Wenn Menschen Botox nutzen: Ist es für solche Leute dann das, was sie unter freier Entfaltung verstehen?
Ich würde gerne wissen, falten Menschen dieses Schlages lieber nicht die Hände? Beim Händefalten liegen zumindest die Fingerknöchel faltenfrei. Das sieht doch schon einmal ganz gut aus. Aber was sich da faltentechnisch in der Handinnenfläche abspielt… Das müsste für Antifaltenliebhaber geradezu entsetzlich sein. Denn, wo auf einer Seite Falten verschwinden, tauchen, wie als Pendant, irgendwo anders meist andere Falten auf. Was für ein Dilemma, es klingt geradezu paradox.
Angelehnt daran gibt es tatsächlich ein passendes Paradoxon in der Molekularbiologie. Es ist bekannt als Levinthal-Paradox. Klingt für alle mit relativ wenig Sorgenfalten erst einmal harmlos, aber diejenigen, die jetzt langsam Angst bekommen, dass ihre Sorgenfalten gleich noch größer werden… Ja! Tut mir Leid, aber genau dieses Levinthal-Paradox befasst sich mit dem Prozess von Aminosäureketten, die sich hin zu funktional gefalteten Proteinen bilden. Ich sehe Ihnen die Besorgnis an, aber es ist Realität, wir alle bestehen aus gefalteten Proteinen, auf Basis unserer DNA. Ich höre die lauter werdenden Hilferufe der Antifaltenfanatiker förmlich schon: „Warum nur, warum?!“
Tja, gute Frage…kurze Antwort. Die Biologie hat die Antwort nämlich schon gefunden: Die Proteinfaltung ist der Prozess zum Finden der energetisch günstigsten Raumrichtung. Hier heißt es also falten, um Energie zu sparen. Im Zuge des Klimawandels und der aktuell notwendigen Energieeinsparungen sollte das Falten demnach also eigentlich mehr im Trend liegen!
Aber jetzt mal im Ernst. Ich denke, Hautfalten stehen einfach für die Zukunft, sie sind das was kommt und immer mehr werden wird. Auf lange Sicht wenigstens etwas das sich vermehrt, wenn mein Sparkonto schon nicht anschwellen möchte. Die toxische Verzerrung von Falten aber, ist doch nur der Versuch an Vergangenem, bereits Veraltetem festzuhalten. Das vergangene Jetzt wird unter Nutzung von Botox gewissermaßen also nur aus dem Grat, aus jeder Hauteinstülpung, gezogen und wieder ans Tageslicht beschwört.
Kennen Sie dazu das Buch JETZT! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle? Was würde Er wohl über Menschen mit erhöhter Faltenangst denken? Ich weiß es natürlich nicht, obwohl ich das Buch gelesen habe und tatsächlich hilfreich fand. Aber…wird sich jetzt vielleicht mancher ängstlich hoffend fragen: Hilft es denn auch explizit gegen Falten? Ich denke Herr Tolle würde spätestens jetzt Seine Stirn in zahlreiche Falten legen, die Verwunderung, ja vielleicht Besorgnis, erkennen lassen würde. Aha! Funktionale Faltenbildung, da haben wir es wieder! Aber im Ernst, natürlich kann so ein Buch helfen, mehr Gelassenheit, weniger Falten, oder? So etwa stelle ich mir das Statement von Herrn Tolle jedenfalls vor. Wäre auch einfach ein klasse Buchtitel: Jetzt, einfach Sorgenfre…äh nein, faltenfrei; bitte.
Ich habe mich gefragt: Was würden eigentlich Hautfalten während So einer Botoxbehandlung denken? Da rammt sich eine Spritze einfach so unter die Haut und verteilt da irgendwelche Giftstoffe. Ich stelle mir das Hautgewebe vor, wenn es reden könnte, während sich die Falte durch das Botox langsam verflüchtigt: „Hey! Wer hat das Licht angemacht? War so kuschelig und gemütlich hier gerade mit meiner besseren Haut-Hälfte!“
Und dann als die Faltenhaut langsam mehr realisiert was passiert, wird diese nervöser: „Oh nein, sind das Fettpolster die uns hier immer weiter von einander trennen?! Liebste bessere Haut-Hälfte, komm zurück…!“
Und zack, da war´s dann geschehen um die Falte.
