest du auch die zweite (von Karl geforderte) Dämmerung) benannt ...

oder alles in Kleinschrift, was vielleicht sogar anmutiger wäre:

die leeren gezogen

habe den himmel durchschaut:
darin zwei dämmerungen - glück
ist aller täuschung quell,
es braucht nicht viel, nur ein ich will
im regen leben

habe den himmel durchschaut,
und sehe das fehlende wort.
Was meinste?
orlando
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo orlando,
hach ich kann dazu noch nichts endgültiges sagen.

ich werde mal in den nächsten tagen(was sonst gegen meine art ist) veruchen zu erklären, was genau dieses gedicht für mich bedeutet, werde versuchen zu zeigen, das ich auf die zweite strophe so nicht verzichten kann.
auf eine gewissen art ist dieses gedicht ein schlußstrich unter einem lebensabschnitt
ein persönliches saeculum will von mir geschlossen werden:
hier ziehe ich meinen kreis, meine leere.

ein abschluß, eine trennung von einem dualistischen weltbild,
und ein aufbruch - weg vom sehen zum schauen...

hm das klingt jetzt wahrscheinlich alles ein wenig wirsch.

ich muß meine gedanken noch ordnen

lg
ralf
 
O

orlando

Gast
Nö, klingt weder wirsch noch unwirsch. ;)
Ich finde es gut, dass du dich in Klausur begeben willst, bevor du über eine Änderung nachzudenken beginnst. Ich wollte, mir gelänge das auch öfter ...
Deine Einwände leuchten mir ein, wenngleich du vielleicht das, was es zu sagen gilt (noch) zu undeutlich ausdrückst -.
Titel und den überwiegenden Teil des Gedichts finde ich allerdings schon jetzt sehr ansprechend.
LG, orlando
 



 
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