Dieser Schmutz

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klausKuckuck

Mitglied
Also ich habe dem Beuys mal den Hut geklaut, in der Düsseldorfer Kneipe „Zur Uel“ war das, Ratinger Straße, gibt es heute noch. Fand der Beuys gar nicht witzig, künstlerisch auch nicht. Eher nach Art der Rohrspatzen gemein. Später haben wir zusammen ein paar Alt getrunken. So viel zu meiner Legitimation als Kunstfeund. Und ich stelle mir die Herren zurabal und mondnein gerade vor: Sie sitzen mit am Tisch in der Uel, und der Beuys fragt mich: „Wer sind die? Sehn nach Oberlehrer aus.“ Ich gucke genauer hin und sage: „Recht haste, Joseph! Die sind überall!“
 

petrasmiles

Mitglied
So einer bist Du also :) (ne alde Düsseldorfer?); als ich vor Jahren mal wieder in der Uel war, hatte das 'Flair' gelinde gesagt nachgelassen; nicht alle historischen Schätzchen altern gut. Leider bin ich zu jung (endlich mal), um mit Beuys in einer Kneipe gesessen zu haben, aber ich war vorrübergehend mit seinem Sohn in einer Klasse. Und ich fragte ihn einmal, es müsse doch toll sein, so einen großen Mann zum Vater zu haben! Das hat er nicht bestätigt. Kinder sind so - legen ganz andere, egoistische, auf ihre Bedürfnisse gerichtete Maßstäbe an. Aber wer von uns ist eigentlich nur Genie und Philantrop? (Ich nicht!)
Ich glaube, nach ein paar Alt haben wir alle die Chance, ein guter Kunstfreund zu werden :D

Liebe Grüße
Petra
 

petrasmiles

Mitglied
Hinzu kam, dass ich zu der Zeit gerade dem (blödsinnigen!) Experiment anhing, man könne womöglich mit einer breiteren Ausnutzung der Sternen-Spanne (in beide Richtungen wohlgemerkt) noch etwas mehr diskurisves Leben in die Bude bringen.
Lieber Sufnus,

ich sehe es öfter, dass Kommentatoren die ganze Breite der Sterne benutzen - und ich will das auch nicht kritisieren.
Ich finde immer, wenn ein Text so schlecht ist, dass er nur einen Stern verdient hätte, dann hat er genau so gut gar keinen verdient.
Und wenn man bedenkt, dass jeder Vers jemandem Mühe gemacht hat - und wenn es auch nur das Tippen ist - dann steht es mir nicht zu, diese Mühe in Grund und Boden zu werten. Aber das ist meine persönliche Auffassung. (Und eigentlich tue ich einfach niemandem gern weh, und das tut es.)

Liebe Grüße
Petra
 

klausKuckuck

Mitglied
@petrasmiles
Von dem Sohn wusste ich gar nichts. Hin und wieder hab’ ich in der Uel gekellnert, Studium verdient, zusammen mit Peter Royen, dem Sohn vom alten Peter. Die Uel hat heute wenig zu bieten, außer: Vergangenheit.
;) KK
 

fee_reloaded

Mitglied
Was den meisten Menschen kritiklos an ihrer Kunst gefällt bezeichnet man eher als Kitsch, als Hype, als Mainstream halt.
Du meinst, an ihrer eigenen Kunst? Oder doch eher "an Kunst" allgemein?
Was vielen gefällt, ist doch nicht automatisch jedenfalls kunst-unwürdig.

Ich traue einem Großteil der Menschheit schon zu, Kunst (oder auch Kunsthandwerk), die/das gut gemacht ist und etwas in ihnen berührt oder bewegt und sie anspricht, als besonders im Sinne von "herausragend aus einer breiten Masse" zu erkennen. Dazu müssen sie ja nicht benennen können, was genau sie da anspricht. Ein Gemälde eines Renaissance-Malers beispielsweise ist definitiv weder Kitsch, noch Mainstream.

Kitsch, Hype und Mainstream sind übrigens drei sehr verschiedene Dinge.