„Nächster Bitte“, verheißt die über den restlichen Falten hängende Spritze.
Hätte die eben glatt gezogene Falte Augen und Mund würde sie nach bestem Eckhardt Tolle Wissen im genau jetzt gelebten Augenblick schreien: „Oh nein, schau nur eine Mücke mit ihrem Rüssel, da, direkt über uns, erwischt die mich, dann Platz ich gleich vor gespannter Haut!“
Ist doch furchtbar. Was tun sich Menschen und ihrer Haut denn da für traumatisierende Eingriffe an? Also wirklich. Zum Glück gibt es tatsächlich Praxen die Haut-Therapie anbieten, natürlich nicht in dem gemeinten wörtlichen Sinne, aber wenn das so weiter geht bin ich mir sicher. Es wird Demos geben die nach Therapeuten und Thearpiesitzungen speziell für Haut verlangen werden. Ich stelle es mir vor. Da sitzt der Mensch mit seiner traumatisierten, botoxbehandelten Haut im Therapiesessel. Eine Stimme fragt: „Na erzählen Sie einmal liebe Haut, wie war das damals für Sie?“
Und die Haut fängt an zu weinen, also zu schwitzen, immer mehr und dann lässt sie alles raus…kriegt dabei Gänsehaut und so weiter, was für ein Drama!
Ich verstehe einfach immer noch nicht, wie manche Menschen Details wie Falten am Körper so stark im Fokus haben können?
Die Biologie zeigte uns ja bereits die energetische Notwendigkeit von Faltenbildung. Und das angesprochene Leben im Jetzt kann bei korrekter Anwendung höchstwahrscheinlich auch langfristig Sorgenfalten vermeiden oder zumindest reduzieren. Was braucht es also noch, um Falten endlich mehr Raum zu geben?
Wenn es um Räume geht, interessiert mich immer sehr die Physik mit den Theorien und Beweisen rund um das Raum-Zeit-Kontinuum, die schwarzen Löcher, das Universum und dem Ganzen. Was würden also Newton, Einstein, Hawking zu dem Thema Falten sagen? Keine Ahnung? Ich auch nicht. Aber mal angenommen: Die Erde mit ihrer großen Masse und folglich merklichen Anziehungskraft auf uns wirkt sich wahrscheinlich auf die Faltenbildung aus, oder was denken Sie? Alles wird nach unten gezogen, irgendwann merken wir’s doch alle. Daneben ist in der Physik in jedem Fall allgemein klar und anerkannt, das sich der Raum, das Universum, kontinuierlich weiter ausdehnt. Faltenreduktionisten würde nun aber pikiert oder langsam ungeduldig werdend fragen: “Wieso reicht denn aber die enthaltene Masse bei der stetigen Ausdehnung des Universums immer noch nicht aus, um den Erdenmenschen eine akkurat hautglättende, der Anziehungskraft entgegenwirkende, Kraft bereitzustellen?“
„Dat weiß ick doch nicht“, würde ich jetzt aber langsam mehr und mehr gereizt antworten, „.. ick bin doch kein Physiker Mensch! Sei doch einfach froh, dass sich die Erde weiter dreht und du mit deine Falten nich einfach von der Erde fällst, meine Güte nochmal!“ (leises, schmunzelndes Lachen meinerseits)
Also wirklich, oder? Ich meine, seht es euch doch einfach Mal aus der Sicht eines positiven, interessierten Physikers an: Hautfalten vergrößern die Oberfläche des Körpers. Ganz einfach. Mehr Haut, mehr Oberfläche. (Von der Muse der Physik geküsst) Wir sind also jeder ein sich ins unendlich quasi verfaltendes - und sich damit hinein in sich ausdehnendes - Körperuniversum. Ein Leben lang. (Nachsinnend) Ein in sich selbst kontinuierlich ausdehnendes Universum, im Universum, umgeben von sich auch in sich verfaltenden Universen…(ich kichernd)
Werden wir heute nicht endgültig klären denke ich…weiter im Text.
