Die Schar der Gerechten

3,40 Stern(e) 8 Bewertungen
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Hera Klit

Mitglied
Die Schar der Gerechten

Egal wie viele Fäuste sich gen Himmel ballen,
Egal wie viele Renaissancen die Guillotine erleben wird,
Der Phönix Ungerechtigkeit wird vorerst aus der alten Asche
Immer neu erstehen.
Viele sind geboren, um zu dienen
Wenigen obliegt das Herrschen.
Die Struktur unseres Bauplans
Schafft stets das Oben und Unten neu.
Welcher Konstruktion der befreite Mensch entspringen wird,
Erblickt unser schwaches Auge nicht,
Doch das Uhrwerk tickt fort und fort
Und irgendwann einmal wird das Läutwerk
Die Schar der Gerechten erwecken.
Manchen bleibt der Trost, ein Teil
Ihres Erbgutes gewesen zu sein.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24194

Gast
Finde ich auch - aber ob alle mit den 'Gerechten' dieselben meinen werden?
Liebe Grüße
Petra
Stimme da mit Petra überein.


Die Schar der Gerechten

Egal wie viele Fäuste sich gen Himmel ballen,
Egal wie viele Renaissancen die Guillotine erleben wird,
Der Phönix Ungerechtigkeit wird vorerst aus der alten Asche
Immer neu erstehen.
Viele sind geboren, um zu dienen
Wenigen obliegt das Herrschen.
Die Struktur unseres Bauplans
Schafft stets das Oben und Unten neu.

Welcher Konstruktion der befreite Mensch entspringen wird,
Erblickt unser schwaches Auge nicht,


Doch das Uhrwerk tickt fort und fort
Und irgendwann einmal wird das Läutwerk
Die Schar der Gerechten erwecken.
Manchen bleibt der Trost, ein Teil
Ihres Erbgutes gewesen zu sein.
Ich gehe davon aus, dass es mindestens drei Kasten von Menschen gibt:

Oben
Unten
Unsichtbare (welche die Welt am Leben halten).

Grüße ins Wochenende allen zusammen.
 
Der junge Saint-Just sagt in Dantons Tod vor dem Konvent :- ..."wenn sich das Rad der Geschichte schneller dreht, ist es natürlich, dass mehr Menschen außer Atem kommen".

Was heißt das?

Wer sind die Gerechten? Die Herren der Guillotine, also die mit Blut an den Händen?

Ist das Recht der Gerechten in hundert Jahren noch Recht?
Ich glaube nicht.
Beislgrüße
 

Hera Klit

Mitglied
Der junge Saint-Just sagt in Dantons Tod vor dem Konvent :- ..."wenn sich das Rad der Geschichte schneller dreht, ist es natürlich, dass mehr Menschen außer Atem kommen".

Was heißt das?

Wer sind die Gerechten? Die Herren der Guillotine, also die mit Blut an den Händen?

Ist das Recht der Gerechten in hundert Jahren noch Recht?
Ich glaube nicht.
Beislgrüße
Gerade dieses versuche ich in meinem Text zu überwinden.
Die Gerechten sind die, deren Gene so angelegt sind, dass das Oben und Unten
nicht mehr entsteht. Das ist die Aussage des Gedichts.
Solange dies nicht geschieht, wird immer eine Form von Ausbeutung bestehen.
Die Gerechten haben eine Revolution nicht mehr nötig.
Ich schrieb das Gedicht übrigens unter dem Eindruck einer Sekundärliteratur
zu Dantons Tod.

Liebe Grüße
Hera
 

petrasmiles

Mitglied
Ich finde, durch diesen Subtext wird das Gedicht schwieriger. Die Verknüpfung von Gerechten - also einer Moralität - und Genen, die wir nur über vom einzelnen nicht steuerbaren Prozessen ändern können, tritt für mich dissonanter hervor. Vor allem, wenn sich dann Nicht-Ausbeutung als Kategorie hinzu gesellt. Ausbeutung an sich ist schon so schillernd - sie existiert eigentlich nicht, sondern ist ein von außen angebrachtes Label: Ich bestelle meinen Acker, nein, Du beutest die Erde aus. Ich bringe Menschen in Lohn und Brot, nein, Du beutest Menschen aus - was macht die Ausbeutung zur Ausbeutung - und könnten veränderte Gene überhaupt daran etwas ändern?
Ich glaube, liebe Hera, man bleibt besser beim Ungefähren, lose Verknüpften, um den utopischen Glanz Deines Gedichtes genießen zu können.
Das Bild mit dem 'Erbgut' finde ich nämlich ziemlich gut - es hat etwas von Brecht: "Wir, die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit, konnten selbst nicht freundlich sein" transportiert in: Wir, die wir Freiheit für alle und von allem in die Welt bringen wollten, können nur hoffen, dass sich unsere Bemühungen in unseren Genen niederschlagen ... so in etwa.

Liebe Grüße
Petra
 

Klaus K.

