Die Rose von Thorin (Anfang 1.Teil)

Morgana

Mitglied
Das ist der Anfang von dem Roman an dem ich grad schreib. Arbeitstitel ist "Die Rose von Thorin". Würde mich freuen wenn Ihr mir sagen könntet was ihr davon haltet.


Ein kleiner weißer Porzellanteller flog durch die Luft. Mit einem lauten Klirren zerbarst er an der holzvertäfelten Wand und die Bruchstücke schepperten auf den Haufen weiterer Scherben, die bereits am Boden lagen. „Rhiana so beruhige dich doch!“ Anina rang verzweifelt die Hände als die Prinzessin nach einem weiteren Teller griff und ausholte. „Mir zu verbieten aus zu reiten. Ich bin doch kein kleines Kind mehr.“ Wieder flog ein Teller und zersprang an der Wand. Der Scherbenhaufen wuchs.
„Mädchen, es ist doch nur zu deinem Besten. Die Wälder sind nicht mehr sicher.“
„Ha, alles Ausreden. Die Soldaten können mich schützen.“ Der nächste Teller gesellte sich zu den Bruchstücken. „Ich will nicht nur Zuhause herumsitzen. Ich werde es Vater schon zeigen. Ich gehe einfach. Soll er mich doch aufhalten, wenn er kann.“
Prinzessin Rhiana griff nun nach der Teekanne. Anina griff auch danach und hielt die Kanne fest. Rhiana wollte der anderen Frau die Kanne entwinden, doch die alte Gouvernante gab nicht nach. Die Augen der beiden Frauen trafen sich, und die Prinzessin funkelte die Ältere aufgebracht an. „Laß los!“
„Nein, du wirst dich jetzt beruhigen Rhiana. Der Befehl deines Vaters ist vernünftig und notwendig. Wenn du darüber nachdenkst wirst du es einsehen.“
„Ich hatte sowie so keine Lust mehr auszureiten.“
Rhiana streckte trotzig das Kinn vor und ließ sich auf einen der Stühle fallen, die am Tisch standen. Mißmutig betrachtete sie die Reste des Frühstücks. Sie hätte jetzt gern eine Tasse Tee getrunken doch die Tassen lagen alle zerbrochen auf dem Boden. Ungeduldig griff sie nach der Glocke um nach einem Diener zu läuten. Nichts lief heute so wie sie es sich vorstellte. Sie hatte sich so auf einen Ausritt gefreut, doch ihr Vater hatte es verboten. Es klopfte leise an der Tür, und ein junges Mädchen in der weiß-roten Kleidung der Dienerschaft kam herein. Sie wirkte ängstlich und zitterte leicht.
„Räum das weg und bringe neue Tassen“ befahl die Prinzessin unwirsch. „Sehr wohl eure Hoheit.“ Die Kleine beeilte sich die ihr aufgetragene Arbeit zu erledigen und sie wirkte erleichtert als sie den Raum wieder verlassen konnte.
Anina, die schon die Amme der Prinzessin gewesen war, stand neben Rhianas Stuhl und sah mißbilligend auf das junge Mädchen hinab. „Sind eure Hoheit der Meinung, daß die junge Sallie verantwortlich ist für euren Ärger? Oder was war der Grund dem Mädchen so Angst zu machen?“ Die Stimme der Älteren klang wie Eis. „Wie – oh, sie ist doch nur eine Dienstmagd.“ Aninas Augenbrauen hoben sich als sie Rhiana anblickte. „Rhiana, ich kenne dich jetzt schon dein ganzes Leben lang und habe dich vieles gelehrt, ich denke nicht das du vergessen hast das auch Dienstmägde Menschen sind. Ich dachte ich hätte dir Manieren beigebracht.“