Und gehypt werden kann heutzutage doch alles und jeder - das ist überhaupt nichts Besonderes mehr, sondern eher ein Symptom der social media Zeit mit dem Hang zur Begeisterung an selbst erzeugter Massenhysterie (positiv wie negativ). Es sagt rein gar nichts über Kunstwahrnehmung aus.

LG,
fee
 

Ubertas

Mitglied
Ich würde sagen, als nächstes hätte zurabal ihr/sein Wort, da ja inzwischen neue Kommentare hinzugekommen sind. Mit neuen Gedanken und Ansätzen.
Aber lieber Hansz, da du mich gerade zitiert hast und aus einem anderen Zusammenhang ein Zitat eingestellt hast, schiebe ich kurz einen Wortlaut dazwischen:
Fakt ist, wir sind alle noch da:) Leibhaftig und untot;-)
Was mir hier unter anderem in diesem Kommentarverlauf nicht schmeckt, ist die Tatsache, dass weitergeholzt wurde, obwohl oben Zitierter keine direkte Kommunikation mehr wünschte und der Eindruck, den ich gewinne, den indirekten Weg zu nehmen, stellt zwar eine Möglichkeit dar - die man wählen kann oder auch nicht. Doch sicherlich, unter Zuhilfenahme seltsamer Züge und Wendungen, klingt das letztlich böse. Alle Internas kommunikativer Art zwischen dir und dem hier Bezichtigten entziehen sich nicht gänzlich meines Wissenstandes, von lyrektiler Fixfunktion ganz zu schweigen, aber alles weiß ich nicht. Was ich weiß, ist, dass das nicht der richtige Weg ist. Bei meinem Pfui und Bäh bleibe ich.
Dass jemand die Meldetasteneinrichtung betätigt, ist vollkommen legitim. Denn jeder und jede hat das Recht, wenn es zu bunt wird, dies der Redaktion mitzuteilen. Selten lodert ein Feuer ohne Sauerstoff. Süffisante Beiträge, die man selbst noch lustig findet, weil auf Art X oder Y gemeint, können beim Gegenüber ganz ganz bitter ankommen. Einen Dichter allerdings als KI-Avatar zu rühmen, ist dermaßen deplatziert, bei aller Liebe! Das braucht es doch nicht. Deswegen schrieb ich auch, sofern ich mich recht erinnere: Hansz, das warst du nicht!
Mein Vorschlag aus der Holz-Schlichtungsstelle daher: Ein kurzer Ablass von weiteren Sticheleien, außer man liebt und neckt sich, wäre sinnvoll. So kann dann jeder friedlich vor sich weiterdichten ohne Häme oder Stunk befürchten zu müssen. Nur weil man sich auf persönlicher, emotionaler Ebene schon an dem anderen gerieben hat, heißt ja nicht, dass man sich - auch mit wörtlicher Distanz - nicht weiterhin befruchten kann. Damit meine ich kein Spottgedichter;-).
Ich denke, in den seltensten Fällen ist das meintliche "Objekt der Begierde" so unfruchtbar, sonst würde sich doch niemand am anderen im Vorfeld einer Betrachtung unterziehen?
Und Hansz, du als Meister der Intonierung (das meine ich als Kompliment) darfst dich gerne weiterhin mit allen verstehen, der Weg ist immer lang, aber wir müssen ihn nicht zupflastern mit unserer ureigenen (Un)Fähigkeit, nicht aufhören zu können, neue Steinchen zu legen. Vielleicht scheint eines Tages die Sonne, wer weiß?
Ich schätze die Leselupe sehr, daher gefiel mir dieser einseitige Moll-Gesang von zurabal nicht. Auch dabei bleibe ich. Der Rest ist schon gesagt:)
Wenn mir etwas als ungerecht erscheint, verteidige ich das. Weil mir die Menschen in diesem Forum wichtig sind. Ganz einfach aus einem Grund, weil wir alle Menschen sind, hinter unseren Pseudonymen, feinfühlige, verletzbare Wesen, samt unserem Grant und unseren Fehlbarkeiten. Und was zuweit geht, geht zuweit.
Liebe Grüße in die Runde.
 



 
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