Gelbe Hühner
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Eine Antwort darauf gibt der Text selbst:Der mittelalterliche Maurer, der Kuttenträger, die Baumwurzeln, die ein zerstörtes Gewölbe nachbilden: sind das nicht eigentlich Bilder der Beständigkeit statt Vergänglichkeit?
Und wenn dieser eine Stein, über den man mit der Hand sttreicht, eines Tages zermahlen sein wird vom Wetter, dem Efeu oder menschlichem Tun, dann wird man nicht einmal mehr wissen, dass es diesen Maurer je gab.
Was meinst Du mit “die Nacht kommt schnell in diesem Land?”Die Nacht hat uns überrascht, junger Freund, sie kommt schnell in diesem Land.
In welchem Jahr sind wir denn? Wenn wir noch ein wenig Leben wollen? Meinst Du heute? In der Toskana, beim durchlaufen eines Tals?Den Weg ins Tal sollten wir heute nicht mehr wagen, wenn wir noch ein wenig leben wollen.
Etwas exisitert nicht nur, weil diese Existenz einem anderen bewusst ist, etwas existiert, weil es existiert (hat). Wenn alles Existierende aufhören sollte zu existieren, hat dann nie irgendetwas existiert, weil nichts mehr da ist...
Das ist der subjektive Eindruck des Ich-Erzählers. Die Aussage sollte die Gefährlichkeit des zu späten Abstiegs vom Berg verdeutlichen. Außerdem ist sie (diesmal eine passende) und zudem noch doppelte geografische Angabe: man befindet sich im Süden und der Erzähler stammt hoch aus dem Norden, wo die Dämmerungen länger sind, weil die Sonne dort flacher auf den Horizont trifft als im Süden. Am Äquator plumpst sie geradezu herab und von jetzt auf gleich ist es zappenduster, als habe jemand das Licht ausgeknipst.Die Nacht hat uns überrascht, junger Freund, sie kommt schnell in diesem Land.
Korrektur im zweiten Satz „der kleine Sohn“, wegen der Aussagedopplung / Wortwiederholung vielleicht besser „sein Kind“Stand neben ihm sein kleiner Sohn und schaute zu? - Oder war ihm grad gestern der [red]kleiner[/red] Sohn gestorben?
Ich glaube nicht, dass der Maurer in dem Moment so weit dachte. Klingt außerdem ziemlich pathetisch.Was dachte der Maurer in eben dem Moment, als er dem Ziegelstein einen Platz [blue][strike]für Jahrhunderte[/strike][/blue] gab?
Das ganze „wissen“ sollte hier ausgedünnt werden. Der zweite Satz (Nur das wird man wissen) könnte sogar ganz entfallen, weil die Aussage danach wiederholt wird.Von diesem einen Maurer wird man nichts anderes [blue]wissen[/blue], als dass er diesen einen Stein vermauerte. Nur das wird man [blue]wissen[/blue]. Nie wird man [blue]wissen[/blue], ob er auch die Steine links oder rechts neben diesen einen setzte. Man kann es vermuten, aber [blue]wissen[/blue] kann man es nicht.
Korrektur: „streicht“Und wenn dieser eine Stein, über den man mit der Hand [red]sttreicht[/red], eines Tages
Kann passieren.Die Nacht hat uns überrascht, junger Freund, sie kommt schnell [blue]in diesem Land.[/blue]
Das klingt sehr seltsam. Ich vermute, du meinst, „er hielte es für das selbstverständlichste“.Es mag heute seltsam klingen, aber damals war es [blue]das natürlichste[/blue] für mich, in dieser verlassenen Kirche zu bleiben.
Meister Yoda? Nö, andersrum.Ich [red]nun saß[/red] auf den Altarstufen ...
Ohne Essen? Ohne trinken? Ohne ... ? Du weißt schon, menschliche Stoffwechselfunktionen.Es wurde Herbst, noch immer saß ich auf den Altarstufen.
Korrektur: „sakrale Kunstreste“ob nicht eine marmorne Maria oder andere [red]sakralen Kustreste[/red] zu finden wären
Es mag heute seltsam klingen, aber damals war es das natürlichste für mich, in dieser verlassenen Kirche zu bleiben.
