die Legende vom Osterhuhn

Tula

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Die Legende vom Osterhuhn


Es war einmal ein junges Huhn in einem fernen Stall.
Das fand, nur Eier-Legen sei auf Dauer nicht sein Fall.

Als eines Morgens Bauer Dümmel noch bedüdelt schlief,
da huschte es durchs Tor hinaus ins weite Feld, und lief ...

… und traf nach einem halben Tage schließlich Balthasar,
der offenbar ein cooler Typ und alter Hase war.

In einem Hühneraugen-Blick war es in ihn vergluckt
und hat mit ihm vor Glück zehn Kelche Entenwein geschluckt.

Er wusste alles über Gras und wo's am besten schmeckt,
sogar wo Dümmels Sohnemann sich seinen Hanf versteckt.

Sie liebten sich den Frühling lang bei Sonne, Sturm und Eis.
Doch Huhn bleibt Huhn und so gebar es Eier, schnöd' und weiß.

Das Huhn, es brütete betrübt, das Weiß war so banal!
Es wollte aber anders sein, kein Eier-Kapital.

“Ich hab's!” rief schlau der Balthasar und pflückte einen Strauss
voll Blumen. Die pürierte er; so wurde Farbe draus.

Mit seinen Ohren tuschte er die weißen Eier bunt:
mal gelb, mal rot, bald wieder blau wie Dümmels blöder Hund.

Dann packte ihn der Schabernack. “So'n Spaß hatt' ich noch nie:
“Ich leg' die Dinger heimlich in die Lege-Batterie.”

Der Plan war gut. Der Korb zu schwer. So kam's, dass es geschah,
dass ihn ein Kind recht ungewandt im Grase hoppeln sah.

Die Eier waren bei der Flucht nicht wirklich opportun.
Seit diesem Tage glaubt kein Mensch ans dumme Osterhuhn.



Somit allen Lesern ein Frohes Osterfest!
 



 
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