Oder anders. Ein Physiker steht eher auf Sterne und sinniert: Wie war das noch mit den Sternen? Wir sind wie Sterne…Da gibt es doch auch einen guten Song, richtig? Wir…sind…wie Steeeerrneeee… Ja, Sterne, die mag ich auch. Und Sterne sind auch so was unendliches. Für uns Menschen sind sie schier unendlich weit weg, haben eine Masse…Und wenn sie richtig schwer werden wird die Masse so groß, dass diese zu schwarzen Löchern werden.
Nur nebenbei: Das ist nicht von mir, das sagt die Physik so ganz klar. Aber weiter im Text.
Wenn wir Menschen uns also als Sterne betrachten, mit einer Masse x, und unsere Hautfalten gewinnen mit ihrem Zuwachs an Oberfläche, dann gewinnen wir ja auch an Masse.
Oh, oh…Ich höre sie schon, die Faltendiskriminierer: „Was?! Wir kriegen immer mehr dieser sich ineinander labenden Hautlappen UND wir nehmen auch noch an Gewicht zu?!“
Ein Physiker würde jetzt sagen: „Nein, nicht an Gewicht, genau genommen nehmen wir an Masse zu…reusper“
Aber das würde jetzt etwas am Thema vorbei führen. Einfach gesagt wäre die Antwort: „JA! Ja, ja und würden wir 280 Jahre alt werden wären wir wahrscheinlich mehr Falten als Mensch!“
Na und? Denk ich mir. Es ist halt so. Was will man denn machen? So funktioniert das mit dem Universum und den Sternen eben. Oder eben so ähnlich auf jeden Fall…Ich bin halt kein Physiker.
Wenn ich aber jetzt noch ein Schüler wäre…und mein Physiklehrer hätte mir das eben so erklärt, genau so…
Was würde ich da sagen, na? Ja? Sie haben recht, ich hätte absolut gar nichts gepeilt. Physik war einfach nicht so meins.
Aber mal angenommen ich hätte es verstanden, endlich mal etwas physikalisches verstanden und der Physiklehrer sagt sowas wie: „Wer kann das mit seinen eigenen Worten noch einmal wiederholen?“
Meine Hand wäre so was von nach oben geschnellt! Schnipsend natürlich, ungeduldigst schnipsend und so mit der Zunge halb draußen am Mund leckend. So wie wenn man früher - wenn man so einen schnipsenden, züngelnden Streber als normaler Schüler eben beobachtete - einfach nur dachte: Oh man, alter, nicht der schon wieder…
Ich würde mich da also melden wie ein Besessener, so aussehen mit meiner Zunge draußen hängend als wenn ich jetzt gerade einen epileptischen Anfall oder sowas habe. Und der Lehrer nimmt mich eigentlich auch nur ran, um sicherzugehen, dass ich KEINEN Krampfanfall habe. Ich würde dann in meinen Worten sowas von die Antwort aufs Universum geben…ungefähr so: „Das Raus verlangt nach einem Rein!“
(Stille)
Der Physiklehrer, der dankbar ist, dass ich keinen Notarzteinsatz erforderlichen Anfall habe, fragt mit etwas weniger werdenden Sorgenfalten nur: „Wie bitte?!“
Ich: „Na…Rein und raus, wer kennt das Prinzip nicht?“ und hastig weiter antwortend, weil mir die Doppeldeutigkeit nun bewusster wird: „Okay, ja, also, es ist anscheinend die reactio auf die actio, das ewige Ying und Yang, ick meine, dass raus ins unendlich, dimensionierende Universum oder eben in dem anderen Beispiel von Ihnen die Sterne, das alles verlangt nach einer Reaktion, nach einer Art Gegengewicht. Eben um alles im Gleichgewicht zu halten und“ ,seufz, ich setze zum Letzten hochwissenschaftlich formulierten Schlag an „die Aufrechterhaltung des universalen Gleichgewichts verlangt dem Universum insgesamt also eine Gewichtszunahme ab.“
Lehrer: „Aha.“
Ich sage, realisierend aus meinen wilden Tagträumen erwachend, dass da gerade nicht mein Physiklehrer vor mir steht, zögerlich: „Ähm…Haben wir gerade Physik? Und wenn ja, eh, warum machen Sie den Frau Schömel?“
Frau Schömel: „Wir haben gerade Biologie und es geht exakt jetzt um die DNA und in diesem Zusammenhang um den bisher nicht nachvollziehbaren Prozess der Faltenbildung der zugehörigen Aminosäureketten.“
Ich, räuspernd: „Hhmm, ähm, tschuldigung…“, versuche mich aus der Situation irgendwie raus zu manövrieren und setze nach „Sie meinen die Sache mit dem Botox?“
(ich peinlich gerührt lachend)
Okay, das war es dann mit der guten Mitarbeit in der Stunde. Physik ist einfach nicht so mein Ding wie gesagt und ja, Biologie auch nicht.
