Rot mit schwarzen Punkten. Schon von Weitem unverkennbar. Mutschekiebchen heisst es in meiner Heimat. Reglos klebt es jetzt im Netz.
Kürzlich musste ich zusehen, wie die Spinne im Fenster des Arbeitszimmers eine Mücke gefressen hat. Auch sie war im Netz gefangen und konnte sich nicht mehr daraus lösen. 'Nicht das Mutschekiebchen' denke ich und hole ein Blatt Papier, um es zu befreien. Die Spinne kommt bereits aus ihrem Versteck und ich kann ihren Ärger über die verlorene Mahlzeit spüren. Doch ich bin schneller und rette das Mutschekiebchen aus ihren Fängen.
Kreuzspinnen überleben den Winter nicht – das habe ich kürzlich gelesen. Die Weibchen legen Eier, spinnen für ihre Jungen einen Kokon, in dem sie überwintern können und tun es dann den Männchen gleich und sterben.
Doch jetzt ist Frühling, fast schon Sommer, und die Spinne macht sich allabendlich auf die Suche nach der Beute im Netz. Aber den Marienkäfer, den bekommt sie nicht. Sanft beseitige ich die Spinnweben und setze ihn in die Blumen auf der Terrasse. Ich hoffe dass er überlebt, doch den Rest muss er alleine schaffen.
Als Kind haben wir die Punkte auf dem Rücken gezählt und es hiess sie geben ihr Alter an. Ein Irrtum. Glück bringen soll es, das Himelgüegeli – wie es auf Bärndütsch heisst. „Himelgüegeli“ - ich höre deine Stimme noch und der weiche Ton dieses Dialekts klingt wie Musik in meinen Ohren. Verliebt bin ich ein bisschen in diese Sprache, egal aus wessen Mund sie kommt.
Und verliebt hatte ich mich auch in dich. Dass ich Glück habe, das habe ich wahrhaftig geglaubt, als du den Arm um mich legtest. Mich nach 2 Wochenenden im Schnee wiedersehen wolltest, zu dir nach Hause einludest und meintest, wir hätten ganz viel Zeit zusammen.
Doch ich bin dir auf den Leim gegangen. Wie das Mutschekiebchen, das fröhlich durch die Gegend flog und nichtsahnend in den Spinnweben gelandet ist. 'Oh oh' dachte es noch, doch mit jedem Versuch sich zu befreien verhedderte es sich nur noch stärker darin. Bis es sich irgendwann reglos seinem Schicksal ergeben wollte.
Ich sehe es schon von Weitem. Reglos hängt es dort und erst nachdem ich es aus dem Netz befreie, bewegt es ich wieder langsam. Sanft löse ich die klebrigen Fäden von seinem Körper.
Wie die Spinnweben haftet die Erinnerung der letzten Monate an mir. Die Erinnerung an dich, an all die schönen Worte, die du mir zugeflüstert hast. Davon habe ich mich blenden lassen. All die innigen Momente, die Gefühle, die ich nur in deinen Armen hatte – sie waren den Schmerz, den ich jetzt spüre, nicht wert. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich ganz davon befreit habe. Trotzdem weiss ich: eines Tages werde ich meine Flügel wieder ausbreiten. Und dann achte ich besser darauf, wohin ich fliege.
Kürzlich musste ich zusehen, wie die Spinne im Fenster des Arbeitszimmers eine Mücke gefressen hat. Auch sie war im Netz gefangen und konnte sich nicht mehr daraus lösen. 'Nicht das Mutschekiebchen' denke ich und hole ein Blatt Papier, um es zu befreien. Die Spinne kommt bereits aus ihrem Versteck und ich kann ihren Ärger über die verlorene Mahlzeit spüren. Doch ich bin schneller und rette das Mutschekiebchen aus ihren Fängen.
Kreuzspinnen überleben den Winter nicht – das habe ich kürzlich gelesen. Die Weibchen legen Eier, spinnen für ihre Jungen einen Kokon, in dem sie überwintern können und tun es dann den Männchen gleich und sterben.
Doch jetzt ist Frühling, fast schon Sommer, und die Spinne macht sich allabendlich auf die Suche nach der Beute im Netz. Aber den Marienkäfer, den bekommt sie nicht. Sanft beseitige ich die Spinnweben und setze ihn in die Blumen auf der Terrasse. Ich hoffe dass er überlebt, doch den Rest muss er alleine schaffen.
Als Kind haben wir die Punkte auf dem Rücken gezählt und es hiess sie geben ihr Alter an. Ein Irrtum. Glück bringen soll es, das Himelgüegeli – wie es auf Bärndütsch heisst. „Himelgüegeli“ - ich höre deine Stimme noch und der weiche Ton dieses Dialekts klingt wie Musik in meinen Ohren. Verliebt bin ich ein bisschen in diese Sprache, egal aus wessen Mund sie kommt.
Und verliebt hatte ich mich auch in dich. Dass ich Glück habe, das habe ich wahrhaftig geglaubt, als du den Arm um mich legtest. Mich nach 2 Wochenenden im Schnee wiedersehen wolltest, zu dir nach Hause einludest und meintest, wir hätten ganz viel Zeit zusammen.
Doch ich bin dir auf den Leim gegangen. Wie das Mutschekiebchen, das fröhlich durch die Gegend flog und nichtsahnend in den Spinnweben gelandet ist. 'Oh oh' dachte es noch, doch mit jedem Versuch sich zu befreien verhedderte es sich nur noch stärker darin. Bis es sich irgendwann reglos seinem Schicksal ergeben wollte.
Ich sehe es schon von Weitem. Reglos hängt es dort und erst nachdem ich es aus dem Netz befreie, bewegt es ich wieder langsam. Sanft löse ich die klebrigen Fäden von seinem Körper.
Wie die Spinnweben haftet die Erinnerung der letzten Monate an mir. Die Erinnerung an dich, an all die schönen Worte, die du mir zugeflüstert hast. Davon habe ich mich blenden lassen. All die innigen Momente, die Gefühle, die ich nur in deinen Armen hatte – sie waren den Schmerz, den ich jetzt spüre, nicht wert. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich ganz davon befreit habe. Trotzdem weiss ich: eines Tages werde ich meine Flügel wieder ausbreiten. Und dann achte ich besser darauf, wohin ich fliege.
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