Digitalised, oder die Plätze (gelöscht)

D

Denschie

Gast
hallo keen,
ich hing schon oft an deinem text. er ist bisher dein
erster und einziger beitrag, deshalb würde ich dir gern
einen kommentar schreiben.
leider machst du keinen einzigen absatz und ich habe
probleme, ganz bis zum schluss zu lesen, geschweige denn,
zu verstehen, worum es überhaupt geht.
kannst du vielleicht eine lesehilfe geben, in dem du entweder
etwas zu deinem text sagst oder ihn anders formatierst?
viele grüße,
denschie
 

Keen

Mitglied
Hallo Denschie,

vielen Dank für Deine Antwort. Gern würde ich versuchen, Dir darzulegen, um was es in diesem Text geht. Was ich Dir aber beinah nur sagen kann ist, dass er auf einen Traum basiert, von vor ungefähr fünf Jahren. Aus dem Traum bezieht der Text seine Sprache, das macht ihn schwer zu verstehen. Er dreht sich, oder bewegt sich, um Rätselworte, wie zum Beispiel den Morgenhimmel oder die Plätze. Aus einer bestimmten Intuition, oder aus einem Instinkt heraus, habe ich darauf verzichtet, schon im Text diese Worte zu deuten - vielleicht weil jede Deutung (wie es ja oft ist) nur in einen Verweis stranden würde und zu kurz gefasst wäre und wir diese Worte nur begreifen können, wenn wir sie einsehen, im Verhältnis ihrer Bilder...

Die Aussage des Textes ist, dass es keine Plätze mehr gibt. Das kann man verstehen, anders ist es aber, wenn man es (ein)sieht. Und einzusehen, diese Möglichkeit zu schaffen: etwas einzusehen (vielleicht war das mein Instinkt), den Text (durch gewissen Verzicht) räumlich zu gestalten, war immer eher meine Suche gewesen, (also die Dinge zu eröffnen) als (sie) zu schließen.

Vielleicht hat man den Text in diesem Versuch zu sehen: Da sind zwei Elemente: Das eine ist das öffnende, das andere das schließende. Diese Elemente sind nicht erst seit gestern, aber vielleicht seit gestern ist ein neues Element - ein Element der "Schließung". Dieses neue Element wird im Text dargestellt. Es kommt in die Räume. Es ist wie ein Winter. Es nimmt die Bilder. Es durchmisst den Raum. Wir bleiben übrig. Uns gibt es nicht mehr.

Vielleicht so.

Gruß
Keen/Peter
 
D

Denschie

Gast
hallo keen,
ich nähere mich langsam.
den gedanken, dass es keine plätze mehr gibt, finde ich
schwierig. und so ganz schlüssig ist mir noch nicht, wie
das zu der digitalisierung (die ich sehr interessant und
nachvollziehbar beschrieben finde) und dem "wesen" passt.
aber wie du in deinem kommentar andeutest, handelt es sich
nicht um einen text, der "verstanden" werden muss oder
gänzlich werden könnte.
erstaunlich, dass du es schaffst, einen traum so in worte
zu fassen, dass das authentische des traums dabei nicht
ganz verschüttet wird.
viele grüße,
denschie
 

Keen

Mitglied
Denschie,

ich freue mich.

Auch, weil ich etwas gelesen habe. Ich habe etwas gelesen. Viel mehr: Ich habe etwas gehört. Ich habe zweimal gehört. Zweimal, heute - Heute habe ich etwas gehört.

Es war weder Ja noch Nein. Weder war es gestern noch morgen. Im einen Augenblick war die Stunde, im nächsten keine mehr. Ich habe gehört - von einem Bezug. Tatsächlich, für den einen Augenblick, zweimal.


Was mir blieb,
war dein schwarzes Haar,
es fraß mich, nachts.


Und:


Die Nacht kennt unsere Namen.
Sonst niemand.


(Und was für eine heimliche Schwingung zwischen diesen beiden Zeilen...)

Ich habe etwas gehört. Jetzt ist Platz. Es gibt uns wieder. Für den Moment.


................Keen
 
D

Denschie

Gast
oh, keen, ich hätte fast versäumt, dir eine antwort auf
diesen kommentar zu schreiben!
ich danke dir sehr, dass du mich zitierst, dass du meine
gedichte gelesen und etwas für dich/für uns in dieser
diskussion herausziehen konntest.
ehrlich gesagt habe ich selten eine so schöne interpretation
meiner gedichte gelesen -
lg, denschie
 



 
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