Eine merkwürdige Art der Geschichtsschreibung. Ein Lebenslauf der im Hier und Jetzt beginnt und schlagartig in die Kindheit abdriftet, um dann 35 Jahre Revue passieren zu lassen.
Ein ehemaliger Boxer, der seine besten Zeiten im Dritten Reich durchlebt hat und jetzt mit merkwürdig dünnen Beinen und einem roten Bart zuhause mit Schnupfen auf seinem Bett erwacht.
Alles etwas konfus in Konstruktion und Ablauf. Ich habe erst mal in meinem Gedächtnis eine geschichtsträchtige Person gesucht, auf die diese Vita passen könnte, habe aber keine gefunden.
Also bleibt für mich nur noch die Annahme, dass es sich um eine konstruierte Figur handelt, die satirisch auf ihr Leben zurückblicken und erkennen soll, dass von den großen und kleinen Träumen nur ein nicht näher identifizierbarer Hang zum Glauben, wie auch immer geartet, zurückgeblieben ist.
Diese Geschichte hat gute Ansätze, satirische Grundelemente und einen sehr interessanten Zeitsprung, der jedoch nicht so recht zu zünden vermag, da die gesamte Konstruktion für mich doch mehr Fragen aufwirft, als Antworten liefert. Ist mir leider alles etwas zu dünn. Aber ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, wenn es einem Kommentator gelingt, hier des Pudels Kern glaubhaft zu erläutern.
Grüße vom Ironbiber