Die Verheißung

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Vitelli

Mitglied
Hallo.
Es gibt Dumme, weniger Dumme, Kluge und ein paar ganz Gescheite unter ihnen.
Das Mädchen ist offenbar eine ganz Gescheite, besser gesagt eine Altkluge. Vielleicht lebe ich in einem bildungsfernen Milieu, aber ich kenne keine 8-jährigen Mädchen, die so sprachgewandt sind. "Doof" und "cool", schön und gut, aber der Satzbau ist nicht der eines Kindes.

Vielleicht nochmal Charles Dickens lesen ;-)

Viele Grüße
 

Ixolotl

Mitglied
Vielen Dank, lieber Vitelli, für Deine ausführliche Kritik. Du scheinst andere Erfahrungen mit 8-jährigen Mädchen zu haben als ich und meinst offenbar, dass sie nicht nur mit dem Wort "Metier" nichts anfzufangen wissen, sondern im übrigen nur stammeln, aber keine ganzen Sätze bilden können.

Da täuschst Du Dich!

Achtjährige sind heute sprachlich bereits ziemlich auf dem "Quivive" und stecken so manchen maulfaulen Erwachsenen in die Tasche. Sie deshalb gleich "altklug" zu nennen, ist ebenso altmodisch wie entlarvend. Nur das Wort "Metier", das kennen die meisten wirklich noch nicht und brauchen dann einen Onkel aus Amerika, der sie ausnahmsweise mal nicht missbraucht, sondern es ihnen erklärt und danach einen Herzenswunsch erfüllt. Dann müssen sie nicht trauern, wenn sie im Mondenschein in ihrem Bettchen liegen, sondern können von einer Zukunft träumen. So was soll's geben, in der BRD und auch anderswo.

Es tut mir leid, wenn dieser kurze Text Dir zu positiv erscheint. Wenn Du ein bisschen wartest - es kommt hier bestimmt demnächst wieder etwas über das Prekariat, die Desillusion und den Kindesmissbrauch. Come al solito!

lg

Ixo
 

Ji Rina

Mitglied
Während des Lesens habe ich mich daran erinnert, als ich meine erste Gitarre sah, die meine Mutter mir schenkte.

""aber sie hört in der Stille, wie die
Trompete ihr etwas verspricht.,""


... und schon hat die Trompetenseele Elsa getroffen...

Da kann dann auch nichts mehr dazwischen kommen: Weder die Eltern und auch der Opi nicht.

An dieser Stelle:

"""So gut Trompete spielen, dass es allen Leuten gefällt, die es hören. Dass sie klatschen, wenn das Lied zu Ende ist, dass sie noch eins hören wollen und danach tanzen."""

Gebe ich Vitelli Recht. Diese Ausdrucksweise finde ich ein bisschen zu gehoben für eine Achtjährige.

Eine nette Geschichte.
Hoffentlich hat Elsa ihren Spaß an dem Instrument. Auch wenn sie es vielleicht nicht weiterbringen sollte, als der Durchschnitt.

Liebe Grüße,
Ji
 

Ixolotl

Mitglied
Hm. Wer selber schon mal Kinder hatte, die nicht retardiert waren, hat sich bestimmt auch gewundert, was die auf dem Kasten hatten. Und was die alles schon lesen und erzählen konnten, mit acht! Ich glaube, es wäre einer der am weitesten verbreiteten Fehler, Kindern nichts zuzutrauen.

Außergewöhnlich ist hier nur die Trompete - für eine Achtjährige ist das Instrument noch ein bisschen zu groß. Anders als bei den Geigen (da gibt es kleinere Dreiviertel- und halbe Geigen) hat es bei den Blasinstrumenten nur ganze Größen, und wenn die Kinder zu klein und zu zart sind, haben sie Schwierigkeiten mit dem Ansatz.

Ein taffes Mädchen, das nicht nur lautieren, sondern schon drei kurze, verständliche Sätze hintereinander sprechen kann, sollte es aber schaffen. Wenn nicht, hat es halt Pech gehabt, und es bleibt alles ein Traum. Aber das macht nichts. Auch Träume, die sich nicht erfüllen, können schön gewesen sein.

lg

Ixo
 

Vitelli

Mitglied
Hallo.