Ich glaub, das meint er ganz bestimmt, Frank, könnte direkt aus dem spanischen übersetzt sein.@FrankK
Das klingt sehr seltsam. Ich vermute, du meinst, „er hielte es für das selbstverständlichste“
Nö…Es kam mir ein wenig "undeutsch" vor, aber bestimmt irre ich mich da."...wenn wir noch ein wenig leben wollen." - War das so unklar?
Na ich bin dabei - und auch gespannt!Unterschiedliches auf unterschiedliche Weise auszuprobieren.
Können wir eben nicht. Lieb, dass du uns trösten willst, aber eine enge Ortsangabe wär ein Fehler. Auch "Toskana" war noch zu eng. "Italien" meinetwegen. Das Dumme an der Sache ist: die beschriebene Ruinenstätte ist fiktiv, auch wenn ihre Beschreibung von einer realen angeregt war. Bei der zu engen Ortsangebe entstand - wie bei dir - das von uns erzeugte Missverständnis, man könne diesen Ort tatsächlich besuchen. So war das nicht gemeint. Nun ist die schnell untergehende Sonnne der einzige geografische Hinweis. Und dann fragt sich auch niemand mehr, was das mit der Toskana zu tun hat.Jetzt hast Du die ganze Toskana aus der Geschichte herausgenommen.Wieso denn? Weil ich nach der Stadt fragte? San Giminignano war doch so ein Pest-Ort. Du könntest doch auch einfach so etwas wie “eine Ortschaft zwischen Siena und Volterra” angeben….
Stand neben ihm sein kleiner Sohn und schaute zu? - Oder war ihm grad gestern der [red]kleine[/red] Sohn gestorben?
Diese Doppelung ist (wie manch andere) intuitiv geschehen. Jetzt erst, da du sie bemängelst, bedenken wir sie und entscheiden uns trotzdem für diese Formulierung. Die Doppelung verstärkt die Zuordnung auf dieses bestimmte Kind und dessen Situationskontrast (dem Vater bei der Arbeit zuschauen oder Tod). „Sein Kind“ ist zu allgemein, es könnte auch ein anderes sein.@ Frank: Korrektur im zweiten Satz „der kleine Sohn“, wegen der Aussagedopplung / Wortwiederholung vielleicht besser „sein Kind“
Was dachte der Maurer in eben dem Moment, als er dem Ziegelstein einen Platz [blue]für Jahrhunderte[/blue] gab?
Ich verstehe deinen Einwand nicht. Es ist ein Fragesatz - grad weil man nicht weiß, was der Mann dachte. Aber man weiß: der Stein liegt dort ganz profan und unpathetisch seit Jahrhunderten.@ Frank: Ich glaube nicht, dass der Maurer in dem Moment so weit dachte. Klingt außerdem ziemlich pathetisch.
Von diesem einen Maurer wird man nichts anderes [red]wissen[/red], als dass er diesen einen Stein vermauerte. Nur das wird man [red]wissen[/red]. Nie wird man [red]wissen[/red], ob er auch die Steine links oder rechts neben diesen einen setzte. Man kann es vermuten, aber [red]wissen[/red] kann man es nicht.
Wenn es überhaupt um etwas geht in dieser Geschichte, dann um Lug und Trug, Schein und Sein - um das, was man wissen kann und das, was in Zweifel gezogen werden muss. An dieser Stelle der Geschichte wird des Pudels Kern formuliert und die Wiederholungen dienen der Bekräftigung (diesmal sogar bewusst). Der Satz, den du streichen willst, hat seine Berechtigung durch das betonte „Nur“ am Anfang und bestärkt die Aussage des Satzes zuvor. „Nur das wird man wissen“ (nichts sonst). Das ist keine leere Redundanz. Es geht um das Einpauken dieser Aussage und im folgenden Satz um deren Eingrenzung: „nur dieser Stein“ (nicht der daneben), denn den hat möglicherweise ein anderer Maurer dorthin gesetzt. Und wieder bekräftigt der folgende Satz den vorherigen. - Wenn du diese Kernpassage laut liest mit den entsprechenden Betonungen, dann, denke ich, klingt sie auch „gefällig“.@ Frank: Das ganze „wissen“ sollte hier ausgedünnt werden. Der zweite Satz (Nur das wird man wissen) könnte sogar ganz entfallen, weil die Aussage danach wiederholt wird.
Auch die letzten beiden Sätze sind so etwas sperrig und redundant in ihrem Inhalt. Einfacher und gefälliger wäre es, wenn die beiden Sätze zusammengefasst würden.
