Die müde Muse (Sonett, für Stavanger)

5,00 Stern(e) 3 Bewertungen
Will deine Muse winterlich noch träumen,
so läßt sie dich dein Schreibwerkzeug verlieren -
die Suche wird zum Anlaß, aufzuräumen;
das heißt im Fachjargon "Prokrastinieren"

und führt zum Frühjahrsputz, der plötzlich eilt.
Doch ich muß auf den öden Bildschirm stieren,
denn meine Tastatur ist angeseilt;
da hülfen höchstens noch Computerviren!

Und wenn ich nun, obgleich durch nichts gezwungen,
die Ärmel schürz`? Auch das kann inspirieren:
Dann steigen aus dem Staub Erinnerungen
und Bilder fließen aus den Seifenschlieren.

Ich blicke um mich - ein Entsetzensschrei!
Die Muse schrickt empor und stürzt herbei.
 

Stavanger

Mitglied
Oh, Hallo Anne,
Gerade sehe ich erst: "... für Stavanger".
Das bin ja ich.
Und fühle mich sehr geehrt!
Deines ist offenbar von einer anderen Sorte als meins und auf alle Fälle von makelloser Form.
Schön und schlüssig auch die letzten beiden Zeilen.
Vielen Dank, ich wünsche dir einen schönen Tag! (Etwas verspätet an einem Donnerstag.)
Uwe
 



 
Oben Unten