Die Poesie des Krieges

5,00 Stern(e) 8 Bewertungen

Arcos

Mitglied
In der Luft liegt Schweigen,
das schreit.
Schwarz glänzen die Stiefel
auf blutigem Lehm.

Ein Baum steht,
ohne Vögel,
nur Splitter in der Rinde,
wie Verse, die keiner
lesen will.

Worte kauern in Schützengräben,
brechen an der Wahrheit,
schmecken nach Eisen,
verrosten im Mund.

Jeder Schuss
ein Gedicht,
das sich selbst verflucht.
Die entblößten Hauswände
singen mit dem Echo
unzähliger Explosionen.

Und doch
schreibt jemand weiter,
mit Händen,
die zittern,
im Kerzenlicht.
 

Aniella

Mitglied
Wenn man inmitten eines mörderischen Krieges einfach sein Leben leben will.
So kann man sich das "weitermachen" mit dem Leben vorstellen. Wenn nichts mehr geht, müssen wenigstens die Gedanken raus.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe es auf die Empfehlungsliste gesetzt.
Vielen Dank für den Mut.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Önder,
es kann schön sein, im Kerzenlicht zu schreiben oder unheimlich grausam.
Danke für dieses Gedicht.
Lieben Gruß
Anita
 

Arcos

Mitglied
Ist die Menschheit viel weiter gekommen, als wie vor tausenden von Jahren?
Ja, die Waffen sind viel effektiver geworden…

Vielen Dank Aniella, Bernd, Anita und Petra (@petrasmiles) für die tolle Resonanz und die Galaxie voller Sterne…
Über die Empfehlung freue ich mich sehr.

Grüße
Önder
 

Tula

Mitglied
Hallo Önder
Die Ukraine hat bereits viele große Talente verloren, ob Sportler, Wissenschaftler oder eben Künstler; liest man immer wieder.
Mich erinnert es aber auch an 'unsere' Dichter, die in den Weltkriegen ihr Leben ließen. Vor allem aus der Generation der Expressionisten im 1.

LG Tula
 

Arcos

Mitglied
Der Krieg kennt keine Rosen und Tulpen, keine Mauerblümchen und Veilchen im Verborgenen.
Er zertritt, was blüht, und sät nur Dornen.
Für den Tod gibt es keine Farben.

Vielen Dank Tula für die Sterne und den Kommentar.

Auch über deine Sterne @klaatu habe ich mich sehr gefreut.

Grüße
Önder
 

Arcos

Mitglied
Hoffen wir das Beste für die Zukunft...

Besten Dank Tonmaler für den Sternenhimmel.

Grüße
Önder
 



 
Oben Unten