Meiner Meinung nach hast du die Aufteilung (wenn denn überhaupt eine nötig ist) an der falschen Stelle vorgenommen. Die Beschreibung von Verfall und Wiedergeburt des Gemäuers gehört zu deinem „1.Teil“. Dass zuvor schon kurz der Begleiter erwähnt wird, dient der vorbereitenden Überleitung. Und die Leerzeile ist weniger eine inhaltliche als eine optische Trennung. Bei euch kann man keine Seiten umblättern. Ob allerdings die Leerzeile an der richtigen Stelle eingefügt ist oder nicht, darüber kann man streiten. Ich wollte damit die Einführung des Begleiters hervorheben.2.Teil – Vorgeschichte Begleiter
Kaum Erbsen gefunden, nur eine teilweise Wiederholung der Betrachtungen aus dem 1. Teil.
Die Beschreibungen der Gemäuer, den Überbleibseln der überwucherten Elemente, die Reminiszenz und der Ausblick auf Menschen-Wirken – das alles hätte für meinen Geschmack doch besser in den ersten Teil gehört.
Neu ist hier lediglich, und das fast wie eine Randbemerkung, dass hier die Pest gewütet habe.
Die Nacht hat uns überrascht, junger Freund, sie kommt schnell [blue]in diesem Land[/blue].
Ji Rina ist darüber auch schon gestolpert und du hast diese Stelle offenbar völlig missverstanden. Wahrscheinlich ist die inzwischen entfernte „Toskana“ dran schuld. Ich antworte hier mit dem, was ich schon Ji Rina geschrieben habe:@ Frank: Kann passieren.
Nur finde ich die regionale Ausdehnung etwas übertrieben. Das klingt zu sehr nach ganz Italy, wie wäre es mit „in diesen Hügeln“ oder „Landstrich“?
Es mag heute seltsam klingen, aber damals war es [blue]das natürlichste[/blue] für mich, in dieser verlassenen Kirche zu bleiben.
Nein. Wir meinen das „natürlichste“. „Selbstverständliches“ (Verstand) bestimmt der Kopf. „Natürliches“ bestimmt das Sein, der Körper. Außerdem hätten wir zweimal "sel" am Anfang eines Wortes: seltsam und selbstverständlich. - Ich weiß nicht, was einem Aushilfs-Gespenst selbstverständlich ist. Aber nach allem, was wir von Gespenstern „wissen“, ist es deren Natur, ihren Wirkungsradius eng zu halten. Deswegen konnte sich das hauptamtliche Gespenst auch erst dann gründlich die Beine vertreten, als es einen Ersatz gefunden hatte. (Und nun „weiß“ niemand mehr so genau, wer wann Mensch oder Gespenst ist. Alles klar?)@ Frank: Das klingt sehr seltsam. Ich vermute, du meinst, „er hielte es für das selbstverständlichste“.
Ich [red]nun saß[/red] auf den Altarstufen ...
„Ich“ steht kursiv (im Text, nicht in deinem Zitat), ist also besonders betont: „Ich nun sitze...“ (und eben nicht mehr das Gespenst auf Urlaub). Die Umstellung zu „nun saß“ verstärkt diese Betonung nach dem biblischen Muster: „Ich aber sage dir...“ Die starke Betonung unterstreicht den Rollenwechsel Gespenst-Mensch, Mensch-Gespenst. - „Ich saß nun...“ klingt dagegen lasch und mit der Betonung auf „ich“ außerdem rhythmisch schief. Bitte wieder laut lesen.@ Frank: Meister Yoda? Nö, andersrum.
Es wurde Herbst, noch immer saß ich auf den Altarstufen.
Ich geh mal davon aus, dass Gespenster „selbstverständlich“ keine „natürlichen“ Bedürfnisse haben.@ Frank: Ohne Essen? Ohne trinken? Ohne ... ? Du weißt schon, menschliche Stoffwechselfunktionen.
ob nicht eine marmorne Maria oder andere [red]sakralen Kustreste[/red] zu finden wären
"Kustreste" war ein wirklich blöder Tippfehler. - Aber „Kunstreste“? Auch blöd? - Na hör mal! Das Wort hat einer von uns erfunden! Dagegen kommst du mit „Artefakte“ nur mühsam an und es passt auch nicht so gut zu den Ruinen. Außerdem ist es uns viel zu akademisch und viel zu wenig ironisch.@ Frank: Korrektur: „sakrale Kunstreste“
Obwohl – „Kunstreste“ klingt blöd, wie wäre es mit „Artefakte“?
