Tom Horseman
Mitglied
Laut der Anzeigetafel verspätet sich die Bahn aufgrund eines Staus auf ungewisse Zeit. Es regnete so stark wie noch nie in diesem Jahr.
Ein Mann der versuchte die Bahn noch rechtzeitig zu erwischen, kam in hohem Tempo um die Ecke geeilt. Er trug einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd mit dunkler Krawatte. Auf der Bank an der Haltestelle saß eine junge Frau unter einem Regenschirm. Brünette. Sie trug ein Kleid, ebenfalls schwarz.
Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, abweisend und nicht von ihm angetan.
„Tut mir leid“, sagte er vorsichtig.
„Du bist zu spät. Mal wieder“, entgegnete sie.
„Ich sagte schon, es tut mir leid.“
„Egal, die Bahn kommt sowieso nicht.“
Sie sagten beide einen Moment lang nichts.
"Du trägst das schwarze Kleid“, bemerkte er vorsichtig.
„Du meintest, es steht mir gut“.
„Ich mag es, wenn du schwarz trägst.“
„Ich finde schwarz traurig“, antwortete sie.
Er schaute auf die Anzeigetafel.
Noch immer erscheint die gleiche Meldung, die Bahn verspätet sich weiterhin auf unbestimmte Zeit.
„Wir hätten ein Taxi nehmen sollen“, warf sie ihm vor.
„Hm“, antwortete er und dachte darüber nach, dass es zu teuer wäre und man sich für gewöhnlich auf die Bahn verlassen kann.
Er blickte zum Himmel herauf, schloss die Augen, ließ den Regen einen Moment lang auf sein Gesicht prasseln und verlor sich in seinen Gedanken.
Sie saß weiter auf der Bank, unter ihrem Schirm und wendete ihren Blick von ihm ab.
Er griff in die linke Innentasche seines Jacketts und holte eine Schachtel Zigaretten hervor, aus der Rechten zückte er ein Feuerzeug. Die Zigarette zwischen seine Lippe gepresst, ließ er die Flamme in der Dunkelheit aufleuchten.
„Ich hasse es, wenn du rauchst“, kommentierte sie.
Er sagte nichts, nahm einen weiteren tiefen Zug und schien ihn zu genießen.
Als er den Rauch auspustete, fragte er sie beiläufig: „Bist du glücklich?“
„Wie meinst du das?“, fragte sie in einem Ton, der den Konflikt zu suchen schien.
„So wie ich es gefragt habe. Bist du glücklich?“
Sie schauten sich in die Augen. Ihre Blicke schienen den bevorstehenden Streit wortlos auszutragen.
Sie schwieg.
„Nichts. Natürlich“, bemerkte er abfällig.
„Bist du es denn?“, fragte sie konternd.
„Nein.“
Er nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette.
Sie schwiegen erneut.
„Vielleicht sollten wir nicht zu dieser Party gehen“, sagte sie.
„Ja, vielleicht.“
„Wann holst du deine restlichen Sachen?“
„Nächste Woche?“, sagte er, als sei es eine Frage.
„Diesmal wirklich?“
„Wirklich."
Beide wandten sich zur Anzeigetafel. Keine aktuellen Meldungen.
„Ich habe mit jemandem geschlafen“, sagte sie mit Reue in ihrer Stimme.
„Ah. Mit jemandem also“, antwortete er betroffen.
Die Bahn fuhr ein.
Er deutete ihr an vorauszugehen und einzusteigen.
Sie achtete nicht darauf, ob er ihr folgte und setzte sich auf einen freien Doppelplatz ans Fenster.
Als sich die Tür schloss, sah sie im Augenwinkel das Aufglühen seiner Zigarette. Sie schauten sich durch die Scheibe vertraut in die Augen, so wie schon lange nicht mehr.
Ein Mann der versuchte die Bahn noch rechtzeitig zu erwischen, kam in hohem Tempo um die Ecke geeilt. Er trug einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd mit dunkler Krawatte. Auf der Bank an der Haltestelle saß eine junge Frau unter einem Regenschirm. Brünette. Sie trug ein Kleid, ebenfalls schwarz.
Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, abweisend und nicht von ihm angetan.
„Tut mir leid“, sagte er vorsichtig.
„Du bist zu spät. Mal wieder“, entgegnete sie.
„Ich sagte schon, es tut mir leid.“
„Egal, die Bahn kommt sowieso nicht.“
Sie sagten beide einen Moment lang nichts.
"Du trägst das schwarze Kleid“, bemerkte er vorsichtig.
„Du meintest, es steht mir gut“.
„Ich mag es, wenn du schwarz trägst.“
„Ich finde schwarz traurig“, antwortete sie.
Er schaute auf die Anzeigetafel.
Noch immer erscheint die gleiche Meldung, die Bahn verspätet sich weiterhin auf unbestimmte Zeit.
„Wir hätten ein Taxi nehmen sollen“, warf sie ihm vor.
„Hm“, antwortete er und dachte darüber nach, dass es zu teuer wäre und man sich für gewöhnlich auf die Bahn verlassen kann.
Er blickte zum Himmel herauf, schloss die Augen, ließ den Regen einen Moment lang auf sein Gesicht prasseln und verlor sich in seinen Gedanken.
Sie saß weiter auf der Bank, unter ihrem Schirm und wendete ihren Blick von ihm ab.
Er griff in die linke Innentasche seines Jacketts und holte eine Schachtel Zigaretten hervor, aus der Rechten zückte er ein Feuerzeug. Die Zigarette zwischen seine Lippe gepresst, ließ er die Flamme in der Dunkelheit aufleuchten.
„Ich hasse es, wenn du rauchst“, kommentierte sie.
Er sagte nichts, nahm einen weiteren tiefen Zug und schien ihn zu genießen.
Als er den Rauch auspustete, fragte er sie beiläufig: „Bist du glücklich?“
„Wie meinst du das?“, fragte sie in einem Ton, der den Konflikt zu suchen schien.
„So wie ich es gefragt habe. Bist du glücklich?“
Sie schauten sich in die Augen. Ihre Blicke schienen den bevorstehenden Streit wortlos auszutragen.
Sie schwieg.
„Nichts. Natürlich“, bemerkte er abfällig.
„Bist du es denn?“, fragte sie konternd.
„Nein.“
Er nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarette.
Sie schwiegen erneut.
„Vielleicht sollten wir nicht zu dieser Party gehen“, sagte sie.
„Ja, vielleicht.“
„Wann holst du deine restlichen Sachen?“
„Nächste Woche?“, sagte er, als sei es eine Frage.
„Diesmal wirklich?“
„Wirklich."
Beide wandten sich zur Anzeigetafel. Keine aktuellen Meldungen.
„Ich habe mit jemandem geschlafen“, sagte sie mit Reue in ihrer Stimme.
„Ah. Mit jemandem also“, antwortete er betroffen.
Die Bahn fuhr ein.
Er deutete ihr an vorauszugehen und einzusteigen.
Sie achtete nicht darauf, ob er ihr folgte und setzte sich auf einen freien Doppelplatz ans Fenster.
Als sich die Tür schloss, sah sie im Augenwinkel das Aufglühen seiner Zigarette. Sie schauten sich durch die Scheibe vertraut in die Augen, so wie schon lange nicht mehr.
Zuletzt bearbeitet: