Zwillingsjungfrau
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Es war einmal vor langer Zeit. Die Tiere hatten die Herrschaft über die Welt und konnten miteinander reden wie heute wir Menschen. Da geschah es, dass die Erde sich von der Sonne entfernte. Das Licht verschwand und Dunkelheit machte den Tag zur Nacht. Kalt war es, wie sonst nur in den Wintermonaten. Es gab nicht mehr genug Nahrung für alle. Besonders die Tierkinder froren. Sie mochten nicht mehr spielen und herumtollen. Durch den Hunger geschwächt, verkrochen sie sich. Alle Tiere mit einem dichten Fell oder wärmenden Federn nahmen ein kleines Tierkind auf, um es ein Stück zu tragen und vor den beißenden Winden zu schützen.
Die Tiere wurden unruhig und bekamen Angst. Laut riefen sie nach einem Führer, der sie hinausführen sollte aus der Dunkelheit in das Licht. Sie fragten die Eule, die in der Nacht so gut sehen kann und so weise ist, ob sie den Weg in das Licht kennt. Die Eule blinzelte ein wenig, klappte ihre Augen zu, als wolle sie schlafen und dachte lange nach. Dann lehnte sie diese schwere Aufgabe ab.
Die Tiere gingen zum Elefanten. „Lieber Jumbo, du bist der Stärkste unter uns Tieren, deine trompetende Stimme hören alle meilenweit, willst du uns in das Licht führen?“ Doch der Elefant sagte „Ich will euch gerne mit meiner Stärke beschützen, den Weg in das Licht kenne ich nicht. Fragt doch den Löwen, er ist von uns allen der Mutigste, vielleicht kann er helfen.“
Also marschierten die Tiere zum Löwen und fragten ihn, ob er das Amt annehmen würde. Die Tiere versprachen dem Löwen, dass sie ihn zum König der Tiere ernennen würden. Da er ein kluges Tier war, willigte er ein. Als Begleiterin und Helferin bestimmte er die Taube. Sie sollte eine Strecke vorausfliegen und dem Löwen berichten, sobald sie einen sicheren Weg gefunden habe.
So geschah es. Die Tiere versammelten sich auf einem großen Platz und warteten zitternd auf die Rückkehr der Taube. Es dauerte auch gar nicht lange bis die Taube aufgeregt vor den Füßen des Löwen landete und berichtete, dass sie den Weg kenne.
Also machten sich die Tiere in einem langen Marsch, einer hinter dem anderen, blind, tastend und suchend auf den Weg. Nur der Mond und die Sterne leuchteten ihnen. Sie mussten viele Monate wandern bis sie an ein hohes Gebirge aus festem Felsengestein kamen. Es gab nur einen Weg durch dieses Gebirge, eine lange schmale Schlucht. Der Wind heulte und die schwarz aufragenden Felsen warfen lange Schatten im Mondlicht. Es war zum Fürchten. Die Tiere zitterten. Die Eule, die in der Dunkelheit so gut sehen kann, flog als erste voran, blickte hinter jeden Felsen, erkannte steil abfallende Bergschluchten und konnte die Tiere warnen, damit keines von ihnen stürzen konnte. Also gingen die Tiere, geleitet und gewarnt durch die Eule, langsam in die Schlucht hinein bis sie an eine hohe Mauer kamen. Hier ging es nicht weiter, dies war das Ende.
Abermals wurde die Taube gebeten, sie möge an der Mauer entlangfliegen, um nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten, wie die Tiere ihren Weg fortsetzen sollten. Die Taube schwang sich sofort in die Luft und segelte an der Mauer entlang. Dann fand sie die Lösung. Sie kehrte sofort zurück und berichtete, sie habe ganz versteckt ein großes schwarzes Loch gesehen, sie wisse allerdings nicht, ob sich böse Geister dort verstecken, die alle Tiere fressen würden. Sehr vorsichtig und leise bewegte sich der Zug der Tiere bis zu dem schwarzen Loch.
„Hier gehe ich nicht hinein“, klagte das ängstliche Häschen und verkroch sich unter die schützenden Fittiche des Adlers.
Der Löwe aber tröstete alle. Mutig schritt er auf den finsteren Tunnel zu, bereit alles und jeden zu verjagen, der es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen. Gleich hinter ihm ging der Elefant. Er war bereit, den mutigen Löwen und die Tiergruppe mit seiner Stärke zu beschützen. Alle Tiere zitterten vor Angst, riskierten jedoch nicht, ohne den Schutz des Löwen in der pechschwarzen Finsternis allein zurückzubleiben. Also zogen auch sie dichtgedrängt in langer Reihe dem dunklen und bedrohlichen Tunneleingang entgegen.
Hört! Plötzlich braust Jubel auf.
„Seht ihr dort am Ende des Ganges das Licht, hört ihr das Singen der Vögel“, schallte es vielen Kehlen. Wie ein helles Fenster schien den Tieren die Tageshelle am Ende der Öffnung.
Nun stürmten sie in wildem Galopp hinaus in die Helligkeit. Das vor ihnen liegende Tal war erfüllt mit Sonnenglanz, die Wiesen leuchteten in saftigem Grün, an Büschen und Bäumen blühte es, und die Früchte der Natur boten Nahrung für alle. Die Tierkinder sprangen aus den wärmenden Gefiedern, aus den zottigen Wollverstecken und tollten ausgelassen im hohen Gras miteinander.
