Die Prophezeiung

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ackermann

Mitglied
Spontan fiel mir nach dem Lesen ein: Die Erde fleht nicht um Hilfe und sie leidet auch nicht. Denn die Erde ist kein Organismus, sondern ein Planet. Und wenn man es genau nimmt, dann war und ist uns die Erde ziemlich feindlich gesinnt. Aber der Mensch hat es geschafft zu überleben. Und das, so glaube ich ganz ernsthaft, hat was mit Intelligenz zu tun :)
 

Apolonia

Mitglied
Alles gut. Ich interpretiere es anders. Ein bisschen Vorstellungsvermögen braucht man dazu.
Was würde sie uns sagen, wenn sie es könnte??? Wie gehen wir mit ihr um???
Hat auch mit Intelligenz zu tun.
 

ackermann

Mitglied
Früher war mehr Lametta ... aber egal.

@Apolonia, das was du glaubst, dass die Erde uns sagen würde (wenn sie denn ein Organismus wäre) ist das, was du dir einbildest, dass sie sagen würde. Hat also mit Erde gar nichts zu tun sondern bestenfalls (oder besser: schlechtestenfalls?) mit einer bestimmten Ideologie oder Weltanschauung. Und die kann richtig oder falsch sein. Oder einfach nur hysterisch.

Esst mehr Baumkuchen, fetten Käse und Landjäger :)
 

Apolonia

Mitglied
Ich erlebe Natur ganz nah und bin imstande, sie mit allen Sinnen zu erfassen.
Als Beispiel eignen sich Indianer (Naturvölker).
Sie erlegen ein Tier, nur um den Hunger zu stillen. Bevor sie es zubereiten, bedanken sich bei der Natur (dem Geist) für ihre Großzügigkeit. Sie leben mit der Natur in einer Symbiose. Gehen mit Achtung um.
Und was machen wir? Jagen ( Sport), Waldrodungen, Massentierhaltung, Hydrofracking, Umweltzerstörung Verschmutzung...etc.
Der Mensch sollte auch sie für sich nutzen. Wir geben aber der Natur keine Zeit (unermessliche Gier) sich zu erholen. Das wird für die Menschheit Folgen haben.
 

Max Neumann

Mitglied
Ich schließe mich an: Der Mensch schadet der Erde mehr, als sie uns.

Und ich würde Literatur keine Grenzen auferlegen, besonders bei so etwas Harmlosen wie einer personifizierten Erde. Das ist doch bloß eine Stilfigur...
 

ackermann

Mitglied
Alles gut @Apolonia, alles gut :cool:

Na ja @Tissop, so harmlos ist das ja alles nicht. Es gibt ja "Stimmen" die meinen, es wäre am besten, wenn der Mensch sich selber ausrotten würde. Dann hätte die Erde endlich ihre Ruhe. Und dann?

Aber es stimmt schon, Literatur ist das eine, und die Realität das andere.
 

anbas

Mitglied
Hallo Apolonia,

hm, ich kreise schon etwas länger um dieses Gedicht und die bisher erfolgten Rückmeldungen.

Inhaltlich ist es OK.

Die personifizierte Erde ist für mich überhaupt kein Problem - das sehe ich wie Tissop: Der Literatur (oder Kunst insgesamt) sollten keine Grenzen auferlegt werden. Auch gibt es viele Naturvölker, die sogar nicht nur die Erde personifizieren.

Nein, meine Schwierigkeit mit ambitionierten Texten wie diesem liegt woanders: Die meisten erreichen mich nicht. Sie sind zu moralisierend, zu oberlehrerhaft und wirken oft auf mich in gewisser Weise naiv. Außerdem fehlt mir der gewisse Kick, eine neue Sichtweise, ein neuer Gedanke.
So geht es mir auch mit Deinem Gedicht. Ich nicke, denke, dass Du Recht hast, und gebe mich meinem Alltagstrott wieder hin. Es bleibt nichts bei mir hängen, außer dem faden Geschmack, das alles schon tausendmal gehört und gelesen zu haben. Gleichzeitig weiß ich, dass es auch LiebhaberInnen für solche Texte gibt und sie auch immer wieder mal wichtig sein können. Aus meiner Sicht war dies z.B. Anfang/Mitte der 80iger Jahre im Zuge der damals sehr aktiven Friedensbewegung der Fall. Insgesamt erreichen und überzeugen mich solche Werke allerdings eher nur sehr selten (eine Ausnahme ist z.B. das Lied "Kinder" von Bettina Wegner).

Das Blöde an der ganzen Sache ist nun, dass ich hier in der Leselupe auch schon einige Texte dieser Art gepostet habe und dafür z.T. Rückmeldungen bekam, die ähnlich klangen, wie meine jetzt ;). Ich habe mich aber dazu entschieden, mich nicht in meinen Gedanken zu beschränken. Also werde ich weiterhin solche Texte schreiben, wenn ich eine entsprechende Idee habe. Ob ich sie dann alle auch posten werde, weiß ich nicht. Das werde ich eher davon abhängig machen, ob mich ein Text auch mit ein paar Tagen Abstand weiterhin überzeugt. Aber das gilt bei ziemlich allem, was ich "produziere" – ich poste nur sehr selten Texte sofort nachdem ich sie geschrieben habe. Und es gibt viele Texte, die ich nie veröffentlichen werde. – Aber sie zu schreiben war trotzdem wichtig für mich.

Soweit mein Senf zu diesem Thema.

Liebe Grüße

Andreas
 

Apolonia

Mitglied
Hallo Andreas,

das sehe ich genauso. Es ist schon so viel darüber geredet, geschrieben, protestiert...Das betrifft auch andere Themen. Trotzdem, redet man manchmal über 40 Jahre und kommt man nicht weiter.

Ich schreibe für mich. Ich möchte niemandem belehren. Die Leser sind genug intelligent.

Als ich die Prophezeiung schrieb, passte damals zu meiner Stimmung. Ich musste es los werden.

Ich habe keine Interesse mich nur gut verkaufen bei den Lesern. Sonst verliere ich meine Authentizität.
Ich weiss, mit den anderen Themen wäre ich besser dran. Aber, das wäre von mir nur gespielt.
Von allen Kritiken hier profitiere ich sehr. Ich bin froh über jeder Kritik, weil mit Lob kann ich nicht umgehen.

LG Karola
 



 
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