Aber zum Schluss noch einmal zurück zu unseren mehr oder weniger vorhandenen Falten. Botox will doch der jetzt eingehend bekannten, schier endlosen Geschichte einen Strich, nein, Strich sieht irgendwie zu sehr nach Falte aus der Vogelperspektive aus, also eine möglichst glatte Oberfläche durch die Rechnung machen. Der Versuch sich gegen die Unendlichkeit aufzulehnen ist doch aber albern, banal, oder? Wenn dann hätte doch das ewige, dem scheinbaren Jetzt-Augenblick hinterher eifernde, Universum oder eben das sich ins scheinbare Nichts ausweitende schwarze Loch viele Gründe vor uns Menschen zu entkommen. Was doch Menschen über die Jahrtausende schon alles verbockt haben, nicht wahr? Und bei all dem was hier auf unserer Erde auch heute und wahrscheinlich zukünftig noch ab geht und schief geht? Vielleicht sind die schwarzen Löcher da das Gegengewicht zu dem vielen Schmutz der auf der Erde schon passiert ist? Hat das Universum da etwa so was wie Botox, um diesen gigantischen Schwarze-Loch-Falten irgendetwas entgegen zu setzen? Ich denke nicht. Das Universum ist nicht eitel oder sonst irgend etwas In der Art.
Finden wir uns also damit ab, Falten gehören zum Leben dazu. Aber wir können trotzdem etwas tun, damit wir besser mit ihnen umgehen können. Was?
Lachen Sie jeden Tag, damit es stets mehr Lachfalten als Sorgenfalten sein mögen, die Sie tragen.
Ich würde gerne wissen, falten Menschen dieses Schlages lieber nicht die Hände? Beim Händefalten liegen zumindest die Fingerknöchel faltenfrei. Das sieht doch schon einmal ganz gut aus. Aber was sich da faltentechnisch in der Handinnenfläche abspielt… Das müsste für Antifaltenliebhaber geradezu entsetzlich sein. Denn, wo auf einer Seite Falten verschwinden, tauchen, wie als Pendant, irgendwo anders meist andere Falten auf. Was für ein Dilemma, es klingt geradezu paradox.
Angelehnt daran gibt es tatsächlich ein passendes Paradoxon in der Molekularbiologie. Es ist bekannt als Levinthal-Paradox. Klingt für alle mit relativ wenig Sorgenfalten erst einmal harmlos, aber diejenigen, die jetzt langsam Angst bekommen, dass ihre Sorgenfalten gleich noch größer werden… Ja! Tut mir Leid, aber genau dieses Levinthal-Paradox befasst sich mit dem Prozess von Aminosäureketten, die sich hin zu funktional gefalteten Proteinen bilden. Ich sehe Ihnen die Besorgnis an, aber es ist Realität, wir alle bestehen aus gefalteten Proteinen, auf Basis unserer DNA. Ich höre die lauter werdenden Hilferufe der Antifaltenfanatiker förmlich schon: „Warum nur, warum?!“
Tja, gute Frage…kurze Antwort. Die Biologie hat die Antwort nämlich schon gefunden: Die Proteinfaltung ist der Prozess zum Finden der energetisch günstigsten Raumrichtung. Hier heißt es also falten, um Energie zu sparen. Im Zuge des Klimawandels und der aktuell notwendigen Energieeinsparungen sollte das Falten demnach also eigentlich mehr im Trend liegen!
