Dreivierteltakt (gelöscht)

Walther

Mitglied
Liebe Thylda,

das ist schlechte Triviallyrik mit einer unglaublich relevanten Aussage, für die jedenfalls der Gang in den Keller zum Lachen nicht lohnt. Und das wird durch Textarbeit auch nicht besser.

Die Reime sind bemüht, die Bilder den Reimen untergeordnet usw. und usf. Ich greife mal rein
"auf sich stellt"
"Watschenbaum"
Davon abgesehen, daß ich diese Unterart des männlichen homo sapiens noch nie leiden konnte, kommt mir da mehr das kalte Grausen als der Lachflash in den Sinn.

Manchmal ist etwas ausführlicher besser. Hier wäre ein Feld gewesen, die Lupe lachend durchzuschütteln. Leider wurde die Chance souverän verpaßt.

Allerliebste Grüße W.
 
S

suzah

Gast
hallo thylda, hallo walther,

ich bin kein gedichtspezialist, hab nur mal ein wenig gespielt, wie findet ihr das?

ein Weiberheld
hat sich gestellt.
dem Walzertanz,
mit Augenglanz.
die Hand rutscht tief;
als Antwortbrief:
ein Watschenbaum-
pech, aus der Traum.

liebe grüße suzah
 
L

label

Gast
liebe suzah

das ist ein Walzer!

Weiberheld
auf sich stellt.
Walzertanz,
Augenglanz.
Hand rutscht tief;
Antwortbrief:
Watschenbaum-
aus der Traum.

Würde Thylda das nach deinem vorschlag umstellen, wäre es keiner mehr.

Ich verstehe das ganze als einen Walzer
Der Weiberheld stellt sich zum Walzer auf, denn wird getanzt und ihre Augen glänzen, seine Hand ruscht zu tief :D und sie gibt ihm als Antwort darauf eine Ohrfeige aber damit endet auch der Walzertraum.
Also ich finde das pfiffig, das ganze Gedicht zum Walzer zu machen.

Thylda lass dir nichts einreden, man weiß ja wer diese Noten verteilt hat und warum auch.

liebe Grüße
label
 
I

Ivor Joseph

Gast
Witzig. Gefällt mir ganz gut, nur ein bisschen holprig in der zweiten Zeile. Vielleicht nur eine Minimalstoptimierung mit Auftakt:

¼Ta
¼Tá → ¼Ta → ¼Ta
...

Ein
Wei - ber - held
auf - ge -stellt
...

oder sogar mit Synkope (gehört zum ersten Takt):

[ 4]Ein
Weiberheld
[ 4]nun
aufgestellt
[ 4]zum
Walzertanz
[ 4]mit
Augenglanz
[ 4]die
Hand rutscht tief;
[ 4]gleich
Antwortbrief
[ 4]erst
Watschenbaum
[ 4]dann
aus der Traum.
 

Walther

Mitglied
Loitz,

man(n) kann sich bemühn, wie frau mag: Es wird kein Walzertakt daraus. Der geht Umtata. Wenn der Rhythmus der Sprache dazu passen soll, muß man den Text auch so schreiben.

Also nix mit Witz, sondern nur Langweile (Xxx).

Gruß W.
 
L

label

Gast
klar Walther mußt du jetzt so tun als sei es kein Walzer.
Sonst hättest zu Unrecht so geurteilt wie du es hast.

Nichs ändert aber etwas daran dass die ersten Silben immer betont sind und die beiden nachfolgenden unbetont.
Das ergibt den Walzertakt.
ich empfinde dieses kleine Stück als eine wirklich pfiffige frische Idee, auch der Text passt inhaltlich vorzüglich dazu.