Die Tiere jedoch, wie dankbar waren sie alle dem Löwen, dass er ihnen den Weg ins Paradies gezeigt hatte, beschlossen, dass der Löwe für immer und alle Zeiten ihr König bleiben sollte.
Darum nennt man bis heute den Löwen den „König der Tiere“.
Die Tiere wurden unruhig und bekamen Angst. Laut riefen sie nach einem Führer, der sie hinausführen sollte aus der Dunkelheit in das Licht. Sie fragten die Eule, die in der Nacht so gut sehen kann und so weise ist, ob sie den Weg in das Licht kennt. Die Eule blinzelte ein wenig, klappte ihre Augen zu, als wolle sie schlafen und dachte lange nach. Dann lehnte sie diese schwere Aufgabe ab.
Die Tiere gingen zum Elefanten. „Lieber Jumbo, du bist der Stärkste unter uns Tieren, deine trompetende Stimme hören alle meilenweit, willst du uns in das Licht führen?“ Doch der Elefant sagte „Ich will euch gerne mit meiner Stärke beschützen, den Weg in das Licht kenne ich nicht. Fragt doch den Löwen, er ist von uns allen der Mutigste, vielleicht kann er helfen.“
Also marschierten die Tiere zum Löwen und fragten ihn, ob er das Amt annehmen würde. Die Tiere versprachen dem Löwen, dass sie ihn zum König der Tiere ernennen würden. Da er ein kluges Tier war, willigte er ein. Als Begleiterin und Helferin bestimmte er die Taube. Sie sollte eine Strecke vorausfliegen und dem Löwen berichten, sobald sie einen sicheren Weg gefunden habe.
So geschah es. Die Tiere versammelten sich auf einem großen Platz und warteten zitternd auf die Rückkehr der Taube. Es dauerte auch gar nicht lange bis die Taube aufgeregt vor den Füßen des Löwen landete und berichtete, dass sie den Weg kenne.
Also machten sich die Tiere in einem langen Marsch, einer hinter dem anderen, blind, tastend und suchend auf den Weg. Nur der Mond und die Sterne leuchteten ihnen. Sie mussten viele Monate wandern bis sie an ein hohes Gebirge aus festem Felsengestein kamen. Es gab nur einen Weg durch dieses Gebirge, eine lange schmale Schlucht. Der Wind heulte und die schwarz aufragenden Felsen warfen lange Schatten im Mondlicht. Es war zum Fürchten. Die Tiere zitterten. Die Eule, die in der Dunkelheit so gut sehen kann, flog als erste voran, blickte hinter jeden Felsen, erkannte steil abfallende Bergschluchten und konnte die Tiere warnen, damit keines von ihnen stürzen konnte. Also gingen die Tiere, geleitet und gewarnt durch die Eule, langsam in die Schlucht hinein bis sie an eine hohe Mauer kamen. Hier ging es nicht weiter, dies war das Ende.
Abermals wurde die Taube gebeten, sie möge an der Mauer entlangfliegen, um nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten, wie die Tiere ihren Weg fortsetzen sollten. Die Taube schwang sich sofort in die Luft und segelte an der Mauer entlang. Dann fand sie die Lösung. Sie kehrte sofort zurück und berichtete, sie habe ganz versteckt ein großes schwarzes Loch gesehen, sie wisse allerdings nicht, ob sich böse Geister dort verstecken, die alle Tiere fressen würden. Sehr vorsichtig und leise bewegte sich der Zug der Tiere bis zu dem schwarzen Loch.
„Hier gehe ich nicht hinein“, klagte das ängstliche Häschen und verkroch sich unter die schützenden Fittiche des Adlers.
Der Löwe aber tröstete alle. Mutig schritt er auf den finsteren Tunnel zu, bereit alles und jeden zu verjagen, der es wagte, sich ihm in den Weg zu stellen. Gleich hinter ihm ging der Elefant. Er war bereit, den mutigen Löwen und die Tiergruppe mit seiner Stärke zu beschützen. Alle Tiere zitterten vor Angst, riskierten jedoch nicht, ohne den Schutz des Löwen in der pechschwarzen Finsternis allein zurückzubleiben. Also zogen auch sie dichtgedrängt in langer Reihe dem dunklen und bedrohlichen Tunneleingang entgegen.
Hört! Plötzlich braust Jubel auf.
„Seht ihr dort am Ende des Ganges das Licht, hört ihr das Singen der Vögel“, schallte es vielen Kehlen. Wie ein helles Fenster schien den Tieren die Tageshelle am Ende der Öffnung.
Nun stürmten sie in wildem Galopp hinaus in die Helligkeit. Das vor ihnen liegende Tal war erfüllt mit Sonnenglanz, die Wiesen leuchteten in saftigem Grün, an Büschen und Bäumen blühte es, und die Früchte der Natur boten Nahrung für alle. Die Tierkinder sprangen aus den wärmenden Gefiedern, aus den zottigen Wollverstecken und tollten ausgelassen im hohen Gras miteinander.
Die Tiere jedoch, wie dankbar waren sie alle dem Löwen, dass er ihnen den Weg ins Paradies gezeigt hatte, beschlossen, dass der Löwe für immer und alle Zeiten ihr König bleiben sollte.
Darum nennt man bis heute den Löwen den „König der Tiere“.