Die Spritztour

Die Spritztour

Bei Emil fährt an seinem Tor
der Karl mit seinem Wagen vor
und lädt ihn ein mit breitem Lachen,
„Komm, lass uns eine Spritztour machen.“

Die Fahrt beginnt und Karl gibt an,
wie schnell sein Wagen bremsen kann.
„Pass auf,“ sagt er, „in Windesschnelle,
brems’ ich den Wagen auf der Stelle.“

„Siehst du da vorn den weißen Schein,
es wird ein Stück Papier wohl sein,“
sagt Karl, gibt Gas und zeigt wie’s geht,
dass am Papier der Wagen steht.

Karl tritt erneut das Gaspedal,
und sagt, „jetzt ist mir’s ganz egal,
ich zeige dir, jetzt schnall dich an,
wie ich noch schneller bremsen kann.

Da vorn die Schranken von der Bahn,
die haben mir’s jetzt angetan,
dort brems ich ab, du wirst es seh’n,
dann kann die Fahrt gleich weitergeh’n.“

Der Wagen steht, bleich im Gesicht
sagt Emil, „weiter schaff ich’s nicht,
fahr’ schnell zurück, das rat ich dir,
zurück zu diesem Stück Papier.“

Heidenau, den 12. 12. 2012

OK, ein wenig habe ich gebraucht, bis bei mir der "Pointengroschen" gefallen ist . Ansonsten liest sich dies Gedicht gut runter.

In den ersten beiden Zeilen würde ich mir noch eine Lösung für das zweimal hintereinander folgende "seinem" wünschen.

Liebe Grüße

Andreas

Jetzt steh ich auf dem Schlauch. Soll das "Stück Papier" jetzt als Kotztüte dienen? Oder wie? Äh? Nix verstehn ...

Meine Gedankenkette ist nicht ganz so drastisch: Angst - (fast) in die Hose machen - Papier.

Warten wir mal, was der Meister selbst sagt.

Die Spritztour

Bei Emil fährt am Gartentor
der Karl mit seinem Wagen vor
und lädt ihn ein mit breitem Lachen,
„Komm, lass uns eine Spritztour machen.“

Die Fahrt beginnt und Karl gibt an,
wie schnell sein Wagen bremsen kann.
„Pass auf,“ sagt er, „in Windesschnelle,
brems’ ich den Wagen auf der Stelle.“

„Siehst du da vorn den weißen Schein,
es wird ein Stück Papier wohl sein,“
sagt Karl, gibt Gas und zeigt wie’s geht,
dass am Papier der Wagen steht.

Karl tritt erneut das Gaspedal,
und sagt, „jetzt ist mir’s ganz egal,
ich zeige dir, jetzt schnall dich an,
wie ich noch schneller bremsen kann.

Da vorn die Schranken von der Bahn,
die haben mir’s jetzt angetan,
dort brems ich ab, du wirst es seh’n,
dann kann die Fahrt gleich weitergeh’n.“

Der Wagen steht, bleich im Gesicht
sagt Emil, „weiter schaff ich’s nicht,
fahr’ schnell zurück, das rat ich dir,
zurück zu diesem Stück Papier.“

Heidenau, den 12. 12. 2012

s.o.

Lieber Andreas,

dein Hinweis war gut. Ich habe den ersten Vers verändert, um zweimal das gleiche Wort zu vermeiden. Im übrigen geht es um eine volle Hose, wie du sicher vermutet hast, da kommt das Stück Papier gerade recht.

Liebe Grüße

Helmut.

s.o.

Lieber Wittgenstein,

der Meister hat die Vermutung von Andreas schon bestätigt.
Es geht hier um einen, der sich vor Angst in die Hose macht und das Stück Papier dringend benötigt, Ansonsten vielen Dank für dein Interesse an meiner Reimerei.

Liebe Grüße

Helmut

Lieber Helmut!

Wie immer vollendete Reimkunst.
Vermutlich werden aber einige den lustigen Hinter(n)sinn Deines Gedichts nicht erkennen.
Oder bin ich etwa auf dem falschen Dampfer?
LG Eberhard

Lieber Helmut!

Kaum hatte ich meinen Senf abgeschickt, da bemerkte ich erst die bereits existierenden Kommentare. Also lag ich mit meiner Vermutung richtig. Die 9 hatte ich Dir bereits im ersten Anlauf erteilt.
Lieben Gruß
Eberhard

s.o.

Lieber Eberhard,

du liegst ganz richtig mit deiner Annahme.
Ganz herzlichen Dank für deine Beurteilung und Bewertung meiner kleinen Reimerei. Der Text war vielleicht etwas verschlüsselt.

Liebe Grüße

Helmut