Drabble

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wenn überhaupt meint die LL, dann nur hier. na ja, drabble sind so schlecht nicht, um sich in kürze und ausdruck zu üben.
wer es noch noch nicht kennt.
ein drabble muss in genau 100 worten alles erzählt haben, mit einem gag am schluss.
ich gebe mal ein beispiel vor....

Durchblick
Meine Frau bewegte sich irgendwie auffällig beim servieren des Abendbrotes. Immer dieser Blick, als ob sie eine Rede von mir erwartet. Hab ich was vergessen? Was mitbringen, nee. Hochzeitstag? Auch nicht. Mir fällt zwar nicht gleich ein wann der war, aber nicht heute. Ich wagte einen Vorstoss. „Gut siehst du aus.“ Sie drehte sich spielerisch.
„Was gefällt dir am meisten?“
Ähh Scheisse die Frage ist mein Untergang. Neues Kleid, neue Schuhe, ehrlich Null Ahnung. Das Telefon klingelte. Die Schwiegermutter. „Ronny damit du meine Tochter nicht immer enttäuscht. Wir waren heute beim Friseur.“ Aufgelegt.
„Deine Friseur Liebling, ist mir gleich aufgefallen.“
 
Schnäppchen

Also an der Villa gabs nichts zu meutern. Alles vom Feinsten. Gediegene Einrichtung, drei Bäder, drei Schlafzimmer, Pool vier Gragen. Dazu eigener Tennisplatz, ein gepflegter Steingarten und eine herrliche Ruhe. Mein Frau war von allem angetan.
Ich auch, vor allem vom Preis. Wirklich ein Schnäppchen.
Was mir missfiel war der Druck den der Makler machte. Abschluss unbedingt noch diese Woche.
„Warum so eilig?“
„Ähh ..., Käuferwunsch, er wandert aus. Hat eine Greencard in den USA gewonnen.“
Wir schlugen zu.
Ja und jetzt sitze ich hier und will wieder verkaufen.
Ich muss aber warten. Bis zum nächsten Fluglotsenstreik.
Wir wohnen im Landeanflug.
 

Rhea_Gift

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Die Gabe

Sie hasste Äpfel. Du kommst erst raus, wenn die Kiste leer ist. Im Krieg wären wir froh gewesen, wenn... Die Kitsche wird mit gegessen. Sie hatte aufgehört zu zählen. Spuckte nicht einmal die Apfelkerne aus. Blausäure hin oder her. Sie biss in den nächsten. Ihr Magen - Brei schoss heiß aus ihrem Hals…
Seufzend schloss sie das Buch. Die Autorin hatte das letzte Jahr vor ihrem Selbstmord in einer Anstalt verbracht. Bis heute blieb ungeklärt, wie sie an solch eine hohe Dosis Blausäure gekommen war.
Sie blickte auf den Titel des Buches. Die Gabe. Eine Übersetzung des Originals The Gift.


>>Zwar kein richtiger Gag - aber das Ende ja schon der "Witz" an der Geschichte - zählt das auch??
 
Untrennbar

Untrennbar
Unsere Beziehung war ungewöhnlich. Wir lebten zusammen und aneinander vorbei. Jeder machte seins und das wars. Trotzdem waren wir immer zusammen und auch gemeinsam unterwegs. Irgendwann reifte in mir der Gedanke, dass wir uns trennen. Ich versuchte das Thema zu klären.
„Äh..., sollten wir nicht getrennte Wege gehen?“ Ich bekam darauf nie eine Antwort.
Der Entschluss stand. Ich musste sie loswerden. An freiwillig glaubte ich dabei nicht. Klingt jetzt nicht gut, aber ich gebe zu, da war Gewalt im Spiel. Auch Hilfsmittel. Aber kein Erfolg. Und so latschen wir weiter gemeinsam durchs Leben. Ich und diese blöde Warze am Fuss.
 
Die Schlacht

Es ist ein Kampf auf biegen und brechen. Diese Missgeburten der Natur greifen in mächtigen Geschwadern an. Sie besetzen alles. Alle meine Angriffe erfolglos. Chemiekeulen, Wasserfallen, klebrige Lockangebote. Vergebens, es hat die Truppenstärke des Gegners kaum geschwächt.
Und dann gestern meine Frau. „Hast du endlich eine Lösung?“
„Äh...,ja klar. Ist technisch nur etwas anspruchsvoll. Also am Wochenende da ....“
Ich zog mich ins Internet zurück. Krisensitzung. Und da fand ich ihn, den ultimativen Techniktip. Na ja, mit dem Gerät hatte ich vorher keinen Kontakt. Und dann habe ich sie alle gemacht die elenden Fruchtfliegen. Vernichtungsrausch.
Ein heißes Gerät, dieser Staubsauger.
 