Aber jetzt mal im Ernst. Ich denke, Hautfalten stehen einfach für die Zukunft, sie sind das was kommt und immer mehr werden wird. Auf lange Sicht wenigstens etwas das sich vermehrt, wenn mein Sparkonto schon nicht anschwellen möchte. Die toxische Verzerrung von Falten aber, ist doch nur der Versuch an Vergangenem, bereits Veraltetem festzuhalten. Das vergangene Jetzt wird unter Nutzung von Botox gewissermaßen also nur aus dem Grat, aus jeder Hauteinstülpung, gezogen und wieder ans Tageslicht beschwört.
Kennen Sie dazu das Buch JETZT! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle? Was würde Er wohl über Menschen mit erhöhter Faltenangst denken? Ich weiß es natürlich nicht, obwohl ich das Buch gelesen habe und tatsächlich hilfreich fand. Aber…wird sich jetzt vielleicht mancher ängstlich hoffend fragen: Hilft es denn auch explizit gegen Falten? Ich denke Herr Tolle würde spätestens jetzt Seine Stirn in zahlreiche Falten legen, die Verwunderung, ja vielleicht Besorgnis, erkennen lassen würde. Aha! Funktionale Faltenbildung, da haben wir es wieder! Aber im Ernst, natürlich kann so ein Buch helfen, mehr Gelassenheit, weniger Falten, oder? So etwa stelle ich mir das Statement von Herrn Tolle jedenfalls vor. Wäre auch einfach ein klasse Buchtitel: Jetzt, einfach Sorgenfre…äh nein, faltenfrei; bitte.
Ich habe mich gefragt: Was würden eigentlich Hautfalten während So einer Botoxbehandlung denken? Da rammt sich eine Spritze einfach so unter die Haut und verteilt da irgendwelche Giftstoffe. Ich stelle mir das Hautgewebe vor, wenn es reden könnte, während sich die Falte durch das Botox langsam verflüchtigt: „Hey! Wer hat das Licht angemacht? War so kuschelig und gemütlich hier gerade mit meiner besseren Haut-Hälfte!“
Und dann als die Faltenhaut langsam mehr realisiert was passiert, wird diese nervöser: „Oh nein, sind das Fettpolster die uns hier immer weiter von einander trennen?! Liebste bessere Haut-Hälfte, komm zurück…!“
Und zack, da war´s dann geschehen um die Falte.
„Nächster Bitte“, verheißt die über den restlichen Falten hängende Spritze.
Hätte die eben glatt gezogene Falte Augen und Mund würde sie nach bestem Eckhardt Tolle Wissen im genau jetzt gelebten Augenblick schreien: „Oh nein, schau nur eine Mücke mit ihrem Rüssel, da, direkt über uns, erwischt die mich, dann Platz ich gleich vor gespannter Haut!“
Ist doch furchtbar. Was tun sich Menschen und ihrer Haut denn da für traumatisierende Eingriffe an? Also wirklich. Zum Glück gibt es tatsächlich Praxen die Haut-Therapie anbieten, natürlich nicht in dem gemeinten wörtlichen Sinne, aber wenn das so weiter geht bin ich mir sicher. Es wird Demos geben die nach Therapeuten und Thearpiesitzungen speziell für Haut verlangen werden. Ich stelle es mir vor. Da sitzt der Mensch mit seiner traumatisierten, botoxbehandelten Haut im Therapiesessel. Eine Stimme fragt: „Na erzählen Sie einmal liebe Haut, wie war das damals für Sie?“
Und die Haut fängt an zu weinen, also zu schwitzen, immer mehr und dann lässt sie alles raus…kriegt dabei Gänsehaut und so weiter, was für ein Drama!
Ich verstehe einfach immer noch nicht, wie manche Menschen Details wie Falten am Körper so stark im Fokus haben können?
Die Biologie zeigte uns ja bereits die energetische Notwendigkeit von Faltenbildung. Und das angesprochene Leben im Jetzt kann bei korrekter Anwendung höchstwahrscheinlich auch langfristig Sorgenfalten vermeiden oder zumindest reduzieren. Was braucht es also noch, um Falten endlich mehr Raum zu geben?
