die stille immerhin

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Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
verschließen die lippen
nicht unsere stimme geliebte

wie ein müdes klavier
das sich ausruht vom singen?

oder wie ein seltsam entrücktes
gesicht das welk wird unter der haut

wie braunes totholz
unter dem laub langer herbsttage?

wir liebenden sind wir nicht
wie ein fluss am meer wenn das auge

die kreuzung aufstellt zwischen
dieser nähe und dem horizont? aber wer

wüsste das schon. wir reden nicht. schweigen.
und langsam bewegen wir die finger

bis wir einen fingerabdruck auf der
stille hinterlassen. weil wir wissen wollten

ob sie nachgibt wenn wir sie berühren.
 
Zuletzt bearbeitet:

cecil

Mitglied
Hallo, Patrick,

mit einer Stelle komme ich nicht klar: das Gesicht welkt unter der Haut, aber das Totholz nicht unter dem Laub, wie es das "wie" nahe legt; ansonsten sehr stimmig und schön.

LG, Cecil
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
öhm, - ich kann dir nicht ganz folgen :D doch, doch, das totholz welkt unter dem laub, warum sollte es das nicht?

lg
patrick
 

rainer Genuss

Mitglied
Hallo
Cecil: mir erscheint das welke Gesicht durch die Beschreibung "seltsam entrückt" in einem guten Zusammenhang, Kontext. Das seltsam wirkt relativierend.
Patrick: ein Gedicht wie ein Gemälde von Dali
Gefällt mir sehr
LG rainer
 



 
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