„Ach Anina, es tut mir leid. Aber ich bin neidisch auf alle, die sich frei bewegen dürfen. Ich hasse es die Prinzessin zu sein. Ich möchte viel lieber frei durch die Felder und Wälder galoppieren und mich nicht um die Befehle meines Vaters kümmern müssen.“ Rhiana wirkte jetzt sehr niedergeschlagen. Sie hielt die Teetasse mit beiden Hände umklammert als wolle sie diese zerdrücken. Anina setzte sich auf den Stuhl gegenüber und nahm der Prinzessin die Tasse aus der Hand.
„Das sind müßige Gedanken Liebes. Du bist Prinzessin Rhiana, die jüngste Tochter von König Sabin und mußt dieses Leben akzeptieren. Genauso wie deine Schwester und dein Bruder.“
Rhianas Bruder Thomian war der Thronerbe von Thorin. Er war seit einem Jahr fort um die Welt kennenzulernen und bereiste alle Länder auf dem Kontinent um die Oberhäupter der anderen Königreiche zu treffen und zu lernen was es hieß ein König zu sein. Rhiana vermißte ihn schrecklich. Sie hatte schon als kleines Kind sehr an ihrem Bruder gehangen und sie liebte ihn über alles. Seit ihre Schwester im letzten Jahr geheiratet hatte und mir Ihrem Mann dem König von Casheyr fortgegangen war, war es sehr still geworden im Schloß. Rhianas Mutter war bald nach ihrer Geburt gestorben und so waren nur noch Ihr Vater und sie zurückgeblieben. Ihr Vater hing sehr an der jüngsten Tochter und versuchte sie vor allem zu beschützen.
Rhiana war sehr viel alleine und litt unter dieser Einsamkeit mehr als sie zugeben würde. Sehnsüchtig wartete sie auf die wenigen Briefe, die von ihren Geschwistern eintrafen. Es wurde immer schwieriger einen Boten zu schicken. Viele der Männer die mit Nachrichten zwischen den Königreichen hin und her ritten kamen nicht an ihrem Ziel an und niemand wußte was aus ihnen geworden war. Die Leute in der Stadt tuschelten über Ungeheuer in den Wäldern und seltsamen Wesen, die angeblich der Freund eines Bekannten mit eigenen Augen gesehen haben wollte. Rhiana glaubte nicht an solche Geschichten, mit denen man Kindern Angst einjagte, wenn sie ungehorsam waren. Sie nahm an, daß die Boten vielleicht verunglückt waren oder in dem letzten kalten Winter einfach erfroren. Sie machte sich jedoch nicht viele Gedanken um die herrschende Kälte. Es war zwar mittlerweile schon der Monat Osral und der eisige Nordwind ließ immer noch alles zu Eis erstarren, aber Ihr Gemach war gut geheizt und irgendwann würde der Frühling schon kommen.