Vielen Dank, lieber Vitelli, für Deine ausführliche Kritik.
Lieber Ixo, die Kürze der Kritik war der Tageszeit geschuldet (#Broterwerb), siehe es mir bitte nach.

Du scheinst andere Erfahrungen mit 8-jährigen Mädchen zu haben als ich ...
Ja. Und das schrieb ich auch. Btw, jetzt wo ich es lese: Deine Formulierung ist etwas unglücklich gewählt. ;-)

... und meinst offenbar, dass sie nicht nur mit dem Wort "Metier" nichts anfzufangen wissen, sondern im übrigen nur stammeln, aber keine ganzen Sätze bilden können.
Nein. Nicht ansatzweise. Aber: Sie reden nicht so, wie du sie reden lässt. Mehr und nicht weniger habe ich gesagt, und dabei bleibe ich.

Da täuschst Du Dich!
Siehe oben.

Achtjährige sind heute sprachlich bereits ziemlich auf dem "Quivive" und stecken so manchen maulfaulen Erwachsenen in die Tasche. Sie deshalb gleich "altklug" zu nennen, ist ebenso altmodisch wie entlarvend.
Du entlarvst dich durch deine Strohmannargumente. Ich habe deine Protagonistin als altklug bezeichnet, da du sie - in meinen Augen - altklug auftreten lässt. Punkt. Ich trauen Achtjährigen sehr viel zu; ich habe nie Gegenteiliges behauptet.

Nur das Wort "Metier", das kennen die meisten wirklich noch nicht und brauchen dann einen Onkel aus Amerika, der sie ausnahmsweise mal nicht missbraucht, sondern es ihnen erklärt und danach einen Herzenswunsch erfüllt. Dann müssen sie nicht trauern, wenn sie im Mondenschein in ihrem Bettchen liegen, sondern können von einer Zukunft träumen. So was soll's geben, in der BRD und auch anderswo.
Siehe oben. Und: Jetzt wird's ein wenig plump, lieber Ixo.

Es tut mir leid, wenn dieser kurze Text Dir zu positiv erscheint. Wenn Du ein bisschen wartest - es kommt hier bestimmt demnächst wieder etwas über das Prekariat, die Desillusion und den Kindesmissbrauch. Come al solito!
Und schon wieder. Hast du das echt nötig? Sorry, ich find's einfach nur peinlich. Hätte fast bockiges Kind geschrieben, aber die sind ja viel weiter ...

An dieser Stelle:

"""So gut Trompete spielen, dass es allen Leuten gefällt, die es hören. Dass sie klatschen, wenn das Lied zu Ende ist, dass sie noch eins hören wollen und danach tanzen."""

Gebe ich Vitelli Recht. Diese Ausdrucksweise finde ich ein bisschen zu gehoben für eine Achtjährige.
Eben. So spricht keine Achtjährige.

Eine nette Geschichte.
Stimmt.
 
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Ixolotl

Mitglied
Lieber Vitelli,

die ausführlichere Antwort, die Du mir nun (weniger gehetzt, wie Du sagst) geben konntest, bringt leider nichts Neues - nach wie vor hältst Du 8-Jährige generaliter für zu dumm, Sätze wie die ihnen von mir in den Mund gelegten zu sprechen. Einen Beweis, dass dem wirklich so sei, lieferst Du aber nicht.

Auch wenn es Dir peinlich vorkommen mag - es gibt einen Haufen 8-Jähriger, die nicht nur auf dem iPhone herumdaddeln, sondern die lesen und sprechen können - es sind, statistisch gesehen, derzeit mehr als doppelt so viele Mädchen wie Jungs. Und sie haben die besseren Schulnoten.

Es tut mir leid, wenn Du das den kleinen Wesen nicht zugestehen kannst. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Sätze wie
„Ich möchte Trompete spielen können. So gut Trompete spielen, dass es allen Leuten gefällt, die es hören. Dass sie klatschen, wenn das Lied zu Ende ist, dass sie noch eins hören wollen und danach tanzen. Opa war früher in einer Blaskapelle. Er hat noch eine Trompete, aber keine Zähne mehr. Ohne Zähne kann man nicht spielen, sagt er, und auch, dass es kein Instrument für Mädchen ist wie mich.“
alles andere sind als "sich erfahren gebend, klug tuend, vorlaut sein", wie die Deutsche Wortkunde "altklug" definiert.

