Die Parodie

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Robert Neumann gab folgende Definition der Parodie: "Parodie ist Karikatur mit den Mitteln des Karikierten."

Viele Parodien wurden im Laufe der Zeit geschrieben. Sie deckten schonungslos Schwächen des Originals auf, oder sie brachten Aspekte ins Bewußtsein, die beim Lesen des Originals nicht sofort ins Bewußtsein dringen.

Die Form des Originals wird verwendet und mit neuem, dem Original in Duktus oder Erzählhaltung ironisierend nachahmendem Inhalt erfüllt.

Über Werke fast aller bedeutsamen Dichter gibt es Parodien.

Wer kennt nicht die Parodie zu Goethe: (Korrektur: natürlich von Schiller)

"Was wolltest du mit dem Dolche, sprich?"
"Kartoffeln schälen wollte ich!"

Parodien sind oft bissig, und im Gegensatz zu den anderen Lesern lieben die Schöpfer des Originals sie oft nicht. Ohne das Original, ohne dessen Kenntnis aber, wirken sie nicht richtig. Sehen wir zum Beispiel den Film "Space Balls", ohne Kenntnis der parodierten Originale ist der Spaß nur halb. Oder das Buch: "Der Herr der Augenringe" nach Tollkiens "Herrn der Ringe".

In gewisser Weise ist der Parodist also auf einem merkwürdigen Roß. Wenn der Parodierte ins Unbekannte fällt, wird das gleiche Schicksal der Parodie zuteil.

Wer parodiert wird, tut gut daran, sich darüber zu freuen, denn er hat einen Bekanntheitsgrad erreicht, der es lohnend erscheinen lässt, zu parodieren.

Wunderbare Parodien stammen von Morgenstern und Neumann.

Parodien sind sehr spitze, aber wundersame Gebilde, die man würdigen sollte.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Gabi, danke.
Verzeihung für die Verwechslung. Bekannt ist es aber.
Ich korrigiere es hier, da sonst die Beziehung zum Haupttext verloren geht.
Also:
Wer kennt nicht die Parodie zu Schillers "Die Bürgschaft":

"Was wolltest du mit dem Dolche, sprich?"
"Kartoffeln schälen wollte ich!"

Kannst Du noch mehr zu Parodien sagen?

Ich habe auch hier kaum Beispiele gebracht, vom Reclamverlag gab es das schöne Buch: "Das Lästerkabinett" mit vielen entzückenden Parodien.
 
G

Gegge

Gast
Habe soeben hier den Beitrag von Elsa gelöscht.

Wir wollen doch bitte sachlich bleiben und nicht alles zur Schlammschlacht ausufern lassen.

Gruß Gegge
 
E

ElsaLaska

Gast
Hallo Gegge,

vermutlich hat der Ausdruck Immobilienmaklerin gestört.
Ich bin selbst eine. Von daher war der Beitrag nicht schlammschlachtig gemeint. Aber Du kannst das sicher besser beurteilen.
Lieben Gruss
Elsa
Es gibt keine
 
M

Monfou

Gast
Schönes Thema!

Dabei mag ich die Parodie mehr in der Musik. Und noch mehr im Schauspiel. Ein Parodist ist ja auch für mich zuerst jemand, der andere imitiert und deren Erhabenheitsgesten hinabinterpretiert. Wie gut kann man Reden Ulbrichts, Brandts und Haltungen selbst Hitlers (Charlie Chaplin: The Great Dictator)parodieren.
@Gabi
Immer wachsam! Gratulation.
Bei uns hieß es übrigens:
"Was wolltest du mit dem Dolche, sprich?"
"Kartoffeln schälen, verstehste mich!"

Kommt rhythmisch auch dem Original etwas näher.

Beste Grüße
Monfou
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Thomas,

das stimmt natürlich. Ich hatte es nicht im Haupttext korrigiert, um die Verbindung zum Kommtntar von Gabi nicht zu beseitigen, nicht rechtzeitig den Fehler bemerkt.
(Korrektur jetzt im Haupttext.)
Grüße von Bernd
 



 
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