Belustigt dachte sie an die Prediger, die im letzten Monat in die Hauptstadt gekommen waren. Sie erzählten Geschichten vom Untergang der Welt, und daß alle Leute Buße tun sollten und zu den Göttern beten, weil die Dunkle Nacht über die Welt kommen würde, und alle die nicht gerecht waren, und zu den Göttern flehten, würden vom Angesicht der Welt getilgt werden. Sie konnte sich gut an die fanatischen Gesichter der Männer erinnern, die vor Ihrem Vater erschienen waren und forderten, daß er ein Gesetz erlassen müsse, daß alle Menschen in die Tempel gehen sollten und dort täglich zu den Göttern beten müßten. Der König hatte ihnen gesagt sie sollten gehen und nicht die Leute verrückt machen. Wer in dem Tempel wollte würde schon selbst dorthin gehen und kein Gesetz der Welt könne die Menschen gläubig machen. Die Priester waren beleidigt abgezogen und hatten den König einen Gottlosen genannt. Doch Rhianas Vater hatte nichts auf das Gerede der Fanatiker gegeben. Aber die Menschen in den Straße waren ängstlich geworden, und viele glaubten den Predigten der „Jünger der Letzten Tage“, wie sie sich selbst nannten.
Das der Boden immer noch gefroren war und die Bauern ihre Felder nicht bestellen konnten war schon eher ein Grund zur Sorge. Rhiana hatte gehört, daß wenn der Frühling nicht bald wärmer würde, eine schlechte Ernte zu erwarten wäre. König Siban machte sich Sorgen wegen einer Hungersnot, die ausbrechen könnte. Der Gedanke an eine Hungersnot erschien Rhiana ziemlich komisch. Es gab doch immer genug zu essen. Sie konnte sich nicht vorstellen wie es sein mochte, wenn es nichts mehr gab. Seufzend stand sie vom Tisch auf.
„Was soll ich jetzt den ganzen Tag anfangen? Ich kann das nicht ausstehen, wenn es langweilig ist.“
„Lies ein Buch oder arbeite an deiner Stickerei weiter.“ Anina sah zur Prinzessin auf und musterte sie nachdenklich. Die Stimmungsschwankungen ihres Schützlings wurden immer bedenklicher. Seit ein paar Wochen fiel die Prinzessin von einer Laune in die andere. In dem einen Moment war sie niedergeschlagen, im nächsten euphorisch und ein paar Minuten später war sie wütend und warf mit Gegenständen um sich. Außerdem zeigten sich nun dunkle Ringe unter den blauen Augen und die helle Haut des Mädchens hob sich nunmehr bleich und fahl von dem rötlichen Haar ab, daß sich in weichen Wellen über ihre Schultern ringelte.
„Wie langweilig.“ Die Prinzessin stöhnte auf und rollte die Augen gen Himmel. „Ich werde in den Garten gehen. Vielleicht kann ich endlich die erste Frühlingsblume finden.“ „Tu das mein Kind. Tu das“. Anina sah der Prinzessin grübelnd nach als sie den Raum verließ. Was mochte bloß mit dem Mädchen los sein. Sie war zwar verwöhnt, aber launisch war sie nie gewesen. Vielleicht würde ihr die Gesellschaft eines anderen jungen Mädchens guttun. Anina beschloß mit dem König darüber zu sprechen ob nicht eine der Cousinen der Prinzessin zu einem Besuch eingeladen werden könnte. Vielleicht die junge Margya die Tochter des Herzogs von Mingal. Ja das würde Rhiana bestimmt aufheitern. Lächelnd nahm Anina ihre Stickarbeit zur Hand und summte zufrieden mit sich vor sich hin.

