Die Welt der Sklaven

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Nigra Daen

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Das neue Land

Wir leben in einem Land, indem es keine freie Meinung mehr gibt. Die Menschen sind hierbei müde geworden, wie als wenn man ununterbrochen Fernsehen schaut und man dabei so einen Schleier vor die Augen bekommt.

Das ist alles so gekommen, da man einfachen Menschen mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat als allen anderen. Immer musste im Vordergrund stehen, dass man nicht zu laut ist und so haben sich zunächst alle Talente abgenutzt sich mitzuteilen und schließlich gab es keinerlei Miteinander mehr.

Alles ging einmal von wenigen gewählten Parlamentsabgeordneten aus, die mit leichtem Druck und leichter Panikmache, sich immer tiefer in das System hineinfraßen und immer mehr Stimmen gewannen.


Diese bilden nun einen festen kleinen Block oberhalb der Gesellschaft, wo aber sehr wohl jeder tun kann, was er will. Hier gab es keine festen Arbeitszeiten und das eigene Gehalt konnte man auch selber festlegen.

Gebraucht hatte man das nie, darum konnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und zum einen vor der Öffentlichkeit gut dastehen und zum anderen sich diesen Druckes entledigen ständig einkaufen zu müssen.

Umstände, von denen das Volk nur träumen konnte. Die einfachsten Dinge konnte man sich hier nicht leisten, obwohl doch überall Maschinen da waren und dergleichen.

Ja nicht einmal die Lieblinge des Staates, die ganz einfachen Menschen, waren offensichtlich belohnt worden, denn ihre Belohnung bestand viel eher darin, für reines Nichtstun, genauso viel zu bekommen, wie alle anderen auch.


Ein ohnmächtiges Volk

Wollte man aber gegen solche Umstände rebellieren, hatte man natürlich das Problem mit keinem reden zu können und diese Wand war undurchbrechlich.

Es hatte sich bezahlt gemacht für die Menschheit, solange Zeit nach psychologischen Tricks zu forschen, aber in negativer Hinsicht, wobei die Tricks die man in der Regierung anwandte, nichteinmal irgendwo unterrichtet wurden.

Die Welt war vielmehr überall gespickt damit, dass man als Mächtiger nur noch zugreifen musste. Für den einfachen Menschen waren solche Dinge bedeutungslos, denn die entsprechende Macht dazu, war wirklich sehr weit entfernt.


Heimlich wurden auch Bürger abgehört, die nicht in das Bild des Systems passten. Was einmal zur Abwehr von Feinden gedacht war, wurde von den Mächtigen nun missbraucht, um sich Bequemlichkeit zu verschaffen.

Eigentlich hätte man es den Politiker schon von weitem abgesehen oder man hätte es im Fernsehen gesehen, wie unehrlich diese waren und auf sich selbst bedacht, aber die Menschen im Volk, waren so sehr mit Arbeit beschäftigt, dass ihnen das gar nicht auffiel.

Das war auch die Masche der Politiker, denn überall hatten diese Zugriff und alles was diese wissen wollten, konnten diese auch in Erfahrung bringen. Was einmal früher als Privatsspähre galt, wurde einfach blindlinks aufgegeben.

Die Menschen dachten dafür hätten diese keine Verwendung mehr, wie auch für Grundrechte und dergleichen. Man wartete schon viele Jahrzehnte, dass eine Verfassung ins Leben gerufen wird, aber nie geschah es.


Macht durch Panik

Immer wieder kam in den Nachrichten, dass Terroranschläge stattfanden und so wurden die Menschen in Panik gehalten. Sicher wusste jeder, dass dies eine Lüge war, aber niemand verstand, dass hier psychologisch das Feld der Panik schon betreten wurde, denn keiner würde das für 100 % als Lüge hinnehmen.

Diese Restvorsicht beachtete niemand und die Menschen wussten auch nicht, dass deren wahre Blüte genau an dieser Sache hin und noch an fünf anderen Dingen. Es war einfach viel zu klein, als dass diese es hätten begreifen können.

Man brüstete sich ins geheim bei Champagnergelagen, dass man sogar noch viel faustdicker Lügen könnte und sprach davon, dass man ein Wohltäter sei, hier so milde mit dem Volk zu verfahren, aber es gab noch andere Menschen, die das mitbekamen.


Den Politikern war es eigen, im Leben immer alles haben zu wollen, aber so war nicht jeder. Manche Menschen waren ebenso klug, ihnen reichte aber immer was das Leben ganz normal zu bieten hatte und das war in dieser Zeit allerdings nur noch ein Leben in Armut.

Auf den Straßen fuhren soviele Autos, dass man vom unsichtbaren Smog und vom Lärm Kopfschmerzen bekam. Natürlich kam überall im Fernsehen und so stand es auch in den illustrierten, dass jeder ein Auto haben möchte und dass diese toll sind, allerdings, lag hierin das System: Auto und Fernseher.