Ganz im Gegenteil. Das Mädchen sagt in einer seinem Alter sehr wohl zumutbaren Art nicht, dass es schon etwas kann oder weiß, sondern dass es sehnsüchtig ist, Töne am Leib zu haben, die von der Gesellschaft gemocht werden. Das ist für jeden gutwilligen Leser kein Anzeichen von Klugscheißerei, wir du irrtümlich annimmst, lieber Vitelli, sondern nichts als der umständlich in Worten ausgedrückte Wunsch des Mädchens, in den Arm genommen und geliebt zu werden.

Wenn Du den kleinen Text genau läsest, fändest Du einen Hinweis darauf, warum dieser Wunsch wohl so intensiv ist und warum ausgerechnet der fremde Onkel aus Amerika darauf eingeht.

lg

Ixo
 
Zuletzt bearbeitet:

Vitelli

Mitglied
Geschätzter Ixo,

Lieber Vitelli,

die ausführlichere Antwort, die Du mir nun (weniger gehetzt, wie Du sagst) geben konntest, bringt leider nichts Neues - nach wie vor hältst Du 8-Jährige generaliter für zu dumm, Sätze wie die ihnen von mir in den Mund gelegten zu sprechen. Einen Beweis, dass dem wirklich so sei, lieferst Du aber nicht.
nochmal: Nein, das tue ich nicht, und das habe ich deutlich gemacht. Erneut: Ich halte Kinder dieses Alters nicht für zu dumm, Inhalte dieser Art zu vermitteln, sie formulieren sie nur anders. Und nein, das kann ich nicht beweisen, genauso wenig wie du mir das Gegenteil beweisen kannst.

Auch wenn es Dir peinlich vorkommen mag - es gibt einen Haufen 8-Jähriger, die nicht nur auf dem iPhone herumdaddeln, sondern die lesen und sprechen können - es sind, statistisch gesehen, derzeit mehr als doppelt so viele Mädchen wie Jungs. Und sie haben die besseren Schulnoten.
Das sind doch schon wieder solche Strohmann"argumente"? Niemand (und schon gar nicht ich) bestreitet, dass es einen "Haufen 8-Jähriger, die nicht nur auf dem iPhone herumdaddeln, sondern die lesen und sprechen können" gibt. Und niemand - außer dir (!) - mutmaßt, dass Anderweitige dieses Alters "nur auf dem iPhone herumdaddeln". Du unterstellst mir ein nicht belegbares Weltbild, indem du (nachweislich) dein klischiertes zur Schau stellst.

Es tut mir leid, wenn Du das den kleinen Wesen nicht zugestehen kannst.
Siehe oben.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Sätze wie alles andere sind als "sich erfahren gebend, klug tuend, vorlaut sein", wie die Deutsche Wortkunde "altklug" definiert.
Die Sätze, die du dem Kind in den Mund legst, wirken altklug auf mich. Und ich bin es müde, dies zu wiederholen.

Ganz im Gegenteil. Das Mädchen sagt in einer seinem Alter sehr wohl zumutbaren Art nicht, dass es schon etwas kann oder weiß, sondern dass es sehnsüchtig ist, Töne am Leib zu haben, die von der Gesellschaft gemocht werden. Das ist für jeden gutwilligen Leser kein Anzeichen von Klugscheißerei, wir du irrtümlich annimmst, lieber Vitelli, sondern nichts als der umständlich in Worten ausgedrückte Wunsch des Mädchens, in den Arm genommen und geliebt zu werden.

Wenn Du den kleinen Text genau läsest, fändest Du einen Hinweis darauf, warum dieser Wunsch wohl so intensiv ist und warum ausgerechnet der fremde Onkel aus Amerika darauf eingeht.
Wird ja immer besser. Scheinbar bin ich also aus Verständnisschwierigkeiten ("Wenn Du den kleinen Text genau läsest, fändest Du ...") und mangelndem Willen ("Das ist für jeden gutwilligen Leser kein Anzeichen von Klugscheißerei, wir du irrtümlich annimmst ...") zu meiner Meinung gelangt ...

Kennst du Geschichte von dem Laien-Shakespeare-Darsteller, der ausgepfiffen wird? Der wendet sich ans Publikum und sagt: "Was macht ihr mich so an - ich hab den Scheiß doch nicht geschrieben!"