„Wach-Ablösung“ (warum Bindestrich?) legt ebenso eine falsche Fährte wie „Peststadt“, denn sie (die Wachablösung. Nicht die Fährte und schon gar nicht die Stadt. Sic!) findet, selbst deiner Meinung nach, gar nicht statt. Unser Titel lässt aber die verstörende Atmosphäre der Erzählung erahnen. So hoffen wir wenigstens. Über „richtige“ oder „falsche“ Titel wird viel diskutiert. Ich glaube, dass Titel grundsätzlich alles dürfen, selbst falsche Fährten legen. Wenn sie zudem noch Interesse wecken – um so besser.@ Frank: Der Titel, so finde ich, ist ein Fehlgriff. Es geht nicht um die Stadt, die Pest spielt keine nennenswerte Rolle. Ein Aufhänger könnte der Stein sein (dessen philosophische Betrachtung). Oder der Rollentausch der beiden. Fände ich am naheliegendsten.
Also eher ein Titel wie „Wach-Ablösung“.
Stimmt, so steht es geschrieben:(Der Erzähler ist übrigens kein Fremdenführer, sondern jemand, der das Gelände kartographieren wollte, also eher ein Archäologe. Tschuldigung, aber so steht´s nun mal geschrieben. Und deswegen gibt’s auch keinen „moralischen Zeigefinger“, der Touristen zu gutem Benehmen ermahnt.)
Aber Du antwortest selbst mit:Ich versuchte in all dem Gestrüpp und Gesträuch die alten Gassen und Plätze wiederzufinden und zu kartographieren.
Wenn der Zuhörer in der Geschichte schon dem Ich-Erzähler nicht glauben sollte, warum sollte ich als Leser das tun?[blue]Ich würde dem Erzähler nicht trauen[/blue] – so wenig, wie es dessen Begleiter tun sollte. Der hat die Wahl, ob er mit einem [blue]hinterhältigen Lügner[/blue] oder einem ehemaligen Gespenst die Nacht verbringen muss.
Das macht die Geschichte aber noch etwas verrückter. Es wird fast der Eindruck erweckt, als wäre der Ich-Erzähler ebenfalls zu einem Gespenst geworden, dafür ist sein Wirkungsradius zu groß (er geht ja bis mit ins Tal hinunter). Ist er aber kein Gespenst, dann ist es nur eine toll erzählte Gruselgeschichte eines Geschichtenerzählers.Aber nach allem, was wir von Gespenstern „wissen“, ist es deren Natur, [blue]ihren Wirkungsradius eng zu halten[/blue]. Deswegen konnte sich das hauptamtliche Gespenst auch erst dann gründlich die Beine vertreten, als es einen Ersatz gefunden hatte. (Und nun „weiß“ niemand mehr so genau, wer wann Mensch oder Gespenst ist. Alles klar?)
Gerade den Begriff „Kunstreste“ würde ich von einem „akademisch“ gebildeten Menschen (Archäologe!) nicht erwarten, eher von einem „Geschichtenerzähler“, der dann und wann mal was eigenes „erfindet“.Dagegen kommst du mit „Artefakte“ nur mühsam an und es passt auch nicht so gut zu den Ruinen. Außerdem ist es uns [blue]viel zu akademisch[/blue] und viel zu wenig ironisch.
Stimmt, das „kursive“ war mir entgangen. Normalerweise übernehme ich es nachträglich aus dem Text, die ganzen Silbentrennstriche haben mich aber dermaßen verwirrt ...„Ich“ steht kursiv (im Text, nicht in deinem Zitat), ist also besonders betont: „Ich nun sitze...“ (und eben nicht mehr das Gespenst auf Urlaub). Die Umstellung zu „nun saß“ verstärkt diese Betonung nach dem biblischen Muster: „Ich aber sage dir...“ Die starke Betonung unterstreicht den Rollenwechsel Gespenst-Mensch, Mensch-Gespenst.
Naja, deshalb mit Bindestrich, weil sogar ich mir was dabei gedacht habe.„Wach-Ablösung“ (warum Bindestrich?)
Da hab ich doch Verständnis für.Tut mir leid. Die meisten Schreiber sind Sturköppe. Wir machen da keine Ausnahme.