Die Menschen hätten soviele Dinge bekommen können, aber das wurde verhindert. Immer wurde gesagt, dass es den Menschen ja gut geht und damit war die Diskussion beendet.


Die Agenten der Politiker

Überall wurde man gegängelt, von den lieblingen des System. Einstmals waren es Ausländer die in großen Massen ins Land einwanderten, das konnte man noch nachlesen in den tiefen der Geschichtsbücher.

Diese haben sich dann über viele Generationen hier angepasst, nur blieb immer noch ein Rest übrig. Nie wollten diese ihre doppelte Identität aufgeben, denn es versprach diesen Reichtum und Möglichkeiten.

Alles musste man sich von diesen Gefallen lassen, denn es war strikt verboten, das Wort Ausländer zu sagen oder über deren Herkunft zu sprechen. Wenn man es tat, wurde man ebenfalls gegängelt und komisch angesehen, denn man hätte in diesem Fall diese Menschen diskriminiert, weil man diese einteilen wollte und daran glaubten scheinbar alle.

Diese Ausländer erhielten eine Belohnung durch das System in der Form, dass diese einen Schlüssel für alles hatten, entsprechend ihrem Rang. Diese verstanden die psychologische Sprache sehr gut, die verwandt wurde und das wusste die Regierung und so mussten diese überall so eine Art Codewort sagen und kamen mit allem durch, was auch immer diese taten.


Wollten diese umsonst wohnen, war das kein Problem, Diebstähle oder Sex ... immer geschah es nach derselben Masche und als jemand vom normalen Volk, wunderte man sich immer nur über das Missgeschick, was einem widerfuhr und hatte nur immer so ein komisches Gefühl, dass irgendwas nichts stimmt.

Aber ganz gleich. Der Staatsslogan sagte hierzu, dass man nicht immer soviele Fragen stellen wollte. Der Hintergrund war hierbei, dass man durch Fragen, erst durch ein Dickicht von Nachforschungen musste und das erschien den meisten so unangenehm und das Dickicht war so tief, dass diese den Spruch glaubten und es immer einfach für eine dumme Idee hielten, genau solche Fragen überhaupt zu stellen.


Traumatisiert

Die Menschen der Regierung waren überall auch so präsent, in ihrer einschüchternden Wirkung, man dachte immer, dass diese gleich neben einem stehen könnten, sobald man den Mund aufmacht und jederzeit könnten einem 5 ihrer Leibwachen festhalten, damit der Politiker einem persönlich den Mund zu kleben kann, in ganz direkter Hinsicht.

Den ganzen Tag lang, hatte man die Stimme dieser Politiker im Kopf. Ein einfacher psychologischer Effekt eines Traumes, dass durch die vielen Gewaltbedrohungen zusammen mit deren Gesichtern erfolgt, mit Gesichter die einem bohrend in die Augen schauen und sagen: "Ich habe das getan."

Schon schaltet der Mensch in einen Stockholm-Trauma-Zustand um, sogar im Traum. Er kapituliert von Natur aus, um einen Ausweg aus so einem Labyrinth zu ersinnen. Am Ende steht hier aber wieder die Regierung und wartet mit offenen armen einem einzufangen und beiseite zu schaffen, da dann aber schon mit handfesterer Gewalt, was man durchaus auch im Angebot hatte, noch aus früheren Tagen. Das brauchte man auch nur nachzulesen, in ganz einfacher Hinsicht, um sich quasi Inspiration zu verschaffen.

Aus dem Kopf bekam man auch nicht die Stimmen dieser Ausländer. Ein breites Feld hatte man denen eingeräumt sich im Land auszuleben, diese waren sogar wie ein Transzendent der Regierung, nur weniger mächtig.


Die Revolte

Seit vielen Jahren war es nun schon abzusehen, dass wegen der Armut viele Menschen fragen stellen. Nicht zu verheimlichen wurde irgendwann, dass die Politiker viel mehr Geld hatten. Diese brachten es aber auch nicht fertig, auf ihre Reichtum zu verzichten, denn das war das einzige im Leben, worauf es ihnen ankam.

Echte Anschläge erfolgten. Blindlinks schmissen die Menschen Scheiben ein und Autos wurden in Brand gesteckt. Gierig griffen die Politiker diese Akte der Gewalt auf, um noch mehr Panik verbreiten zu können.

Anrufe kamen auch im Parlament an, man würde das Haus in Brand stecken wollen und die Ermittlungen die Verursacher solcher Taten festzustellen, hätten monatelang gedauert.

