Doppelte Moral

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helmut ganze

Mitglied
Doppelte Moral

In Syrien, im Nahen Osten
lässt die IS sich etwas kosten
sie führt dort Krieg in Allahs Namen
mit allen, die von weither kamen
und will den Gottesstaat errichten
und Andersgläubige vernichten
mit Waffen mörderisch und schwer
fällt über andere sie her
da wird gesteinigt, wird geköpft
die Grausamkeiten ausgeschöpft
die Hände werden abgetrennt
von Menschen, die man hier nicht kennt
und manchmal lebend auch verbrannt
denn Feinde werden sie genannt.
Jetzt schreiten ein aus fern und nah
Europa und die USA
und mit Soldaten und mit Waffen
woll’n Frieden sie im Lande schaffen
dort sind bereits schon manches Jahr
die Menschenrechte in Gefahr
hier sehen sie sich in der Pflicht
denn Wegzuschauen gilt hier nicht.

Im Nachbarland, was jeder kennt
das man das Land der Saudis nennt
und das mit uns seit langer Zeit
verbunden ist in Einigkeit
wird auch gesteinigt und geköpft
das Maß der Strafen ausgeschöpft
da werden Hände abgeschlagen
auch heute noch, in unsren Tagen
die Frauen werden unterdrückt
kaum einer, der die Freiheit glückt
und wer dagegen protestiert
wird ausgepeitscht, ganz ungeniert
das alles finden wir nicht schlecht
und pfeifen auf das Menschenrecht
hier können wir Kritik nicht wagen
wir sind befreundet, sozusagen.

Heidenau, den 03. 04. 2015
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
kaum einer, der die Freiheit glückt
entweder "einer, dem" oder "eine, der"

Ich kenne keinen Menschen, der die Zustände in Saudi-Arabien nicht für skandalös hält. Diese Unterstellung, das eigentliche Thema dieses ... hier, ist genauso überflüssig wie das ganze ... selbst.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Mondnein,

ich bin ganz deiner Meinung. es ist überflüssig über etwas zu reden, was es überhaupt nicht gibt.
Es wird nicht wieder vorkommen.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Leviten

Wieso soll es denn keine Saudi-Araber geben, die Hinrichtungen lieben? Mindestens die Henker, die Richter und die Opfer der Verbrechen, die die Bestrafung des Täters fordern, lieben die Hinrichtungen, ähnlich der Liebe zum elektrischen Stuhl in den USA. Ich bin nur keinem begegnet. Ich lebe an der Kulturkante unseres Landes, in Sachsen, und kenne nur Leute, die das verabscheuen.
Aber Du kennst offensichtlich ein paar Saudis? Und hast Du mal mit ihnen ein Wörtchen gesprochen? Denn nicht mich mußt Du davon überzeugen, daß das Scheiße ist, was die in Saudi-Arabien machen, und auch nicht die Poeten in der Lupa, sondern die Saudis. Oder ihre Freunde. Oder ihre Verbündeten, das sind die Arabischen Emirate. Oder die Waffenhändler (von denen ich auch bisher keinem persönlich begegnet bin, und ich kenne auch keinen einzigen wenigstens mit seinem Namen).
Und, schon der Logik wegen: Daß ich keine kenne, heißt nicht, daß sie nicht existieren.
Und wie gehts Dir damit? Glaubst Du, wenn Du jemanden nicht persönlich oder wenigstens mit seinem Namen kennst, daß er dann nicht existiert? Als Namen würde ich auch die Pseudonyme in der Lupa gelten lassen, also mich z.B. kennst Du als Mondnein. Aber ich finde die arabischen Hinrichtungs-Szenen grauenhaft. Also: mich zu kennen, heißt nicht, einen Befürworter saudi-arabischer Hinrichtungen zu kennen. Nun sag, kennst Du einen Saudi? Einen, der Dein Gedicht liest? Einen, dem Du mal die Leviten liest?
 

helmut ganze

Mitglied
Doppelte Moral

In Syrien, im Nahen Osten
lässt die IS sich etwas kosten
sie führt dort Krieg in Allahs Namen
mit allen, die von weither kamen
und will den Gottesstaat errichten
und Andersgläubige vernichten
mit Waffen mörderisch und schwer
fällt über andere sie her
da wird gesteinigt, wird geköpft
die Grausamkeiten ausgeschöpft
die Hände werden abgetrennt
von Menschen, die man hier nicht kennt
und manchmal lebend auch verbrannt
denn Feinde werden sie genannt.
Jetzt schreiten ein aus fern und nah
Europa und die USA
und mit Soldaten und mit Waffen
woll’n Frieden sie im Lande schaffen
dort sind bereits schon manches Jahr
die Menschenrechte in Gefahr
hier sehen sie sich in der Pflicht
denn Wegzuschauen gilt hier nicht.

