Dornros´
Liebe Susanne,
dein Gedicht gefällt mir. Es hat etwas, möchte dich trotzdem an meinen Assoziationen teilhaben lassen.:
Dornen schützen die zarte, empfindliche Blüte, sie können beseitigt werden, aber es bedarf Fingerspitzengefühl, Dornen und Rosen gehören zusammen, sind zwei Seiten einer Münze, wie Licht und Schatten. An einem strahlenden Sommertag sind die Schatten besonders schwarz. Liebe hat zwei Gesichter, der Volksmund sagt nicht umsonst "Wo Liebe ist, ist auch Hass" und haben wir nicht alle unsere Schatten, ungliebt, gern verdrängt?
Dornröschen schläft zwar hundert Jahre, aber in dieser Zeit vollzieht sich eine innere Wandlung. Aus dem unschuldigen naiven Mädchen wird eine erwachsene Frau, die erwählt ist, mit einem männlichen Gefährten ein Königreich weise zu regieren.
Sie schläft hinter einer Dorrosenhecke, die dichtverzweigt einschließt und auch beschützt, bis sie es, erwachsen geworden,
mit der Welt und ihren Verführungen aufnehmen kann. Ganz ehrlich, ich würde mir heute für so manches Mädchen eine solche Dornenhecke wünschen.
So weit, liebe Grüße DORNROSIS