Die Rechenstunde

3,30 Stern(e) 3 Bewertungen

helmut ganze

Mitglied
Die Rechenstunde

Im Kopf zu rechnen ist nicht schwer,
heut’ macht das aber niemand mehr,
doch in der Schule ist es Pflicht
und es gehört zum Unterricht.

Die erste Klasse ist heut dran,
der Lehrer führt die Mannschaft an
und er erklärt von ungefähr,
was so beim Rechnen üblich wär.

„Wir wollen rechnen eins bis zehn,
bevor wir später weiter geh’n.“
sagt er und fragt jetzt,“ fünf plus drei,“
die Schüler sind mit Ernst dabei.

Der Lehrer wartet mit Bedacht,
doch Fritz ist schnell und sagt schon, “acht.“
Zu Fritz sagt er, total verdutzt,
„du hast doch nicht den Kopf benutzt.“

„Nein Fritz, du sollst mich nicht so quälen
und nicht an deinen Fingern zählen.
Ich lehr’ euch alle doch, wie’s geht
und hoffe, dass ihr es versteht.“

„Die nächste Frage wird entzücken,
nimm Fritz, die Hände auf den Rücken,
Wie viel sind denn nun fünf und drei,
mal sehn, wer ist denn jetzt dabei.“

Der kleine Fritz steht auf und lacht,
„Herr Lehrer, das sind wieder acht.“
Der aber meint erneut, das quält,
weil Fritz im Rücken Finger zählt.

Die letzte Frage, „ acht plus zwei“
zu Fritz sagt er, „ich bin so frei ,
du sollst mich nicht mehr überraschen,
drum Hände in die Hosentaschen.“

Der Lehrer wartet eine Weile,
da meldet Fritz sich , schon in Eile
und ruft, ganz ohne Notbehelf,
ich zähle elf, Herr Lehrer, elf.

Heidenau, denn 22. 08. 2012
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Da hat er sich arg verzählt. War halt ein Finger zu viel ...

Und das erste Schuljahr beginnt ja wieder für viele bald.
 

HajoBe

Mitglied
Hallo Helmut, der Junge hat Recht. Wenn er mit der linken Hand in der Hosentasche rückwärts von 10 bis 6 "fingert", kommt er eben auf 6. Nun muss er nur noch die 5 Finger in der rechten Hosentasche dazuzählen und er kommt auf 11.
Schönes WE und gute Nacht
HajoBe
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber HajoBe,

ich habe es Bernd auch schon geschrieben, Fritz hat sich nicht verzählt, er hat etwas in seiner Hose mitgezählt.

Liebe Grüße

Helmut
 

Trasla

Mitglied
Ich bin überzeugt, die beiden haben die gedachte Pointe schon verstanden. Ich finde insgesamt ist es etwas zu viel Gedicht für zu wenig Pointe, einer dieser Witze, die auf ner Party nie zu Ende erzählt werden, weil sich die Leute irgendwann zwischendrin anfangen, über den Erzähler lustig zu machen, und ihm nur noch ins Wort fallen.
 
Lieber Helmut!

Ich muss Trasla weitgehend recht geben. "Etwas zuviel Gedicht für wenig Pointe". Aber ich weiß, woher das kommt. Bei mir geht oft auch der Pegasus durch. Dann "dichtet es praktisch von selbst". Leider spüre ich, das diese glücklich machende Phase bei mir zu Ende geht.
A propos Pointe: Ich habe sie erst verspätet entdeckt. Na sowas!
Also lieber Helmut, versuche Dein Gedicht ein bisschen zu straffen, auch wenn's weh tut.
Liebe Grüße von
Eberhard
 



 
Oben Unten