Im Nachbarland, was jeder kennt
das man das Land der Saudis nennt
und das mit uns seit langer Zeit
verbunden ist in Einigkeit
wird auch gesteinigt und geköpft
das Maß der Strafen ausgeschöpft
da werden Hände abgeschlagen
auch heute noch, in unsren Tagen
die Frauen werden unterdrückt
kaum eine, der die Freiheit glückt
und wer dagegen protestiert
wird ausgepeitscht, ganz ungeniert
das alles finden wir nicht schlecht
und pfeifen auf das Menschenrecht
hier können wir Kritik nicht wagen
wir sind befreundet, sozusagen.

Heidenau, den 03. 04. 2015
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Mondnein,

zumächst einmal vielen Dank für deinen Hinweis auf meine falsche grammatikalische Schreibweise, ich habe sie korrigiert.
Es ist aber heutzutage, da es die verschiedensten Geschlechtsvarianten gibt,schwer,immer gleich das Richtige zu treffen.

Nun zum Thema:

Meine Levitenleserei richtet sich nicht gegen die Gepflogenheiten
der arabischen Staaten, wie sie ihre gläubigen und ungläubegen Landsleute umbringen. Das sind ihre kulturellen ind religiösen Eigenarten, die wir hinnehmen müssen.
Bei uns gab es im Mittelalter auch Hexenverbrennungen bis zur Aufklärung.
Mein Gedicht bezieht sich auf das unkritische Verhalten mancher Politiker, die von Menschenrechten sprechen, aber Schürfrechte meinen, je nach dem, ob es sich weirtschaftlich lohnt oder nicht.
Ich kenne keine Saudis, aber das Verhalten unserer politischen Eliten kommt doch rüber.
Ich habe mein Gedicht also nicht für die Saudis geschrieben.

Ganz liebe Grüße

Helmut
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo,

"In Syrien, im Nahen Osten
lässt die IS sich etwas kosten"

Ich würde mich das Freudenfest etwas kosten lassen, wenn hier nicht mehr in so schlechtem Deutsch polemisiert würde!

Gruß

J.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber JoteS,

ich habe das Wort IS nicht erfunden, es ist Begriff der internationalen Politik.
Es tut mir leid, wenn es nicht allen gefällt.

liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber JoteS,

ich habe noch mal recherchiert,in den Medien wird der IS öfter auch als "die IS" betitelt, so dass ich die Qual der Wahl hatte.
Selbstverständlich ist der Islamistische Staat nicht feminin.
Ich werde es korrigieren, vielen Dank auch für deinen Hinweis.

Liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
Doppelte Moral

In Syrien, im Nahen Osten
lässt der IS sich's etwas kosten
er führt dort Krieg in Allahs Namen
mit allen, die von weither kamen
und will den Gottesstaat errichten
und Andersgläubige vernichten
mit Waffen mörderisch und schwer
fällt über andere er her
da wird gesteinigt, wird geköpft
die Grausamkeiten ausgeschöpft
die Hände werden abgetrennt
von Menschen, die man hier nicht kennt
und manchmal lebend auch verbrannt
denn Feinde werden sie genannt.
Jetzt schreiten ein aus fern und nah
Europa und die USA
und mit Soldaten und mit Waffen
woll’n Frieden sie im Lande schaffen
dort sind bereits schon manches Jahr
die Menschenrechte in Gefahr
hier sehen sie sich in der Pflicht
denn Wegzuschauen gilt hier nicht.

Im Nachbarland, was jeder kennt
das man das Land der Saudis nennt
und das mit uns seit langer Zeit
verbunden ist in Einigkeit
wird auch gesteinigt und geköpft
das Maß der Strafen ausgeschöpft
da werden Hände abgeschlagen
auch heute noch, in unsren Tagen
die Frauen werden unterdrückt
kaum eine, der die Freiheit glückt
und wer dagegen protestiert
wird ausgepeitscht, ganz ungeniert
das alles finden wir nicht schlecht
und pfeifen auf das Menschenrecht
hier können wir Kritik nicht wagen
wir sind befreundet, sozusagen.

Heidenau, den 03. 04. 2015
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Viel mehr stoert mich die falsch verwendete Redensart. Was laesst sich der IS denn etwas kosten und was veflixt nochmal hat diese Redensart in diesem Kontext ueberhaupt verloren? Das Ganze ist ein sprachlicher und intellektueller Offenbarungseid.

