Die Nachbarin
Warum ich ihre Nähe mied,
dem warmen Lächeln, das sie stets
für mich bereitzuhalten schien,
wenig Beachtung schenkte -
nur einen kühlen Gruß
von meinen Lippen schob,
trägt die Vergangenheit
als ungelöstes Rätsel,
in ihr Register ein.
Und heute - hier -
zu morgendlicher Stunde,
lässt mich - noch fasse ich es kaum -
ein frischer Sommerblumenstrauß
aus ihrem Garten -
freundlich mir dargereicht -
etwas von stillem Glück
im Herzen spüren,
das ich verloren glaubte.
Weit öffnet sie die Tür zu ihrem Haus -
ich habe einen Platz gefunden -
verweile lange dort -
befreie meine Seele -
ohne Furcht.