Hallo Sebastian,
Eine Antwort hat lange auf sich warten lassen. (Ich war im Urlaub.)Erst einmal Danke für die Beschäftigung mit der sicher nicht unkomplizierten Geschichte. Und danke für das Auffinden des Fehlers am Schluss.
Was die Kritik an der Logik der Geschichte angeht, hast du vollkommen Recht. Ich glaube aber, dass Geschichten, die Zeitreisen beinhalten, nicht ganz ohne logische Brüche auskommen.
Zu deinen Kritikpunkten:
- Emit schickt ja nicht speziell Hannes auf die Reise zurück, sondern dreht schlichtweg die Zeit um (Für alle). Er hatte die Hoffnung, einen zweiten Dreher verursachen zu können und dann die Dinge zu beeinflussen.
- Der Rote Mantel soll dem Leser nur dazu dienen, die Frau wiederzuerkennen und so besser die Zusammenhänge zu sehen. Vor allem wenn ich plötzlich in Futur schreibe. (Man weiß dann: "Aha - das ist Lisa Emit, die da im Grab liegt.")
- Was einen möglichen Schuss ins Gesicht angeht... Die Dinge geschehen ja so, wie beim ersten Mal. Schicksal ist unabänderlich. Emit wusste (befürchtete) das. Der logische Bruch, das gebe ich zu, liegt darin, dass durch eine entsprechende Änderung Lisa nun doch überlebt.
- Emit macht ja zwei Dinge. Erstens dreht er die Zeit um. Und zweitens schickt er einen Brief durch die Zeit, der auf dem Schreibtisch des Professor Emit landet.
- Eine kleine Sache noch mit der Dialogform ohne Anführungsstriche: Grund hierfür war, die Erzählformen klar voneinander Abzugrenzen. In der ersten Szene wollte ich damit den Leser zwingen, sehr aufmerksam zu lesen, damit die später wiederkehrenden Dinge im Gedächtnis bleiben. Naja – war so ne Idee. Mach mir eben sehr viel Gedanken über meine Texte. Aber es kann sein, dass ich diesmal zu viel wollte.
Ich gebe dir aber recht, dass die Geschichte, für den der nach logischen Brüchen sucht, etwas konstruiert erscheint. Aber vielleicht kann ich ja noch mehr Linie hineinbringen. Ich werde da mal über Änderungen nachdenken.
Liebe Grüße - Stephan