die parkbank steht noch

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revilo

Mitglied
mit solchen gedichten habe ich immer ein wenig probleme.....liest sich nämlich wie aus sicherer entfernung geschrieben......aber deswegen ist es nicht schlecht.....
 

revilo

Mitglied
Versteh mich bitte nicht falsch, aber Gedichte in diesem Duktus werden hier nicht gerade selten veröffentlicht. Sie lesen sich dann immer furchtbar anklagend und belehrend. Auf diese Attitüden verzichtest Du Gott sei Dank. Das hast Du bei Deiner Qualität auch nicht nötig. Aber mir ist immer ein wenig unwohl bei solchen Sachen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Hallo Rogathe,

da ist ein Krieg. Wer kämpft, wo wird gekämpft, wogegen wird gekämpft? Das fehlt. Ohne Antwort auf diese Fragen bleibt das Gedicht an der Oberfläche und spielt lediglich auf der Klaviatur des Gefühls. Es ist ja sehr human, Kriege verurteilen zu wollen, auch wenn es vom sicheren Sofa aus geschieht. Bloß, dann
musst du konkret werden, sonst passiert genau das, man badet in ganz allgemeiner Gefühlsseligkeit: Hab ich doch schon immer gesagt!

Lieben Gruß, Hanna
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Hallo Rogathe,

ja glaubst du, dass ich das übersehen habe? Es geht um deinen Text im Ganzen. Für mich ist er, bei allen guten Vorsätzen, misslungen. Und ich glaube nicht, dass ich zu hohe Anforderungen an ein Gedicht stelle.

Lieben Gruß, Hanna
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Find ich nicht. Das Gedicht hat einen Moment zum Thema, dass der Krieg die Basis ist, wird klar, es muss nicht die Welt erklären.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24777

Gast
Hallo rogathe,

Gedichte zum Thema Krieg, oder viel eher zum Thema "Was durch den Krieg verloren geht", berühren mich in der Regel sehr. Dieses hier aber erreicht mich emotional nicht so richtig, und ich musste eine ganze Weile überlegen, warum das so ist.

Ich glaube nun, es liegt daran, dass das Gedicht mir nicht mehr viel Raum für meine Fantasie lässt, sondern mir durch die Erwähnung des Kindes im Kontext des Krieges die moralische Interpretationsweise bereits vorgibt. Aber Moral ist, zumindest für mich, nur schwer fühlbar, sie ist ja eher die Konsequenz des Gefühlten.

Ich habe deshalb überlegt, ob das Gedicht nicht dadurch gewinnen würde, wenn man das Kind nicht direkt erwähnt, sondern nur dessen Bilder an der Parkbank? Allerdings finde ich auch diesbezüglich leider die zweite Strophe etwas zu beliebig. Um bei mir Emotionen zu erzeugen, brauche ich die gemalten Hinweise auf den Krieg in dieser Häufung eigentlich gar nicht. Sondern eher den enormen Kontrast von Strophe 1 und 3. So blieben also noch übrig: Die Parkbank, die aufgemalte Sonne und der zurückgelassene Schuh. Wenn es dir gelänge, diese Zutaten zu einem Stillleben zu verdichten, fände ich das voraussichtlich sehr intensiv.

Liebe Grüße
Frodomir
 

rogathe

Mitglied
Hallo Frodomir,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Da sitzt ein Kind und malt sich die Geschehnisse von der Seele.
LG rogathe
 



 
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