Dinky Jones

Causemann

Mitglied
Der Aschenbecher war voll mit verknickten, zerbissenen und abgelutschten Streichhölzern. Dinky Jones öffnete eine neue Schachtel und fuhr mit der flachen Hand einmal von oben nach unten über sein Gesicht, bevor er ein frisches Streichholz in seinen Mundwinkel schob. Endlich tauchte Gestöber Schulz auf und setzte sich auf den Platz ihm gegenüber.
„Verdammt, Gestöber, wo bleibst du denn?"
„Verdammt viel Verkehr draußen, Dinky."
„Mann, das macht mich alles verdammt nervös."
"Verdammt, dann fang doch wieder an zu rauchen."
„Ich will aber verdammt nochmal nicht."

Gestöber Schulz versetzte die Lampe, die über dem Tisch hing, mit einer schnipsenden Bewegung seines Zeigefingers in eine gleichmäßige Pendelbewegung.
„Weißt du, was mir die ganze Zeit durch den Kopf geht, Dinky? Warum ist die Mehrzahl von Puma eigentlich nicht Pumata?"
Er beobachtete, wie sich Dinkys Pupillen bei jeder Pendelbewegung weiteten und wieder verengten. Dinky nahm das Streichholz aus dem Mundwinkel und zündete es an der Lampe an, die daraufhin aus ihrer Bahn geriet und wild hin und her schlenkerte. Dann ließ er das Streichholz in den Aschenbecher fallen. Eine Sekunde später kam das erste kurze Aufzischen einer kleinen Schwefelflamme und noch eine Sekunde später stand der komplette Aschenbecher in Flammen.
„Verdammt, Gestöber, lass uns die Sache auf einen anderen Tag verschieben. Bitte, verdammt."

Gestöber Schulz ließ seine rechte Hand mit einer ausholenden Bewegung auf den Tisch plumpsen. Dann drehte er sie langsam um und öffnete die Handfläche. Dinky schaute auf die Streichholzschachtel, die vor ihm auf dem Tisch lag, dann zu Gestöber Schulz, der nur kurz nickte. Dinky beugte sich über den Tisch und legte die Schachtel in seine Hand.
„Ehrlich, Gestöber, ich bin heute überhaupt nicht in Stimmung."
Eine Haarlocke fiel ihm auf die verschwitzte Stirn und klebte sofort fest. Gestöber Schulz nahm ein Streichholz aus der Schachtel und schob es in seinen Mundwinkel.
„Verdammt, Dinky, keine schlechte Nummer mit den Hölzern."

Beide schauten sich grinsend an. Dann holte Gestöber Schulz tief Luft. Er drehte sich um und durchsuchte den Raum nach allen Seiten. Als er gefunden hatte, wonach er suchte, hob er langsam den Arm.

Dinky wischte sich die Locke von der Stirn und zuckte mit den Achseln.
„Ok, Gestöber, wenn’s verdammt nochmal sein soll, soll’s verdammt nochmal sein."

Gestöber Schulz schaute auf Dinky und nickte zufrieden. Dann drehte er sich wieder um und rief: „Hey, Ober, einnmal die 17, aber extra scharf - für meinen Freund hier."
 



 
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