Man wäre überfordert gewesen gegen wirkliche Revolten vorzugehen, denn dazu war es viel zu ruhig gewesen und viel zu lange war überhaupt nichts geschehen und genauso kam es auch. Überall geschah der Aufstand!

Die Menschen merkten auf einmal, dass nirgendwo im Staat ihnen jemand zuhören würde und so startete eine spirale aus Aggressionen, die in Vandalismus endeten. Man wollte sich seines Frustes entledigen und man traf dabei genau diese Sachen, die auch am meisten Ärger verursachten, z. B. Autos, Kaufhäuser und Polizeistationen.


Nur wenige, die schlauen überbliebenen Menschen erkannten genauso plötzlich das ganze System und organisierten viele Mitmenschen, Anschläge gegen die Schaltzentralen zu starten. Binnen eines Jahres wurde das ganze Land in Schutt und Asche gelegt, allerdings nur in Hinsicht der administratorischen Einrichtungen und solcher Auswirkungen.

Man stellte sogar im Nachhinein fest, dass die Wahlen manipuliert wurden und im geheimen schon Pläne ausgearbeitet wurde, mit Regierungen anderer Länder, die Völker gemeinsam zu unterdrücken, damit man sich der gegenseitigen Hilfe sicher sein kann.


Das Ende

Das ganze Land wurde modernisiert und die Kräfte der Bevölkerung schoss durch die Decke. Viele neue Erkenntnisse gewann man über das Leben und man beschloss in Zukunft nicht nur solches treiben zu verhindern, nein noch viel besser, man wollte das Leben selber kontrollieren.

Nie mehr sollte es möglich sein, mehr zu besitzen, als wirklich da ist und nie sollte mehr versprochen werden können, als überhaupt nach den wirtschaftlichen Möglichkeiten realisiert werden konnte.

Überall war reichtum und Wohlstand. Nie hätte man sich träumen lassen können, was alles möglich ist, wenn die Menschen nur ehrlich zusammen arbeiteten.

Sogar die alten Politiker blieben im Land, denn jeder wusste nun bescheid, wer diese waren. Diese erhielten einfache Jobs als Ärzte oder Anwälte. Natürlich in den absolut untersten Rängen, denn schafften diese nicht. Man brauchte sich nichtmal nach der Moral fragen oder nach der Sicherheit.

Und wirklich, nie wieder geschah ein Unheil auf der Welt. Die Menschen flogen in den nächsten Jahrhunderten sogar ins Weltall und erkundeten diese mysterischen Weiten. Eine friedliche und harmonische Heimat blieb die Erde für immer.
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Nigra,
im Gegensatz zu deinen anderen Texten, kann ich in diesem hier keine Literatur erkennen. Für mich geht es eher in die Richtung Essay, aber Sience Fiction ist es sicher nicht.

Viele Grüße
lietzensee
 

Nigra Daen

Mitglied
Hallo lietzensee,

auf Wikipedia steht zu Essay: " Der bzw. das Essay oder Essai ist eine geistreiche Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden. ".

Also ich habe keine Ahnung, wie sich das auf unsere Gesellschaft beziehen soll. Ich kann eingestehen, dass meine Geschichten etwas kantig kommen; ich habe gerade erst begonnen mit dem Schreiben. Aber das liegt ja in der Natur der Sache: der Weg ist das Ziel. Kaum ist man Meister, schreibt man nicht mehr, da man gelangweilt ist, von der einst so hohen Kunst und man beginnt was neues ...

Toll, dass du auch meine anderen Geschichten gelesen hast!

Lieber Gruß
Mario
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Nigra,

l. Kaum ist man Meister, schreibt man nicht mehr, da man gelangweilt ist
Das Schöne am Schreiben ist, dass diese lange Weile hier so schnell nicht aufkommt ;-)

Kurz gesagt, fehlen deinem Text die Protagonisten. Du schreibst nur allgemein von 'man' oder'Die Politiker', aber es tritt keine konkrete Person auf. Stell dir eine Theater-Bühne vor. Das was dein Text beschreibt, ist Kulisse und Dekoration. Die sind bei Sience-Fiction ja auch ein wichtiger Teil. Aber auf deiner Bühne stehen keine Schauspieler. Der Vorhang geht auf und niemand lässt sich blicken.

Mein Rat ist, dass du dir eine oder mehrere Personen ausdenkst. Dann frage dich, wie diese Personen auf deine Kulisse reagieren würden. Die Antwort darauf wäre eine richtige Geschichte.

Die Menschen hätten soviele Dinge bekommen können, aber das wurde verhindert. Immer wurde gesagt, dass es den Menschen ja gut geht und damit war die Diskussion beendet.
Noch ein Tipp zum Stil: Passiv sollte man fast immer vermeiden. Schreib nicht, 'das wurde verhindert', sondern 'X verhinderte das'

Viele Grüße
lietzensee
 



 
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