Rhiana schlenderte durch die Höfe des Schlosses. Sie konnte sich nicht entscheiden, was sie anfangen sollte. Aus der Schmiede klang ein helles Hämmern herüber und aus der Küche drang ein herrlicher Duft nach Kuchen. Die Bediensteten eilten geschäftig hin und her und die Handwerker arbeiteten in ihren Werkstätten. Die Prinzessin beobachtete das Treiben und fühlte sich fehl am Platze. Jeder schien beschäftigt und wußte genau was er tun mußte. Außer ihr schien es im gesamten Schloß niemanden zu geben, der nichts zu tun hatte. Mißmutig wandte sie sich den Ställen zu. Ihr Schimmel stand mit hängendem Kopf in seiner Box. Die anderen Pferde schnaubten unruhig. Seit ihr Vater ihr vorige Woche die Ausritte verboten hatte, war sie nicht mehr hier gewesen. Das Pferd stupste sie sanft mit der Nase an und suchte in ihren Händen nach einem Leckerbissen. Sonst hatte sie immer etwas für die weiße Stute dabei. Heute jedoch hatte sie es vergessen.
„Na du, ist dir auch langweilig. Nein ich habe leider nichts dabei. Schade das wir nicht ausreiten dürfen.“ Rhiana streichelte sanft über die weiche Nase des Pferdes und die Stute schnaubte wie zur Bestätigung. Seufzend wandte sich die junge Frau ab und verließ den Stall. Im oberen Hof trat sie an die niedrige Steinmauer und blickte hinunter auf die Stadt Val Thorin. Die ziegelgedeckten Dächer wirkten stumpf und geduckt in der eisigen Luft. Von den Schornsteinen stiegen dünne Rauchfäden auf, die von einem kalten Wind zerfasert wurden und davon trieben. Die Prinzessin sah die Menschen klein wie Ameisen durch die Straßen gehen. Die Bewohner der Hauptstadt eilten mit gesenkten Köpfen durch die Straßen als läge eine schwere Last auf ihnen. Fuhrwerke rumpelten durch die engen Straßen und brachten ihre Waren zu den Märkten und Geschäften. Rhiana konnte von ihrem Standort aus direkt die große Allee mit ihren großen Herrschaftshäusern hinunter zum Südtor blicken. Hier war das Gedränge besonders dicht. Eine lange Schlange von Menschen und Fuhrwerken wartete vor dem Tor darauf eingelassen zu werden. Vereinzelt konnte Rhiana die weiße Roben der Jünger der letzten Tage ausmachen, die hochaufgerichtet und gestikulierend an Straßenecken standen. Sie konnte wegen der Entfernung natürlich nicht hören was sie sagten doch konnte sie erkennen, daß sich Menschentrauben um die Prediger sammelten und ihnen zuhörten. Neugierig beugte sich die junge Frau vor, als könnte sie dann etwas hören. Offensichtlich hatten die Predigten eine große Wirkung auf die Leute. Sie konnte sehen, daß manche der Männer, die den Predigern zuhörten, die Fäuste schüttelten. Sie hätte gerne gewußt was diese Männer den Leuten erzählten. Nachdenklich ließ sie ihren Blick hinunter zu den Stallungen gleiten. Wenn sie vielleicht - ja das würde gehen. Sie würde Vater bitten ihr Geld zu geben. Er konnte ihr ja nicht verbieten in die Stadt zu gehen und etwas einzukaufen. Irgend etwas, was sie unbedingt selbst aussuchen mußte. Vielleicht ein Geschenk für ihre Schwester in Silvajen. Boten konnten es überbringen. Sicherlich hätte Vater nichts dagegen, wenn sie ihrer Schwester schrieb und ihr etwas schenkte. Ein flüchtiges Lächeln huschte über Rhianas Gesicht. Sie würde schon herausfinden was die Prediger wollten. Plötzlich fühlte sich Rhiana wieder wie ein kleines Mädchen das in der Küche heimlich vom Kuchen naschte, wenn die Köchin gerade nicht hinsah. Rasch eilte sie durch die Gänge des Palastes zum Arbeitszimmer des Königs. Es dauerte nicht lange König Siban zu überzeugen. Er konnte keine Argumente finden, warum die Prinzessin nicht in die Stadt reiten sollte und so gab er nach und erlaubte es. Allerdings sollte sie Anina mitnehmen und ein paar Soldaten als Leibwache.