Wenn es um Räume geht, interessiert mich immer sehr die Physik mit den Theorien und Beweisen rund um das Raum-Zeit-Kontinuum, die schwarzen Löcher, das Universum und dem Ganzen. Was würden also Newton, Einstein, Hawking zu dem Thema Falten sagen? Keine Ahnung? Ich auch nicht. Aber mal angenommen: Die Erde mit ihrer großen Masse und folglich merklichen Anziehungskraft auf uns wirkt sich wahrscheinlich auf die Faltenbildung aus, oder was denken Sie? Alles wird nach unten gezogen, irgendwann merken wir’s doch alle. Daneben ist in der Physik in jedem Fall allgemein klar und anerkannt, das sich der Raum, das Universum, kontinuierlich weiter ausdehnt. Faltenreduktionisten würde nun aber pikiert oder langsam ungeduldig werdend fragen: “Wieso reicht denn aber die enthaltene Masse bei der stetigen Ausdehnung des Universums immer noch nicht aus, um den Erdenmenschen eine akkurat hautglättende, der Anziehungskraft entgegenwirkende, Kraft bereitzustellen?“
„Dat weiß ick doch nicht“, würde ich jetzt aber langsam mehr und mehr gereizt antworten, „.. ick bin doch kein Physiker Mensch! Sei doch einfach froh, dass sich die Erde weiter dreht und du mit deine Falten nich einfach von der Erde fällst, meine Güte nochmal!“ (leises, schmunzelndes Lachen meinerseits)
Also wirklich, oder? Ich meine, seht es euch doch einfach Mal aus der Sicht eines positiven, interessierten Physikers an: Hautfalten vergrößern die Oberfläche des Körpers. Ganz einfach. Mehr Haut, mehr Oberfläche. (Von der Muse der Physik geküsst) Wir sind also jeder ein sich ins unendlich quasi verfaltendes - und sich damit hinein in sich ausdehnendes - Körperuniversum. Ein Leben lang. (Nachsinnend) Ein in sich selbst kontinuierlich ausdehnendes Universum, im Universum, umgeben von sich auch in sich verfaltenden Universen…(ich kichernd)
Werden wir heute nicht endgültig klären denke ich…weiter im Text.
Oder anders. Ein Physiker steht eher auf Sterne und sinniert: Wie war das noch mit den Sternen? Wir sind wie Sterne…Da gibt es doch auch einen guten Song, richtig? Wir…sind…wie Steeeerrneeee… Ja, Sterne, die mag ich auch. Und Sterne sind auch so was unendliches. Für uns Menschen sind sie schier unendlich weit weg, haben eine Masse…Und wenn sie richtig schwer werden wird die Masse so groß, dass diese zu schwarzen Löchern werden.
Nur nebenbei: Das ist nicht von mir, das sagt die Physik so ganz klar. Aber weiter im Text.
Wenn wir Menschen uns also als Sterne betrachten, mit einer Masse x, und unsere Hautfalten gewinnen mit ihrem Zuwachs an Oberfläche, dann gewinnen wir ja auch an Masse.
Oh, oh…Ich höre sie schon, die Faltendiskriminierer: „Was?! Wir kriegen immer mehr dieser sich ineinander labenden Hautlappen UND wir nehmen auch noch an Gewicht zu?!“
Ein Physiker würde jetzt sagen: „Nein, nicht an Gewicht, genau genommen nehmen wir an Masse zu…reusper“
Aber das würde jetzt etwas am Thema vorbei führen. Einfach gesagt wäre die Antwort: „JA! Ja, ja und würden wir 280 Jahre alt werden wären wir wahrscheinlich mehr Falten als Mensch!“
Na und? Denk ich mir. Es ist halt so. Was will man denn machen? So funktioniert das mit dem Universum und den Sternen eben. Oder eben so ähnlich auf jeden Fall…Ich bin halt kein Physiker.
Wenn ich aber jetzt noch ein Schüler wäre…und mein Physiklehrer hätte mir das eben so erklärt, genau so…
Was würde ich da sagen, na? Ja? Sie haben recht, ich hätte absolut gar nichts gepeilt. Physik war einfach nicht so meins.