Standpunkt

Ein Uhr Nachts auf einem Autobahnparkplatz. Mein Auto ist das einzige weit und breit.
Ich habe den Laptop an und beantworte Mails. Ein Polizeiauto hält neben mir.
„Guten Abend, haben sie einen Behindertenausweis?“ Der Polizeiautobeifahrer betrachtet mich finster.
„Nee, wieso?“
„Sie stehen auf einem Behindertenparkplatz.“
Ich schaue verdattert. „Ich bin hier der einzige.“
„Fahren sie bitte auf einen anderen Parkplatz.“
Ok, doof kann ich auch tun.
„Geht nicht, mein Motor macht Geräusche. Ich suche im Internet nach einem Tip.Wenn sie mich fünf Meter weiterschieben, dann haben wir´s.
„Ähh, sie haben Glück wir haben einen Einsatz.“
Die Ordnungsmacht entschwand.
 

Dr Time

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Frühlingsdrabble

Mariposa

Eines Tages (eines Montages im Mai, um genau zu sein) beschloss Mariposa, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Ihr Jugendzimmer war ihr zu klein geworden, zu stickig und auch zu dunkel, wenngleich sie sich damals selbst so dunkel eingerichtet hatte. Aber nun roch sie das Leben vor der Tür, roch den Frühling und die vielen neuen Dinge, die auf sie warteten. Endlich frei sein. Endlich fort von hier. Nur weg von all den sogenannten alten Freunden. Diese langweiligen Kriecher, diese Salatfanatiker und Spinner.

Mariposa stieß also die Tür auf, breitete ihre Flügel aus und flog davon. Mariposa, der Schmetterling.
 
Die Schlacht
Es ist ein Kampf auf biegen und brechen. Diese Missgeburten der Natur greifen in mächtigen Geschwadern an. Sie besetzen alles. Alle meine Angriffe erfolglos. Chemiekeulen, Wasserfallen, klebrige Lockangebote. Vergebens, es hat die Truppenstärke des Gegners kaum geschwächt.
Und dann gestern meine Frau. „Hast du endlich eine Lösung?“
„Ähh...,ja klar. Ist technisch nur etwas anspruchsvoll. Also am Wochenende da ....“
Ich zog mich ins Internet zurück. Krisensitzung. Und da fand ich ihn, den ultimativen Techniktip. Na ja, mit dem Gerät hatte ich vorher keinen Kontakt. Und dann habe ich sie alle gemacht die elenden Fruchtfliegen. Vernichtungsrausch.
Ein heißes Gerät, dieser Staubsauger.
 
Eine wahre Geschichte

Ich sehe ihn schon von weitem. Er kommt auf mich zu, ein Bekannter
meines Mannes. Er begrüßt mich sehr herzlich:''Guten Tag Frau Mayer, wie geht’s? Sein Name fällt mir wieder nicht ein. Natürlich komme ich sofort auf den Namen, als der Herr außer Sichtweite ist. Merkel, heißt er. Da gibt’s doch eine Eselsbrücke. Ich denke einfach an Angela Merkel. Einfacher geht es doch nicht.
Eine Woche später höre ich plötzlich seine Stimme hinter mir. Ich zucke zusammen. Ich hatte mir doch eine Eselsbrücke gebaut!!
Ja, mir fällt auch Angela ein, doch wie heißt die Angela noch mit Nachnamen????
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

solche Dinge passieren mir auch am laufenden Band, aber ich habe mich damit abgefunden. Als ich noch jünger war, ich hatte diese hübschen Aussetzer nämlich schon mit Mitte vierzig, da war ich manchmal einfach frech und fragte die Leute:" Müsste ich Sie kennen?" Zum Glück hat es mir niemand übel genommen.

Mein PC ist immer noch kaputt und ich habe keine Ahnung, wann jemand kommen wird, um den Fehler zu finden. Es ist ein Jammer.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera Lena,
manchmal braucht man für die Eselsbrücke eine Eselsbrücke.

Es muss doch jemanden zu finden sein, der deinen Computer repariert.

Viel Erfolg damit wünscht dir
Marie-Luise
 
Rache

Ok, was ich gemacht habe, ist nicht nett. Mein Arbeitskollege ist aber Schuld. Ein Kettenraucher. Bei Beratungen mit Kunden kommt trotz Verbot der Aschenbecher auf den Tisch.
Der Kunde ist König.
Ein Vorwand. Abgesehen von der Frage Gesundheit, kostet das auch Geld. Die Klamotten stinken und ich bin Stammgast bei der Reinigung mit Anzügen. Vorgestern habe ich ihm meine Rechnungen mal gezeigt.
„Ähh, ... na das ist doch nicht so wild.“
Nun, seit gestern kann er Reiningunspreise selber checken. Hat sogar Spass gemacht, als die Pfütze mit meinem Autoreifen Richtung Bürgersteig getrieben wurde. Ich glaube, da stand jemand. So ein Pech.
 



 
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