dieses lied

4,00 Stern(e) 5 Bewertungen
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
dieses lied


ich sing dir von der zukunft dieses dings hier
verloren zwar im rinden schorf gebirge
wie eine blattlaus ameisenberührt süsz
vor panik – honig schwitzt das kunni lings tier

als sol dat innen sklave wirds gemolken
am morgen um den tag mit nacht zu tränken
am abend um die hochzeit ein zu läuten
wirds wie ein glockenspiel in rausche wolken

geknüppelt mit novalis schlegel beinen
du meine blattlaus ameisenberührt süsz
vor panik – honig schwitzt du kunni lings tier
du sol dat innen sklave wirst nicht weinen

als lust objekt wirst in dem tages schau spiel
du aufgesagt und irren wie die irren
in odys see en wurmloch schwämmen schwärmen:
verklingst du goldner gong im wauschi bausch tiel

die nachricht schlägt die meldungen der tage
um längen breiten ko inoor dinanzen
wie tiefen höhen ungeahnt dies tanzen
der lichtgeschwindigkeit konstanten waage
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Ja, das ist schon eigenartig, was hier passiert.
Da bekommt man in jedem dritten Post von der Moderartion mitgeteilt, wie wichtig
doch die Textarbeit ist und die Auseinandersetzung mit den Beiträgen der Mitarbeiter ist. Und dann kommt dann so ein Lyrikunkundiger, ich hoffe
die Bezeichnung ist noch im Rahmen der Etikette, daher, und vergibt ausschließlich Strafsternchen, ohne auch nur einen Satz der Begründung
oder Erklärung. Ist das im Sinne der Moderation und in ersten Linie der friedlichen Zusammenarbeit?
Geht dieses Verhalten Konform mit den Umgangregeln, auf deren Beachtung und Einhalt doch stets geachtet wird?
Oder ist CB90 ein Versuchsballon der Regie, um unsere Schmerzgrenze auszutesten?
Luftleer und Gasgefüllt scheinen sie mir beide.

Wäre schön, wenn diese Zeilen ein wenig stehen bleiben würden.

Allen eine schöne Restwoche
Oscarchen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöschtes Mitglied 22298

Gast
guten tag mondnein und oscarchen

(habe gerade ein wenig zeit)

es muss der gerechtigkeit halber gesagt werden, dass auch umgekehrt - täglich sozusagen - höchstnoten en masse verteilt werden, ohne begründung
allenfalls so was wie 'echt klasse' oder 'ist dir prima gelungen'
im gedicht "ja" von mondnein z.b. ist eine von drei höchstnoten begründet worden, sonst keine

das, lieber oscar, ist auch keine textarbeit
mal davon abgesehen, dass so ziemlich jeder hier textarbeit scheut wie der teufel ... na ja

plädiere für die abschaffung der sternewertung, oder verkürzung auf drei stufen: gold silber bronze - aber nur, wenn eine mindestzahl an buchstaben in worten kommentiert wird


gun.
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Hi Gunnar,

nun, wenn ein Text perfekt scheint, gibt es wenig zu Kommentieren.
Aber...du hast einen überdenkenswerten Vorschlag eingeworfen. Eine Mindestanzahl an Buchstaben zur Begleitung einer Wertung.
Da hatte ich auch schon dran gedacht. Ja sicher, Textarbeit...auch nicht jedermanns Sache.

LG
Oscarchen
 

Mimi

Mitglied
Salve Hansz!
erstmal ein sehr interessantes Lied, so wie ich es lese...
und ich lese hier etwas von Symbiose zwischen Blattläusen und Ameisen, die vom Honigtau (der Blattläuse) und seiner Süße bekanntlich magisch angezogen werden... ja, melken passt hervorragend.

Novalis... kam der nicht durch Schlegel zur Philosophie?

Aber da ist inhaltlich gewiss noch mehr... ich erkenne es bloß noch nicht komplett...

Grüße
Mimi
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Das Hauptproblem, lieber Gunnar, lieber Oskar,

bei den "Strafsternchen" bzw. den Trollen, die sie vergeben, ist: Sie stellen keine Gedichte ein, an denen man ausgleichende Gerechtigkeit üben könnte.
Positivbewertungen dagegen sind keine Trollaktionen. Ich vergab im letzten Schuljahr (kommende Woche gehe ich offiziell in Rente) in Kunst nur Einser für Gutes, Zweier für Naja, Dreier für Mißglücktes. Eine komplette Klasse hatte nur Einser (ich meine nicht Sternchen, sondern Zeugnisnoten). Warum nicht?

grusz, hansz
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke für den Kommentar, Mimi!