Grusslos

J.

P.S.: ich schreibe dies nicht als Redakteur sondern als gequaelter Leser!
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber JoteS,

woher hat den der IS die Waffen, mit denen er Krieg führt?
Irgendjemand hat diese doch nach Syrien und Irak gebracht und dort verkauft. Dazu braucht man als Käufer auch Geld, verschenkt wird nichts. Also lässt es sich der IS doch etwas kosten, um an diese Waffen zu gelangen. Deshalb liegt mein diesbezüglicher Vers keinesfalls neben der Realität.
Ich hoffe, dass ich auch von dir irgendwann so verstanden werde und bedauere deine Ablehnung meiner gewählten Formulierung.

Trotz alledem liebe Grüße

Helmut
 
E

Einsprengsel

Gast
Hallo Helmut,

ich lese das Gedicht unter zwei Gesichtspunkten: Du bemühst dich, auf die Weltlage einzugehen, und das tust du von einem humanistischen Standpunkt, und da gibt es auch nichts dran zu kritteln, deine Absicht, Zusammenhänge aufzuzeigen, ist wichtig und richtig und heute auch notwendig.

Auf der anderen Seite bin ich sprachlich nicht so sehr einverstanden mit dir, deine Reime nähern sich mitunter zu einfachen Reimen an, das ist meine Kritik. Eine Wirkung erzeugst du aber nur, wenn du auch sprachlich dich so ausdrückst, dass der Leser weiß, hier spricht einer, der weiß, wovon er spricht, er ist kompetent, diese Dinge auszusprechen.

Wie du das ändern kannst, weiß ich nicht, aber ich könnte mir denken, dass du nicht gleich zum erstbesten Reim greifen solltest, ich glaube, das würde deinem Gedicht mehr Aufmerksamkeit bringen. Denn im Grunde ist es ein gutes Gedicht, aber es ist nun mal ein ungeschriebenes Gesetz: Die Form muss dem Inhalt adäquat sein.

Nimm mir meine Kritik nicht übel, ich hoffe, sie kann dir beim Schreiben hilfreich sein.

Einsprengsel
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ach. Helmut, laß Dich nicht irritieren, die Form Deines ... ist dem Inhalt völlig angemessen, oder auch der Inhalt der Form, das hat beides ein und dasselbe "Niveau".
 

helmut ganze

Mitglied
Doppelte Moral

In Syrien hat IS mit Macht
den Terror übers Land gebracht
er führt dort Krieg in Allahs Namen
mit allen, die von weither kamen
und will den Gottesstaat errichten
und Andersgläubige vernichten
mit Waffen mörderisch und schwer
fällt über andere er her
da wird gesteinigt, wird geköpft
die Grausamkeiten ausgeschöpft
die Hände werden abgetrennt
von Menschen, die man hier nicht kennt
und manchmal lebend auch verbrannt
denn Feinde werden sie genannt.
Jetzt schreiten ein aus fern und nah
Europa und die USA
und mit Soldaten und mit Waffen
woll’n Frieden sie im Lande schaffen
dort sind bereits schon manches Jahr
die Menschenrechte in Gefahr
hier sehen sie sich in der Pflicht
denn Wegzuschauen gilt hier nicht.

Im Nachbarland, was jeder kennt
das man das Land der Saudis nennt
und das mit uns seit langer Zeit
verbunden ist in Einigkeit
wird auch gesteinigt und geköpft
das Maß der Strafen ausgeschöpft
da werden Hände abgeschlagen
auch heute noch, in unsren Tagen
die Frauen werden unterdrückt
kaum eine, der die Freiheit glückt
und wer dagegen protestiert
wird ausgepeitscht, ganz ungeniert
das alles finden wir nicht schlecht
und pfeifen auf das Menschenrecht
hier können wir Kritik nicht wagen
wir sind befreundet, sozusagen.

Heidenau, den 03. 04. 2015
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Reinsprengsel,

ich bin lernfähig und habe die berechtigte Kritik verstanden, habe reagiert und den Anfang meines Gedichtes überarbeitet.
Ich hoffe, dass ich so etwas näher an der Realität dran bin.

Vielen Dank und liebe Grüße

Helmut
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber JoteS,

du hast vollkommen recht. Im Nachhinein erkenne ich, dass ich völlig falsch lag mit meiner Reimerei, aber es reimte sich eben.
Ich danke dir für deine kritischen Worte und habe die beiden ersten Verse überarbeitet.

Beste grüße

Helmut
 



 
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