Die Sonne versinkt im Meer

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Hera Klit

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Die Sonne versinkt im Meer

Deinen Traum von Saint Marie leb ich jetzt,
derweil du Träumerin nicht mehr bist.
Siehst du mein Genießen,
jetzt, da es dir nichts mehr nützt?
Autopannen fürchte ich nicht mehr.
Die Angst wich mit dir.
Leicht bin ich nun, wie ein bunt bemalter Kinderdrachen.
Ich, der ich so endlos schwer war und
so begrenzt und festgefahren in allem.
Unser Meer erwartet uns und muss
mit mir allein vorlieb nehmen.
Niemand wird sagen schwimm nicht zu weit raus.
Aber weit raus schwimmen verliert den Reiz,
wenn sich niemand deswegen ängstigt.
Ob ich mich überhaupt sehen kann,
wenn ich mich nicht in dir spiegele?
Ich habe keine Gewissheiten mehr,
nicht in mir und nicht draußen.
Der Tod unseres Lebensmenschen
zwingt uns zur Wiedergeburt.
Das ist schlimm und schön in einem.
Wenn die Sonne im Meer versinkt, werde ich sagen:
„Oh, die Sonne versinkt so schön im Meer. Siehst du‘s?“
 

petrasmiles

Mitglied
Ein guter, anrührender Text - mich stört nur ein wenig die Änderung der Sprechperspektive: Erst bist Du im Ich und dann rationalisiert eine Stimme aus dem Off - so kommt mir das 'man' zumindest vor.
Der Tod unseres Lebensmenschen
zwingt uns zur Wiedergeburt
Es ist schadet nicht, 'unseres' durch 'meines' zu ersetzen und 'uns' durch 'mich'.

LG Petra
 



 
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