Mitglied
Liebe Petra,

großartig, deine Interpretation oben! Dazu dann "der utopische Glanz", eine absolute treffende Formulierung. Ich teile die Einschätzung, dass das Ungefähre, das lose Verknüpfte nicht aufgelöst werden darf. Der Text ist einfach hervorragend. Mit Gruß, Klaus
 

aliceg

Mitglied
Hi Hera Klit,
hocherfreulich, dass du aus deinem literarischen Talentefächer wieder eine Glanzseite gezeigt hast.
Diesem Werk, auch wenn das jetzt 'geschwollen' klingt, muss man Anerkennung zollen!
lg aliceg
 

Hera Klit

Mitglied
Ich finde, durch diesen Subtext wird das Gedicht schwieriger. Die Verknüpfung von Gerechten - also einer Moralität - und Genen, die wir nur über vom einzelnen nicht steuerbaren Prozessen ändern können, tritt für mich dissonanter hervor. Vor allem, wenn sich dann Nicht-Ausbeutung als Kategorie hinzu gesellt. Ausbeutung an sich ist schon so schillernd - sie existiert eigentlich nicht, sondern ist ein von außen angebrachtes Label: Ich bestelle meinen Acker, nein, Du beutest die Erde aus. Ich bringe Menschen in Lohn und Brot, nein, Du beutest Menschen aus - was macht die Ausbeutung zur Ausbeutung - und könnten veränderte Gene überhaupt daran etwas ändern?
Ich glaube, liebe Hera, man bleibt besser beim Ungefähren, lose Verknüpften, um den utopischen Glanz Deines Gedichtes genießen zu können.
Das Bild mit dem 'Erbgut' finde ich nämlich ziemlich gut - es hat etwas von Brecht: "Wir, die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit, konnten selbst nicht freundlich sein" transportiert in: Wir, die wir Freiheit für alle und von allem in die Welt bringen wollten, können nur hoffen, dass sich unsere Bemühungen in unseren Genen niederschlagen ... so in etwa.

Liebe Grüße
Petra
Vielen Dank, liebe Petra, für deinen Kommentar, aber ich muss dir leider widersprechen.
Ich schrieb dieses Gedicht mit der Absicht, meine Erkenntnis deutlich zu machen, dass
es an unserer Bauart liegt, die wohl genetisch begründet ist, dass wir nur Staatensysteme aufbauen können,
die ein Oben und Unten, also eine hierarchische Struktur haben und dass es wohl eines neuen Menschen bedarf,
der anders gebaut ist. Dieser neue Mensch wird freilich uns zu seinen Ahnen zählen müssen.
Vielleicht werden durch gelungene Mutationen unsere Fehler aus dem Bauplan gelöscht.
Es bleibt zu hoffen. Natürlich ist das eine Utopie vorerst.
Ich möchte ganz und gar nicht im Ungefähren und Nebulösen verharren, denn was sich sagen lässt, lässt sich klar sagen.


Liebe Grüße
Hera
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
M O D E R A T I O N
Vergleiche mit Verbrechen Nazi-Deutschlands dulde ich nicht.
Entsprechende Kommentare wurden gelöscht.

lap
 

cecil

Mitglied
Hallo, Petra,
ich sehe das da, wo man sich Menschen wünscht, die nach den Vorstellungen des Autors funktionieren. Was soll daran neu sein? Es geht letztlich nie um Oben oder Unten, sondern um den alten Kampf zwischen Gut und Böse, und wenn man das Böse "ausmerzt", wer entscheidet dann noch darüber, was gut ist? Etwa unser weltumschlingender Autor, der substanzlose "Erkenntnisse" verbreitet? Nach NS-Vergleichen (..."wie Hitler, der Wurm") und Lynch-Phantasien über Kritiker ("...früher hätte man die totgeschlagen"), ist das nur eine neue unappetitliche Breitseite seines selbstverliebten Ego-Trips. Und du? Bist du nur einer weiteren quer gedachten Heilslehre aufgesessen oder einer pennälerhaften Sozialromanze, die mangelnde Empathie im Schafspelz offeriert? Ich hoffe, letzteres!

Vielen Dank, liebe Petra, für deinen Kommentar, aber ich muss dir leider widersprechen.
Ich schrieb dieses Gedicht mit der Absicht, meine Erkenntnis deutlich zu machen, dass
es an unserer Bauart liegt, die wohl genetisch begründet ist, dass wir nur Staatensysteme aufbauen können,
die ein Oben und Unten, also eine hierarchische Struktur haben und dass es wohl eines neuen Menschen bedarf,
der anders gebaut ist. Dieser neue Mensch wird freilich uns zu seinen Ahnen zählen müssen.
Vielleicht werden durch gelungene Mutationen unsere Fehler aus dem Bauplan gelöscht.
Es bleibt zu hoffen. Natürlich ist das eine Utopie vorerst.
Ich möchte ganz und gar nicht im Ungefähren und Nebulösen verharren, denn was sich sagen lässt, lässt sich klar sagen.
 

Hera Klit

Mitglied
Hallo, Petra,
ich sehe das da, wo man sich Menschen wünscht, die nach den Vorstellungen des Autors funktionieren. Was soll daran neu sein? Es geht letztlich nie um Oben oder Unten, sondern um den alten Kampf zwischen Gut und Böse, und wenn man das Böse "ausmerzt", wer entscheidet dann noch darüber, was gut ist? Etwa unser weltumschlingender Autor, der substanzlose "Erkenntnisse" verbreitet? Nach NS-Vergleichen (..."wie Hitler, der Wurm") und Lynch-Phantasien über Kritiker ("...früher hätte man die totgeschlagen"), ist das nur eine neue unappetitliche Breitseite seines selbstverliebten Ego-Trips. Und du? Bist du nur einer weiteren quer gedachten Heilslehre aufgesessen oder einer pennälerhaften Sozialromanze, die mangelnde Empathie im Schafspelz offeriert? Ich hoffe, letzteres!
Oben und Unten meint ein hierarchische Staatssystem, das hat mit Gut und Böse nicht das Geringste zu tun.
 

petrasmiles

Mitglied
Cecil, Du gehst mal wieder zu weit.
Du selbst stellst die Analogien her, die Du dann verurteilst.
Jeder Mensch trägt sein eigenes Universum in sich und ich bin einfach neugierig und will von anderen hören, wie ihres aussieht.
Du kannst Dich darauf nicht einlassen und das ist auch in Ordnung, aber warum dieses Reingrätschen bei den anderen?
Immer noch kopfschüttelnd
Petra
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.



 
Oben Unten