Kurze Zeit später waren die Pferde gesattelt und die Stute der Prinzessin tänzelte unruhig. Rhiana war eine gute Reiterin und es fiel ihr leicht das Pferd zu beruhigen. Anina war sichtlich unwohl bei der Aussicht den Nachmittag auf einem Pferd oder bei Einkäufen in der Stadt zu verbringen. Sie sagte jedoch nichts und hielt sich sehr gerade im Sattel.
Die drei Soldaten, die ihr als Leibwache zugeteilt waren, saßen lässig auf ihren Pferden und nichts verriet was sie über diesen Ausflug dachten. Als alle bereit waren gab die Prinzessin das Zeichen zum Aufbruch und trieb ihr Pferd an. An der Spitze der kleinen Kolonne ritt sie durch das Tor hinunter in die Stadt. Bald hatten sie die belebten Straßen und Plätze erreicht und die Pferde konnten sich nur im Schritt durch das Gedränge schieben. Rhiana hielt Ausschau nach einem Prediger als sie die Richtung zum Händlerviertel einschlug. Aber sie konnte keine ausmachen. Die kleine Schar erregte kaum Aufmerksamkeit, da die Bevölkerung daran gewöhnt war, daß die Prinzessin manchmal in die Stadt kam um sich in den Geschäften umzusehen. Nur selten blieben Leute stehen um sie anzugaffen. Die meisten wichen nur den Pferden aus und setzten ihren Weg fort. Rhiana brachte 2 Stunden damit zu durch die verschiedenen Geschäfte zu bummeln, während die Soldaten sich im Hintergrund hielten und sich um die Pferde kümmerten. Anina die anfänglich recht zurückhaltend gewesen war, taute allmählich auf und wies die Prinzessin des öfteren auf einen schönen Stoff für ein Kleid hin oder machte sie auf ein schön gearbeitetes Schmuckstück aufmerksam. Endlich hatte die Prinzessin auch ein Geschenk für Margya gefunden, einen kunstvoll gearbeiteten Vogel aus Glas. Über dem Einkaufsbummel hatte die junge Frau fast vergessen weshalb sie eigentlich in die Stadt gekommen war. Als sie jedoch das Geschäft des Glasbläsers verließen, wurde sie wieder daran erinnert. Gegenüber des Ladens befand sich ein kleiner freier Platz auf dem einer der zahlreichen Brunnen der Stadt stand. Auf dem Rand des Brunnens stand ein Mann in einer weißen Robe. Eine kleine Menschenmenge hatte sich dort gesammelt und hörte dem Junger der letzten Tage zu, der mit ausladenden Gesten und lauter Stimme über den Weltuntergang sprach. Rhiana blieb stehen und betrachtete den Mann genau. Er war hochgewachsen und so dünn, das er wirkte als könnte ihn ein leichter Windstoß von seinem erhöhten Standplatz herunter wehen. Dunkles Haar fiel ihm gerade bis auf die Schultern und er trug einen ungepflegten Vollbart, der seinen Mund vollständig verdeckte. Die Augen in dem hageren Gesicht waren blau und glitzerten vor Fanatismus wenn er sprach. Die Nase schien nicht zu diesem Gesicht passen zu wollen. Sie war breit und knollig und wirkte so als wäre sie mehr als einmal gebrochen gewesen. Die Prinzessin fragte sich wie ein Prediger wohl zu einer gebrochenen Nase kommen mochte. Mit weit ausholenden Gesten sprach der darüber, das die lange Nacht kommen würde.
Rhianas Blick glitt über die Gesichter der Menschen. Manche wirkten verängstigt, andere waren offensichtlich belustigt. Ein paar waren wütend und versuchten den Prediger mit Zurufen zum Schweigen zu bringen, aber der Mann in der weißen Robe ließ sich davon nicht beeindrucken, er sprach einfach weiter und richtete seine Augen auf diesen oder jenen. Gerade sah er eine junge Frau an die sich unter dem Blick duckte als versuche sie unsichtbar zu werden. Er wetterte gegen die losen Sitten und die Schlechtigkeit der Frauen, die schamlos herumliefen und gerechte Männer verwirrten. Jetzt hatte er Rhiana gesehen.
„Dort seht die edle Dame von königlichem Geblüt“ höhnte er. Die Soldaten, die bisher lässig hinter der Prinzessin gestanden hatten, strafften den Rücken und blickten sich aufmerksam um.