Liebe Grüße,
Vitelli
 

Ixolotl

Mitglied
Liebster Vitelli,

ich seh schon - wir kommen nicht weiter.

Aber das macht ja nichts. Niemand muss hier einen Kurztext genau lesen, und es muss ihn auch niemand genau so verstehen, wie er vom Autor gedacht war.

Dass es Meschen gibt, die einem Kind keine Neugier gönnen und keine verständliche Sprache zutrauen, ist immer wieder aller Schicksal - das der Erwachsenen ebenso wie das der Kinder. Das heißt (für mich) aber nicht, dass ich ich sie nicht zu Wort kommen lassen sollte.

Eine Frage hab ich noch - wer wärst Du in diesem Geschichtchen am liebsten? Die Eltern? Die Lehrerin? Der Opa? Das Kind? Der Onkel aus Amerika?

lg

Der Strohmann
 

Tenebrula

Mitglied
Hallo Ixolotl,

Die Geschichte ist vielschichtig:
- Das "Metier" wird hier nicht auf Kultur beschränkt, sondern am Beispiel der Elefanten als Prinzip der Natur (Evolution) dargestellt.
- Die Protagonistin wird gesehen als Individuum, das sich in diesem Feld frei entfalten kann.
- Sie wählt eine Fähigkeit von Tieren (Elefanten) aus, die sie eigentlich nicht so mag: Das Trompeten. Aber ohne die körperlichen Attribute der Elefanten auch zu übernehmen. Das heißt: sie stellt sich ihren eigenen, idealen Plan frei aus.
- Sie wird nicht als "niedlich, klein, reizend" wahrgenommen, sondern als am Beginn eines Lebens voller Möglichkeiten stehend.

Das alles spricht mich sehr an. Die Verheißungen der Trompete möchte ich gerne auch in meinem Leben immer hören, auch noch, wenn ich 80 sein werde!

Liebe Grüße,
Tenebrula
 

Ixolotl

Mitglied
Liebe Tenebrula,

wie schön, dass Du Dich bemüht hast, die Bezüge aufzuspüren, die in dem winzigen Stückchen verborgen sind.

Bei noch genauerem Hinsehen müsste Dir aber auffallen, dass
Die Protagonistin wird gesehen als Individuum, das sich in diesem Feld frei entfalten kann
nicht wirklich zutrifft: Das Umfeld zweifelt. Das Mädchen lebt also nicht in Sicherheit, sondern im Ungewissen. Niemand weiß, ob es sich einmal wirklich frei entfalten kann - der Onkel nicht, die Eltern nicht, die Elefanten nicht und auch das Mädchen selbst nicht. Was bleibt, ist die Hoffnung, die im mondbeleuchteten Kinderzimmer glänzt wie das Goldmessing einer hübschen Trompete.

lg

Ixo
 

Vitelli

Mitglied
Hallo.

Liebster Vitelli,

ich seh schon - wir kommen nicht weiter.
Ja. Leider.

Aber das macht ja nichts. Niemand muss hier einen Kurztext genau lesen, und es muss ihn auch niemand genau so verstehen, wie er vom Autor gedacht war.

Dass es Meschen gibt, die einem Kind keine Neugier gönnen und keine verständliche Sprache zutrauen, ist immer wieder aller Schicksal - das der Erwachsenen ebenso wie das der Kinder. Das heißt (für mich) aber nicht, dass ich ich sie nicht zu Wort kommen lassen sollte.
Ich hab jetzt extra ne Nacht drüber geschlafen, weil ich geneigt bin, die Wogen zu glätten. Nur: Wenn ich dann, nach all meinen Erläuterungen, sowas lese (auch wenn du mich nicht direkt angesprochen hast), fällt mir das - auch am nächsten Morgen - echt schwer. Ich versuche es trotzdem.

Tenebrula hat schön aufgelistet, was Positives in der Geschichte drinsteckt; insbesondere die Verquickung von Mensch und Natur gefällt mir gut.

Was mir nicht sonderlich zusagt ist, dass die Geschichte sich einerseits als Lehrstück geriert (Förderung des Individuums durch freie Entfaltung), andererseits aber simple und diffamierende Positionen bezieht: Einteilung Mensch/Tier in dumm und schlau.

