Drei Bäume

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Tenebrula

Mitglied
Drei Bäume

Vor meinem Haus im Garten stehn
drei Bäume, dort am Graben.
Nie kann ich daran satt mich sehn,
welch eignen Wuchs sie haben.

Die Eiche, wenn auch morsch und hohl,
hält uns schon lang die Treue.
Trägt Herbstlaub durch den Winter wohl --
Im Maien sprießt das Neue.

Samtgrün weht weich der Linde Blatt
und wo man ihre Glieder
im letzten Jahr beschnitten hat,
stehn tausend Triebe wieder.

Der Erle Stamm sank halb ins Moor,
doch streben ihre Zweige
voll zarter Zapfen kühn empor,
dass hoch zum Licht sie zeige.

Ans Gute glauben möchte ich,
und Liebe soll umfassen
mein Sein. Die Hoffnung werde ich
nie von mir gehen lassen!
 
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L'étranger

Mitglied
Hallo Tenebrula,

ich frage mich, ob das "ironisch" gemeint ist, im Stile des brillanten Heinz Erhardt, aber ich finde es in dieser Häufung unschön.

Was ich meine, sind die vielen Inversionen. Eine pro Gedicht, weil ein sehr gutes Gedicht das schon aushalten muss, wäre noch erträglich. Ich kopiere dir einfach mal die betreffenden Verse:

Vor meinem Haus drei Bäume stehn

Nie kann ich daran satt mich sehn,

Die Eiche hohl und knorrig steht

Lass an das Gute glauben mich

Wenn ich das ignoriere, lese ich ein romantisches Naturgedicht. Das kann man schreiben. Es gibt aber schon sehr sehr viele davon.

Gruß Lé.
 

Tenebrula

Mitglied
Hallo L' étranger,

Danke für deine Rückmeldung! Du hast recht, das ist zu viel. Ich lasse das trotzdem erst einmal so hier stehen, denn es ist nicht so einfach umzustellen. Leider fand ich diese Idee bei der Gartenarbeit und nahm mir nicht genug Zeit, sie reifen zu lassen. Trotzdem:

Schöne Frühlingsgrüße,
Tenebrula
 

Yeti

Mitglied
Hallo Tenebrula!

Ich glaube, daß Le recht hat. Man kann Inversion nutzen wenn man sie zum (meist parodistischen) Inhalt eines Gedichtes macht. So aber wirken sie nur unbeholfen.

Und zwei inhaltliche/formale Störenfriede habe ich ausgemacht.
Zum einen muß es in S1,V2 wohl 'im kühlen' statt 'im kühlem' lauten. Zum anderen kann ich Erlen beim besten Willen keine Zapfen zuordnen. Eine kleine biologische Ungenauigkeit(?), die mich aber gleich stutzen ließ.
tss tss, Tenebrula, wo warst Du nur mit Deinen Gedanken? ;)

Allerdings gibt es trotzdem eine gute Arbeitsgrundlage ab.
Daß es schon sehr, sehr viele Naturgedichte gibt, wie Le bemerkt, würde mich nicht weiter stören, jedes ist anders, jedes ein Unikum. - Und alle Bereiche der Lyrik sollten Deinen Stempel tragen.

Liebe Grüße, Frühlingsgrüße, Ostergrüße,
von Yeti
 

Tenebrula

Mitglied
Lieber Yeti,

Danke fürs Lesen, Nachdenken und Rezensieren!
Ja, leider ein spontanes Gedicht, das sich nicht einfach umstellen lässt, wie ich oben schon sagte. Es wäre in der Kategorie "Textbaustelle" besser aufgehoben, die ich das nächste Mal auch entsprechend nutzen werde. Nicht mal Rechtschreibfehler hab ich gesehen. Aua. Lernen aus Fehlern bzw. learning by burning...

Erlenzapfen jedoch existieren.
(f***, das ist jetzt wieder ne Inversion, oder?)
Ebenso wie Lärchen winters ihre Nadeln abwerfen und Schnabeltiere Eier legen. Wer nicht Biowissenschaftlerin oder Aquarianer ist, kein Lexikon zur Hand oder eine kluge Oma im Hause hat, kann hierzu gerne googeln oder wikipedianisieren, bitte zeitlich vor der Unterstellung mangelnder Fachkunde eines Gegenübers, dessen Hintergrund unbekannt ist.

Sei gegrüßt lieb sehr!
Tenebrula
 

Yeti

Mitglied
'man ist so alt wie eine Kuh, und lernt immer noch dazu.'
Mein unverzeihlicher Fehler, mangels gründlicherer Recherche, treibt mich zu dieser ENTSCHULDIGUNG!

Trotz allem liebe Grüße,
Yeti
 

Tenebrula

Mitglied
So, Hausaufgaben gemacht und überarbeitet. Ich hoffe, mein metaphysikbeladenes Naturgedicht ist nun erbaulicher als zuvor.
Habt nochmals Dank für die Rückmeldungen, L'étranger und Yeti!

Gesegnete Ostertage!
Tenebrula
 
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