„Sie steht da in ihren feinen Kleidern, doch was kümmert sie euer Schicksal. Im Palast wird sicher keiner hungern wenn die Ernte schlecht ist. Sie werden oben in ihrem Schloß sitzen und euch beim Sterben zusehen. Der König dieses Landes ist ein Gottloser. Wir waren bei ihm und sprachen zu ihm von der langen Nacht, doch er hat uns verlacht und uns die Tür gewiesen.“ Anina faßte die Prinzessin am Ärmel. „Komm. Rhiana wir sollten gehen.“ „Nein, ich gehe nicht. Dieser Mann verleumdet meinen Vater. Das werde ich nicht so stehen lassen.“ „Rhiana sei vernünftig. Dies ist nicht deine Sache. Soldaten sollten sich um diese Prediger kümmern. Komm jetzt.“ Rhiana riss sich los und drängte sich durch die Menge nach vorn. Die Soldaten folgten ihr und Anina beeilte sich nicht zurückzubleiben. Die Menge hatte sich nun Rhiana zugewandt und einige blickten sie an als würden sie die Worte des Predigers genauer bedenken. Jeden Moment konnte die Stimmung umschlagen. Rhiana war wütend. Wie konnte dieser Mann Ihren Vater als gottlos bezeichnen.
„Prediger, ihr stellt euch hier hin und sprecht von einem Mann schlecht, der nur das Beste für sein Volk will. Der König kann nichts für das Wetter und jeder hier kann euch bestätigen das er ein gerechter Mann ist.“ Vereinzelt konnte man Bravorufe hören. Rhiana blitzte den Mann auf dem Brunnen an.
„Haltet eure Zunge im Zaum von Dingen zu sprechen, die Ihr nicht beurteilen könnt. Ihr sprecht davon das die lange Nacht kommt und das alle im Tempel zu den Göttern flehen sollen. Geht doch selbst in den Tempel und wiegelt nicht die braven Untertanen des Königs auf. Ich glaube nicht, daß die Götter verlangen das die Arbeit auf den Feldern liegenbleibt, damit alle im Tempel beten.“
„Gottloses Mädchen, willst du mich lehren was die Götter wollen?“ Wut und Fanatismus brannten in den Augen des hageren Mannes. Plötzlich hielt der Mann einen Dolch in der Hand. Mit einem Aufschrei sprang er auf die Prinzessin zu. „Falsche Schlange, weibliche Hinterlist. Du wirst keinen Mann mehr vom rechten Pfad abbringen.“ Anina stürzte herbei und stellte sich vor die Prinzessin um sie zu schützen. Die Soldaten sprangen vor und bekamen den Mann zu fassen noch bevor er die Prinzessin erreicht hatte. Der Mann schrie und tobte und verfluchte die Prinzessin die blaß daneben stand und zitterte. Sie war noch nie bedroht worden und dieser Mann hatte versucht sie zu töten. Anina nahm die junge Frau am Arm und führte sie durch die Menge zu den Pferden. Die Soldaten übergaben den geifernden Mann der Stadtwache damit sie ihn ins Gefängnis bringen konnten. Er würde verurteilt werden und in Anbetracht der Schwere der Tat würde das Urteil nicht milde ausfallen. Die Stadtwache trieb die Menschen auseinander als die Prinzessin und ihr Geleitschutz das Händlerviertel verließen und zum Schloß zurückkehrten.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

ich möcht schon gern wissen, wie es weitergeht. wenn du dich mit der absicht trägst, das einem verlag anzubieten, dann laß es erstmal einen lektor lesen von wegen der fehler. ansonsten würde ich sagen: es plätschert angenehm dahin. ganz lieb grüßt
 

Morgana

Mitglied
Hallo Flammarion,

Danke für Deine Einschätzung. Allerdings muß ich zu meiner Schande gestehen, das ich im Eifer des Gefechtes die Vorgängerversion gepostet hatte. Hm... meine eigene Dummheit. Die Bezugsfehler, die Dir sicher aufgefallen sein werden, hatte ich eigentlich schon korrigiert. Tja das kommt vom Übereifer.... *lächel* Wenn ich dich noch mal bemühen dürfte für den 2. Teil des Anfangs? Darüber wäre ich sehr froh.

Bright Blessings

Morgana
 



 
Oben Unten