Und diese Erlöser-Story, der Onkel als Retter, Förderer, der dem Mädchen die Möglichkeit bietet sich aus ihren Zwängen zu befreien, ist mir zu dick, da sie wieder auf einer simplen Einteilung beruht: "Bei den anderen hat sie meist das Gefühl, man wolle gar nicht, dass sie wissbegierig sei; sie habe keine Fragen zu stellen, sondern zu gehorchen", auch wenn es sich dabei nur um "das Gefühl" der Protagonistin handelt.

Für gute Absichten gibt es in der Literatur nunmal keine Sonderpunkte.

Eine Frage hab ich noch - wer wärst Du in diesem Geschichtchen am liebsten? Die Eltern? Die Lehrerin? Der Opa? Das Kind? Der Onkel aus Amerika?
Der Erzähler.


Viele Grüße,
Vitelli
 
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Ixolotl

Mitglied
Vielen Dank, lieber Vitelli,

für Deine nochmaligen Bemühungen.

Du stößt Dich also jetzt nicht mehr nur am Wortschatz der kleinen Protagonistin, sondern auch am Impetus des Erzählers, der, wie du meinst, einen Onkel zu Unrecht behaupten lässt, es gäbe überall die Klugheit neben der Dummheit, so also neben den Menschen auch unter den Elefanten.

Was sollte das denn anderes sein als eine lapidare, unabweisbare Feststellung? Ich glaube nicht, dass man den ganzen Rest der Welt belehrt, wenn man einen Onkel zu seiner Nichte sagen lässt, dass Dummheit und Intelligenz auf der Welt ziemlich gleichmäßig verteilt sind: Der Onkel erklärt seiner Nichte etwas so, dass sie es verstehen kann, ohne jemandem dabei weh zu tun. Mit Erklärungen dieser Art, aber auch mit wie immer gearteten Geschenken wird man nicht zum "Erlöser", wie du irrig annimmst, sondern nur zum Faktor; wie der wirkt, hängt von allem Möglichen ab. Zum Beispiel auch von Dir.

Wenn Du etwas zitierst, solltest Du es vollständig tun, damit die Aussage nicht verändert oder beschädigt wird. Vollständig heißt es im Text:
Seine Antworten auf ihre Fragen kommen ihr ehrlich vor. Bei den anderen hat sie meist das Gefühl, man wolle gar nicht, dass sie wissbegierig sei; sie habe keine Fragen zu stellen, sondern zu gehorchen.
Was daran "dick" sein soll oder
wieder auf einer simplen Einteilung beruht,
verstehe ich nicht recht. Dass man Kindern gegenüber keine Geduld und auf ihre Fragen keine Antworten hat, ist leider recht weit verbreitet. Ich finde daher, es schadet nicht, wenn man sich hier ein bisschen Zeit für sie nimmt und den Erwachsenen im Sinne der Kinder sagt, worauf's manchmal eigentlich ankommt.

Auf die Idee, dafür "Sonderpunkte" erhalten zu wollen (was immer das sein soll), käme ich gar nicht. Gewiss, manchmal schreibe ich auch etwas, um Geld zu verdienen. Aber das mit der kleinen Elsa hier gibt's gratis. Du musst mir dafür keine Punkte geben!

lg

Der Strohmann*

*Du wirst doch nicht auch einer sein wollen?
 

Vitelli

Mitglied
Moin.
Du stößt Dich also jetzt nicht mehr nur am Wortschatz der kleinen Protagonistin, sondern auch am Impetus des Erzählers, der, wie du meinst, einen Onkel zu Unrecht behaupten lässt, es gäbe überall die Klugheit neben der Dummheit, so also neben den Menschen auch unter den Elefanten.
Ich meine es genau so wie ich es schrieb. Ich schrieb nicht zu Unrecht, sondern zu simpel und diffamierend.

Was sollte das denn anderes sein als eine lapidare, unabweisbare Feststellung? Ich glaube nicht, dass man den ganzen Rest der Welt belehrt, wenn man einen Onkel zu seiner Nichte sagen lässt, dass Dummheit und Intelligenz auf der Welt ziemlich gleichmäßig verteilt sind: Der Onkel erklärt seiner Nichte etwas so, dass sie es verstehen kann, ohne jemandem dabei weh zu tun.
Ich schrieb das hier:
Was mir nicht sonderlich zusagt ist, dass die Geschichte sich einerseits als Lehrstück geriert (Förderung des Individuums durch freie Entfaltung), andererseits aber simple und diffamierende Positionen bezieht: Einteilung Mensch/Tier in dumm und schlau.
und das bedeutet, dass ich deine Geschichte in sich nicht stimmig finde.

