Die Welle

Max Neumann

Mitglied
Es kam eine Welle auf meinen Mund zu
Aus der Vergangenheit in den einen Tag
Es kam mir vor wie im uralten Zimmer
Ein Zimmer inmitten unzähliger Zimmer

Warum die Welle durch viele Wände floss?
Warum ich diesen Tag noch erleben durfte?
Die Welle spritzte aus den Ritzen des Bodens
Unter meinen Füßen zischte es so stark

Es kam mir vor wie fortgetragen zu werden
Von einem Zimmer zum anderen und zurück
Von dorthin in die Mitte eines Zimmers
Alles Wasser wurde da zu einem Strudel

Darum strampelte und tobte und schrie ich
Es kam mir vor wie der letzte Tag des Lebens
Wie eine Ameise in den Abfluss gespült
Die Welle war jedoch ein gutes liebes Wasser

Sanft trug sie mich an den Rand des Strudels
Hielt mich dort fest mit wässrigen Fingern
Dass ich den Abgrund hinabsehen konnte
Ein Friedhof auf dem ein Grab stehen könnte
 



 
Oben Unten