Die Zärtlichkeit der Ewigkeit (gelöscht)

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ENachtigall

Mitglied
hallo Idee,

teils lese ich wunderbare Bilder, wie die. der Kastanienhaut, entledigt der stacheligen Schalen ...

Ich wünschte, sie kämen stärker zum Tragen. Du könntest noch Vieles auf das Wesentliche reduzieren, mehr behaupten statt vergleichen; die Atmosphäre dichter sein lassen.

Zwei "...keiten" im Titel, das ist unglücklich formuliert.

Liebe Grüße,

Elke
 
G

gitano

Gast
Hallo Idee!

Für die LL Abteilung Lyrik, ist dies schon eines der längeren Werke.
In längeren Werken sollte meiner Meinung nach die Länge zum Inhalt / Inhaltsdichte in einer guten Relation stehen. Der Leser findet den Text sonst sehr schnell „langweilig“....bricht vielleicht das Lesen ab. Meist schleichen sich in langen Texten auch Fehler ein.

Ein erster Blick auf die Strophen:
S1: fehlen Kommata nach „Jetzt“ (dort beginnt ein Einschub) und „werden“ (i.S. Einer Aufzählung),: das Wort „scheinbar“ ist im Sinne des Inhaltes m.M.n. nicht nötig, da es störend abschwächt / relativiert. Der Text wirkt unmittelbarer – ohne dieses Wort.

Jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden,
die Dämmerung wie eine unsichtbare Hand
nach den Baumkronen greift,
da denke ich an dich.

S2:
Wenn die Wipfel, so wie hier,
sich über die endlos gewundene Straße neigen.

Ist eine unvollendete Aussage. Also am Ende kein Punkt setzen sondern drei Punkte.
Desgleichen für:

Angetrieben von einem emsig wehenden Wind,
der sie beugt, fast wie zur Verneigung.

S3:
Es den Eindruck macht, als würde jedes einzelne Blatt,
dass noch in strahlend bunten Farben an den Zweigen klebt,
mit deiner Stimme leise raunend meinen Namen flüstern.

Da das ausformulierte Subjekt mitten im Satz steht (Blatt), ergibt sich schon eine sehr „verquere“, unütze und irritierende Formulierungsweise. Der Satz bezieht sich auf eine persönliche Wahrnehmung. Warum nicht:
Mir ist, als würde....

Adjetivaufzählungen sind eher zu meiden – gesucht wird die treffende Formulierung
und hinter strahlend bitte ein Komma setzen (Aufzählung)

in:
Wie flüchtig mit dem letzten schwachen Sonnenstrahl
steht Dein Gesicht klar vor mir.

Wirken die Antipoden „flüchtig“ und „klar“ nicht gut unter einen Hut bekommen.
Der Gedanken wirkt ungeordnet.

S4
Nur für Sekunden, wie beim allerersten Augenblick,
(hier wird intendiert, dass der allererste Augenblick Sekunden dauerte...und Mehrzahl: Sekunden wird einer Einzahl: Augenblick zugeordnet...ohje...)
als zufällig in der Menge(Komma) sich unsere Blicke kreuzten.
(die Wortstellung erscheint mir so verquer, dass sie den eigentlichen (einfachen) Gedanken total verstellt:


An dieser Stelle breche ich mein Lesen und Kommentieren ab. Ich bin der Meinung dass dieser Text der dringenden und deutlichen Überarbeitung bedarf.
Ein paar Leitgedanken dazu:
Gedanken ordnen (was möchte ich sagen?, in welcher Reihenfolge?)
Logik in den Bezügen beachten, also die Schlüssigkeit
Einfache, klare Formulierungen verwenden (Lyrik ist nicht gleich Kompliziertheit)
Auf Grammatik und Kommatasetzung achten.

Eventuell doch erst mal an kürzeren Formen üben...
...und vielleicht das eine und andere Buch (über Lyrik/ Gedichteschreiben) als Unterstützung lesen- sacken lassen, ...üben...
...nicht zuletzt beim Lesen anderer Texte zu fragen: Was gefällt mir an diesem Text? Wie hat der Autor, das, was mir so gefällt in Szene gesetzt? (mit welchen sprachlichen Mitteln?)

Schreiben lernen erfordert vom Lernenden auch etwas Geduld. Die Autoren mit mehr Erfahrung und einem besseren Stil haben dies alles sicher nicht in einem Jahr erlernt. Viele Autoren erhalten ihre erste Wertschätzung vom Publikum erst nach vielen Jahren des Lernens, Übens und Textarbeitens.

Gutes Gelingen
gitano

...und die Ideen für schöne Bilder habe ich auch bemerkt.
 
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