Mit Erklärungen dieser Art, aber auch mit wie immer gearteten Geschenken wird man nicht zum "Erlöser", wie du irrig annimmst, sondern nur zum Faktor; wie der wirkt, hängt von allem Möglichen ab. Zum Beispiel auch von Dir.
Mal grundsätzlich: Ich interpretiere eine Geschichte so wie ich sie lese. Diese Interpretation muss sich nicht mit der Intention des Autors decken. Und manchmal kommt man einfach nicht zusammen, aus welchen Gründen auch immer, schön und gut. Aber: Durch dein Auftreten, oder sagen wir, durch deinen Umgang mit (meiner) Kritik, vermittelst du mir den Eindruck, dass du der Auffassung bist, es liege schlicht am Leser, der nur (von dir) aufgeklärt werden müsse, damit der Groschen fällt. Und so wirkt auch deine Geschichte auf mich. Genauer: Du kreierst um das Mädchen herum eine klischiert-dunkle Welt, aus der ihr der hellsichtige Onkel einen (möglichen) Weg weist. Anders gesagt: Du, als Autor, schaltest das Licht aus um dem Mädchen mit der Taschenlampe zu leuchten.

Des Weiteren, #Strohmann: Diese Art von dir, Argumente zu widerlegen, die ich schlicht nie vorgetragen habe, missfällt mir. Und es ist mir, offen gesagt, zu müßig mich weiterhin damit auseinanderzusetzen.

Auf die Idee, dafür "Sonderpunkte" erhalten zu wollen (was immer das sein soll), käme ich gar nicht.
Damit wollte ich einen Bogen zu dem von dir eröffneten Faden über die von uns veröffentlichten Prosa-Stücke spannen, die du dann in die simplen Kategorien positiv und negativ eingeteilt hast. Und deine Geschichte vermittelt mir den Eindruck, du versuchst damit in eine Statistik einzugreifen, die es gar nicht gibt. ... Okay, das hätte ich mir sparen können, gebe ich zu.

Gewiss, manchmal schreibe ich auch etwas, um Geld zu verdienen.
Sofern es keine Kinderbücher sind, sei es dir gegönnt. ;-)

*Du wirst doch nicht auch einer sein wollen?
Sagen wir so: Du hast mich dazu verleitet, offenen Visieres um meine eigene Falle herumzutänzeln. Wer weiß, vllt bin ich sogar reingefallen.

Also, Ixo, nichts für Ungut, aber ich glaub, wir belassen es dabei. Denn: Wenn du mir noch öfters erklärst, wie ich meine Welt sehe, wird mir ganz schwindelig.

Viele Grüße,
Vitelli
 

Ixolotl

Mitglied
Also, Ixo, nichts für Ungut, aber ich glaub, wir belassen es dabei. Denn: Wenn du mir noch öfters erklärst, wie ich meine Welt sehe, wird mir ganz schwindelig.
In was für einer Welt Du lebst, lieber Vitelli, kannst nur Du wissen. Zu keiner Zeit habe ich Dir zu erklären versucht, wie Du Deine Welt siehst, sondern zu verstehen versuchst, was Du mir eigentlich sagen möchtest. Ganz habe ich es leider immer noch nicht begriffen.

Nach wie vor halte ich es für sinnvoll, Kinder auch indirekt in Schutz zu nehmen mit Geschichten wie der gegenständlichen. Sie ist nicht direkt an Kinder gerichtet (sonst stünde sie ja unter "Kindergeschichten"), sondern für Erwachsene gedacht, unter denen es - wie bei den Elefanten - leider neben den Gescheiten auch immer wieder Saudumme zu geben pflegt, wie z. B. Herrn Nüsslein.

Ich glaube übrigens nicht, dass diese Geschichte einer Erklärung bedürfte, um verstanden zu werden. Wer sie sorgfältig und einfühlsam genug liest, bei dem "fällt der Groschen", wie Du so schön gesagt hast - vorausgesetzt natürlich, er hat einen bei der Hand.

lg

Ixo
 



 
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