Novalis schätze ich als Philosophen sehr, zum einen wegen der "Lehrlinge zu Sais", zum zweiten wegen einiger Nuklearbomben in den "Blüthenstaub"-Aphorismen -
Der Geist führt einen ewigen Selbstbeweis
zum dritten wegen seiner Arbeit an Kant, Fichte und Jakob Böhme.
Und Schlegel begründet mit "Die Sprache und Weisheit der Indier" die Indologie in Deutschland; sein Bruder leitete das erste indologische Institut in Bonn, wo ich Sanskrit studiert habe. Und Philosophie - Kant, Fichte, Schelling, Hegel, und auch Mittelalterliches im lateinischen Original, und Griechisches mit Averroes-Kommentierung. Usw.

grusz, hansz
 
G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Das Hauptproblem, lieber Gunnar, lieber Oskar,

bei den "Strafsternchen" bzw. den Trollen, die sie vergeben, ist: Sie stellen keine Gedichte ein, an denen man ausgleichende Gerechtigkeit üben könnte.
Positivbewertungen dagegen sind keine Trollaktionen. Ich vergab im letzten Schuljahr (kommende Woche gehe ich offiziell in Rente) in Kunst nur Einser für Gutes, Zweier für Naja, Dreier für Mißglücktes. Eine komplette Klasse hatte nur Einser (ich meine nicht Sternchen, sondern Zeugnisnoten). Warum nicht?

grusz, hansz
Ach Hansz, was willst du denn da Gerechtigkeit üben? Der Knabe ist krank.
Der braucht bestenfalls Zuwendung.
Letztendlich will der vielleicht nur gefüttert werden. Mit Früchten, die auch seine Artgenossen mögen. Bananen!
LG
Oscarchen
 
G

Gelöschtes Mitglied 22298

Gast
Der Knabe ist krank
Bananen


das musste nicht sein, oscar
woanders las ich 'wäschetrockner' - dito

mondnein, dein zensurenstreu gefällt mir
ähnlich handhabte es eine, wie wir sie nannten, althumanistin aus meiner schulzeit, die war großzügig beim zensieren und sagte: ich hab von schlechten noten nichts, in meinem alter erst recht
die stand auch vor der pensionierung
dir einen angenehmen unruhestand

gun.
 
Hallo Mondnein,

vorab bemerkt finde ich, dass diese Verse einen immensen, mitreißenden Schwung und eine klangliche Wucht haben.

Dann gefällt mir der Bezug zur symbiotischen Beziehung zwischen Blattlaus und Ameisen, auf den ja auch schon Mimi eingegangen ist - rein biologisch schon ein faszinierendes Phänomen und hier eine vielschichtige Analogie, die z. B. Assoziationen zum Autor*innen - Rezipienten*innen - Verhältnis wecken, mit allen Vorteilen, aber auch mit dem Preis, den man hierfür zu zahlen hat. Man könnte einerseits von einem inspirierenden, andererseits von einer Art Abhängigheitsverhältnis sprechen. Da wir von einer Symbiose sprechen, muss auch die Frage nach dem Vorteil für die Blattlaus gestellt werden. Ist es der Schutz durch die Ameisen? Eine Erleichterung, die durch die Absonderung eintritt?

Sicher ist das nur eine von vielen Ebenen in diesem Text.

Interessant auch das Klopfen, Hämmern, Schlägeln, Trommeln, Glocklenspielhafte etc., das auf den Blattlauskörper einwirkt ... dies könnte man mit dem notwendigen Rhythmus assoziieren, der das Schreibprodukt (die süße Milch der Blattlaus) zu einem schwungvollen Text, Lied macht - oder es ist auch ein nicht unerhebliches Quentchen Bildung, das durch sein “Schlegeln“ Einfluss auf die Qualität eines Liedes nimmt. Wer weiß?

Dieses Lied ist allerdings in jedem Fall reichhaltig, so wie es der “Laustau“ sein mag!

Gruß,
Artbeck
 



 
Oben Unten