Aber mal angenommen ich hätte es verstanden, endlich mal etwas physikalisches verstanden und der Physiklehrer sagt sowas wie: „Wer kann das mit seinen eigenen Worten noch einmal wiederholen?“
Meine Hand wäre so was von nach oben geschnellt! Schnipsend natürlich, ungeduldigst schnipsend und so mit der Zunge halb draußen am Mund leckend. So wie wenn man früher - wenn man so einen schnipsenden, züngelnden Streber als normaler Schüler eben beobachtete - einfach nur dachte: Oh man, alter, nicht der schon wieder…
Ich würde mich da also melden wie ein Besessener, so aussehen mit meiner Zunge draußen hängend als wenn ich jetzt gerade einen epileptischen Anfall oder sowas habe. Und der Lehrer nimmt mich eigentlich auch nur ran, um sicherzugehen, dass ich KEINEN Krampfanfall habe. Ich würde dann in meinen Worten sowas von die Antwort aufs Universum geben…ungefähr so: „Das Raus verlangt nach einem Rein!“
(Stille)
Der Physiklehrer, der dankbar ist, dass ich keinen Notarzteinsatz erforderlichen Anfall habe, fragt mit etwas weniger werdenden Sorgenfalten nur: „Wie bitte?!“
Ich: „Na…Rein und raus, wer kennt das Prinzip nicht?“ und hastig weiter antwortend, weil mir die Doppeldeutigkeit nun bewusster wird: „Okay, ja, also, es ist anscheinend die reactio auf die actio, das ewige Ying und Yang, ick meine, dass raus ins unendlich, dimensionierende Universum oder eben in dem anderen Beispiel von Ihnen die Sterne, das alles verlangt nach einer Reaktion, nach einer Art Gegengewicht. Eben um alles im Gleichgewicht zu halten und“ ,seufz, ich setze zum Letzten hochwissenschaftlich formulierten Schlag an „die Aufrechterhaltung des universalen Gleichgewichts verlangt dem Universum insgesamt also eine Gewichtszunahme ab.“
Lehrer: „Aha.“
Ich sage, realisierend aus meinen wilden Tagträumen erwachend, dass da gerade nicht mein Physiklehrer vor mir steht, zögerlich: „Ähm…Haben wir gerade Physik? Und wenn ja, eh, warum machen Sie den Frau Schömel?“
Frau Schömel: „Wir haben gerade Biologie und es geht exakt jetzt um die DNA und in diesem Zusammenhang um den bisher nicht nachvollziehbaren Prozess der Faltenbildung der zugehörigen Aminosäureketten.“
Ich, räuspernd: „Hhmm, ähm, tschuldigung…“, versuche mich aus der Situation irgendwie raus zu manövrieren und setze nach „Sie meinen die Sache mit dem Botox?“
(ich peinlich gerührt lachend)
Okay, das war es dann mit der guten Mitarbeit in der Stunde. Physik ist einfach nicht so mein Ding wie gesagt und ja, Biologie auch nicht.
Aber zum Schluss noch einmal zurück zu unseren mehr oder weniger vorhandenen Falten. Botox will doch der jetzt eingehend bekannten, schier endlosen Geschichte einen Strich, nein, Strich sieht irgendwie zu sehr nach Falte aus der Vogelperspektive aus, also eine möglichst glatte Oberfläche durch die Rechnung machen. Der Versuch sich gegen die Unendlichkeit aufzulehnen ist doch aber albern, banal, oder? Wenn dann hätte doch das ewige, dem scheinbaren Jetzt-Augenblick hinterher eifernde, Universum oder eben das sich ins scheinbare Nichts ausweitende schwarze Loch viele Gründe vor uns Menschen zu entkommen. Was doch Menschen über die Jahrtausende schon alles verbockt haben, nicht wahr? Und bei all dem was hier auf unserer Erde auch heute und wahrscheinlich zukünftig noch ab geht und schief geht? Vielleicht sind die schwarzen Löcher da das Gegengewicht zu dem vielen Schmutz der auf der Erde schon passiert ist? Hat das Universum da etwa so was wie Botox, um diesen gigantischen Schwarze-Loch-Falten irgendetwas entgegen zu setzen? Ich denke nicht. Das Universum ist nicht eitel oder sonst irgend etwas In der Art.
Finden wir uns also damit ab, Falten gehören zum Leben dazu. Aber wir können trotzdem etwas tun, damit wir besser mit ihnen umgehen können. Was?
Lachen Sie jeden Tag, damit es stets mehr Lachfalten als Sorgenfalten sein mögen, die Sie tragen.
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