dreck (ror wolf gewidmet)

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
dreck (ror wolf gewidmet)


mit gü tiger arr roh
ganz gabstu gern dem​
die ant wort witz ige
an ders teht min​

ze minne zinn zinne minn
zimbel die haare​
ram krisch na krischna haa reh hare
raa mah ramma haa reh​

du gurr ruh gurru küh ken kyk
lopen kock lüpfer​
kick dopen deppen hüpp fair aufes
trepp chen zur hymm ne​

hymm naa jeh hyme naa je wennse
wei nen aber lachst du​
denn falsch rum isti flagg gö – göck
nüpft an deren stange​
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Gern, z.B. "russisch brot" im Gereimten.

Oder natürlich Ror Wolf himself, z.B. das Hörspiel "Der Chinese", das der Deutschlandfunk vor zwei Wochen anläßlich des Todes des berühmten Lyrikers gesendet hat; es ist noch beim WDR hörbar verfügbar.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21114

Gast
Hi Mondnein,
der Ror Wolf hat garantiert aus dem Jenseits heruntergelächelt, als du dein Werk in die Lupe gestellt hast, ich verkneif mir dazu auch Kritik und die Sterne – du machst dein Ding, kannst nicht anders, und so ist es gut. Du hast ja deine Fans. Und einen anhänglichen Feind: die Oma.
Gruß JF
ps Ich bin mal während des Vortrags eines Waldmann-Gedichts fast verprügelt worden. Fast.

meine herrn, um einmal auszuschweifen,
will ich die gelegenheit ergreifen,

und ich pfeife hier im speisesaal
einmal ordentlich auf die moral,

sagt die witwe zu dem netten fetten
attaché, im rauch der zigaretten.

meine damen, sagt sie, meine herrn:
heute abend kommen wir zum kern.

weil: nach einem üppigen verzehr,
da empfiehlt sich der geschlechtsverkehr …
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
und ich lächle im Diesseits.
Ja, dankeschön.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Der eigentliche Titel dieses Gedichts ist: "Zur Hymne".

Es wurde dort in einem lakonischen Kommentar von blackout mit der rhetorischen Frage
"dieser Dreck soll Dada sein?"
markiert.
Der Forenredakteur schloß, als ich den Alarm auslöste, den thread - auf Deutsch: er riß den Faden ab - so daß ich es neu einbringen mußte.

Natürlich ist dies kein Dada-Gedicht. Sollte es auch nicht sein.

Aber natürlich ist es Dreck.
 
G

Gelöschtes Mitglied 21263

Gast
Man muss es laut lesen, immer wieder, bis der Rhythmus seine Melodie einfordert. Ist sie da, ist die Hymne nicht fern - und zwar die eignene! Ich sehe mich vom Autor aufgefordert, mir die Musik dieses Textes zu erarbeiten. Das ist nicht Dreck, sondern ein großzügiges Geschenk! Und es macht Freude! Ein tolles Angebot!

Fritz
 
G

Gelöschtes Mitglied 21263

Gast
... es soll immer noch die eigene Hymne sein ...

F.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke, Fritz,

ich wünschte natürlich, daß es von alleine flösse, ohne Spitzhacke.

Ich erinnere mich, und sehe es auch als bloßer Leser (der ich nunmehr bin): Es hat einen speziellen Versfuß, dadda bimm bamm dadda bimm bamm, xxX X xxX X, wobei das erste der großen Xe etwas stärker betont ist als das zweite, d.h. die beiden Xe bilden einen Trochäus, die kleinen als Vortakte zum ersten großen X machen mit dem zusammen einen Anapäst. Anapäst dann Anapäst dann ... ...

"Hymne" heißt es deshalb, weil es außer dem Harekrischna-Mantra auch den Refrain der großen Catull-Hochzeits-Hymne auf den Hymenaios enthält, Vokativ "hymenaie".

grusz, hansz
 



 
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