Die Quelle (gelöscht)

mitis

Mitglied
es hüpft recht munter dahin, dein gedichtchen, das ein bißchen den charakter einer stammbucheintragung hat. aber warum nicht? ich glaube, viele leute mögen so was gern.

rhythmisch/formulierungsmäßig hats mich in dieser strophe am ehesten geschmissen:

Mal ist es heiter und mal schwer ,
[blue]wie der Weg der Quelle zu dem Meer .[/blue]
Wenn du 's aus dieser Sicht mal siehst,
merkst du wie du selber fließt .
alternativ:
wie Bächleins Wege hin zum Meer

"Weg der Quelle" geht m.E. nicht, weil eine Quelle nur sprudelt, aber nur der Bach fließt.
"zu dem Meer" (holprig) besser "hin zum Meer"


lg mitis
 

agonius

Mitglied
Liebe Ellen,
die Idee die Quelle als Allegorie für ein menschliches Lebensschicksal zu beschreiben gefällt mir.

Zur Form möchte zusätzlich zu mitis Kritik noch anmerken,
das der Jambus im 1.Vers, letzte Zeile mit einer Senkung anfangen sollte und im 4.Vers letzte Zeile zw. "du" und "selber" noch eine Senkung eingefügt werden muß.

Ansonsten gerne gelesen,

Jürgen
 

Ellen

Mitglied
Die Quelle

Hallo agonius :)

Danke

Leider sagen mir die Worte Jambus und Senkung in Zusammenhang mit Versen gar nichts.
Wäre nett, wenn du mir ein beispiel geben könntest.

LG Ellen
 

agonius

Mitglied
Liebe Ellen,
der Jambus(Steiger)ist ein Versmaß der aus einer unbetonten (Senkung) und betonten (Hebung) Silbe besteht.
Z.B.: in Deinem Gedicht: "Die Quelle sprudelt aus dem Berg...." alterniert das Versmaß regelmäßig zw. unbetont betont, bis auf die, bereits genannten Stellen.

Herzlichst
Jürgen
 

Ellen

Mitglied
Die Quelle

Hallo Jürgen :)

Vielen Dank für deine Rückantwort.
Aber ich muss gestehen, dass ich hier geistig kein Bild
zur Verfügung habe das mir ersichtlich macht,
was damit gemeint ist.

Auch nicht beim durchlesen des Abschnittes auf wiki

Das ist gerade so als hätte ich einen Karton vor mir,
der zwar mit Papier gefüllt ist aber das was gesucht wird steckt nicht drin.
Oder ist so klein, dass ich es in dem ganzen Papier nicht sehe.

LG Ellen

Wünsche dir ein schönes Wochenende
 

mitis

Mitglied
Als Bächlein springt sie ziemlich munter,
über Stock und Stein, den Berg hinunter.

jürgen meint, dein gedicht ist abwechselnd auf betonte und unbetonte silben aufgebaut, du beginnst jede zeile mit einer unbetonten und hältst das mit wenigen ausnahmen durch.
ich habe die betonungen fett markiert, damit du sehen kannst warum das in zeile 4 der 1. strophe nicht passt.
die zeile könnte hier also eventuell lauten:

zuerst den Felsen, dann den Berg hinunter

alternativ hättest du auch noch die möglichkeit (zumindest nach meinem gefühl), jeweils die vierte zeile in deinen strophen, dem selben rhythmus wie "über stock und stein, den berg hinunter" anzupassen.
denn eigentlich finde ich es gut zum inhalt passend, wenn diese zeile mit einer hebung beginnt und mit einer senkung endet. (bächlein fließt von oben nach unten)
du müsstest dann jeweils die 4. zeile in strophe 2 und 3 "anpassen", in der strophe 4 passt es wieder mit strophe 1 zusammen.

version 1

Die Quelle sprudelt aus dem Berg,
ganz einfach so, wie man bemerkt.
Als Bächlein springt sie ziemlich munter,
zuerst den Felsen, dann den Berg hinunter.

Um dann zu winden sich durch's Tal,
als Fluß mal breit, mal wieder schmal.
Durch Stadt und Land als Strom zu fließen,
ins weite Meer, das ist erwiesen.

Und so wie es die Quelle macht,
so ist es auch für uns gedacht.
Das Leben ist mal ruhig mal schnelle,
es bleibt nicht lang auf einer Stelle.

Mal ist es heiter und mal schwer,
wie der Weg der Quelle zu dem Meer. [blue](wie der Weg des Baches hin zum Meer - der Bach hat einen Weg, die Quelle nicht)[/blue]
Wenn du's aus dieser Sicht mal siehst,
dann merkst du wie du selber fließt.
version 2

Die Quelle sprudelt aus dem Berg,
ganz einfach so, wie man bemerkt.
Als Bächlein springt sie ziemlich munter,
über Stock und Stein, den Berg hinunter.

Um dann zu winden sich durch's Tal,
als Fluß mal breit, mal wieder schmal.
Durch Stadt und Land als Strom zu fließen,
weit ins Meer, das ist erwiesen.

Und so wie es die Quelle macht,
so ist es auch für uns gedacht.
Das Leben ist mal ruhig mal schnelle,
[strike]es[/strike] bleibt nicht lang auf einer Stelle.

Mal ist es heiter und mal schwer,
wie der Weg der Quelle zu dem Meer.
Wenn du's aus dieser Sicht mal siehst,
merkst du wie du selber fließt.
ich hoffe, ich konnte dir helfen. und natürlich kann man darüber diskutieren, ob es wirklich so sein MUSS. es gibt immer auch driftige gründe, ein schema nicht einzuhalten.
lg mitis
 

Ellen

Mitglied
Die Quelle

Danke sehr mitis :)

Ja das hat mir geholfen.
Ich hab die Schlusszeilen von dir so übernommen.
Allerdings möchte ich [blue]wie der Weg der Quelle zu dem Meer[/blue] so behalten.
Denn für mich drückt dieser Satz aus der Ursprung ist gleichzeitig auch Weg und Ziel.

Hab einen schönen Abend und ein schönes Wochenende ;)
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hi Ellen

du könntest als Kompromiss schreiben:

Mal ist es heiter und mal schwer,
[blue]so wie der Weg zwischen Quelle und Meer.[/blue]
Wenn du's aus dieser Sicht mal siehst,
merkst du wie du selber fließt.

Die Quelle selbst bewegt sich ja nicht zum Meer, nur ihr Wasser.

VG Thomas
 



 
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