Oder meinst du (dieses irgendwann lesender Walther) man müßte durchgehende umpf da da, umpf da da, umpf da da, schreiben, damit du es als Walzer anerkennst? Den Text fände ich vergleichsweise öde. ;)
Vielleicht kann Thylda unter jede Zeile das umpf da da, drunterschreiben, damit du nicht von den Worten so irritiert wirst?
grüßenderweise
label
 

Walther

Mitglied
Lb. Vera-Lena,

"Umtata" hat wie "Langweile" genau 3 Silben (=Takte), davon die erste betont (Um) und die beiden weiteren unbetont (tata). Unser Ivor hat daraus "die Langweile" versucht zu machen (taUmtata oder xXxx).

Liebe Leute, ich sage recht freundlich: Wo niggese is, kommt niggese raus. Es lohnt die Mühe nicht.

Gruß W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe label,

das stimmt schon, dass Thyldas Text, so wie er da steht, dieses Metrum hat, aber das hätte mich nie im Leben auf so etwas Beschwingtes wie einen Walzer gebracht. Erst durch Ivors Überarbeitung wird das für mich deutlich. Jetzt ist da Schwung und Musike drin.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Walther

Mitglied
Werte Label,

Lesen-verstehen-handeln: Das ist der Dreiklang der Grundintelligenz. Es scheint hier, dieser ist der einen oder anderen abhanden gekommen.

Der Text taugt nicht einmal zum Schmunzeln. Und ein Walzer ist er auch nicht.

Im Übrigen paßte auf das Thema sowieso eher der langsame Walzer. Dieser hat übrigens einen Viervierteltakt. Aber sei es drum.

Allerliebst

W.
 
L

label

Gast
Walther ich habe eine andere Meinung als du, darf ich, ohne dass ich deshalb von dir als eine Person bezeichnet werde, der die Grundintelligenz abhanden gekommen sei?

Walther deine Beleidigungen nehmen überhand.

liebe Vera-Lena
ich habe den Walzertakt sofort erkannt, der Titel ist überdies ein deutlicher Hinweis..
Welche Bearbeitung (welche Art und Weise ) meinst du denn, die dir das Erkennenen möglicht hat? der 1/4 Auftakt? Oder dass er das ¼Ta
¼Tá → ¼Ta → ¼Ta hinzugefügt hat?

dir liebe Vera Lena Grüße
label
 

Walther

Mitglied
Werte Label,

wieder scheinst Du Dir einen Schuh anzuziehen, der für Dich nicht gedacht war. Oder hatte ich etwa Dich explizit genannt? Tsstsstss. Ich weiß nicht, irgendwo muß da wohl eine Fixation sein. Wahrscheinlich, weil mir beim zweiten "die" das "die" statt einem "der" durchgerauscht, welch ein bedauerlicher Umstand, Dich in eine so bedauernswerte Lage gebracht zu sehen.

Ich bitte also vielmals um Entschuldigung für dieses versehentliche Versehen.

Aber, wie ich sehe: Bei Zählen sind wir uns ja wieder einig. Nur, egal wie, es wird nichts aus diesem Versuch Thyldas, einmal richtig lustig zu wirken. Naja, das ist halt nicht jederfraus Sache, das mit dem Humor und der Ironie. Oder wars jedermanns? Ach, Du hast mich total verwirrt. Schäm Dich!

Allerwertester Gruß W.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe label,

ich meine den gesamten von Ivor umgeschriebenen Text mit Synkope.

Witzig finde ich den Text auch nicht, aber er sollte doch sicher gar nicht witzig sein. Einen Mann zu Ohrfeigen hat für mich nichts Witziges.
 

Thylda

Mitglied
Liebe Vera Lena,

Ich glaube, daß wir hier von verschiedenen Begrifflichkeiten ausgehen. Eine Synkope setzt man, um entgegen der normalen Betonung eine interessante Spannung zu erzeugen. Das ist gerade beim Walzer aber nicht sinnvoll, weil er ja hauptsächlich durch den Rhythmus, der sich aus der Betonung der „Eins“ ergibt, lebt. Ein Auftakt ist grundsätzlich möglich, erfordert aber am Ende des Stückes den entsprechend verkürzten Takt. Ein Walzer hat in der Regel drei Viertel oder ein Vielfaches davon, aber immer durch drei teilbar, nur als Ausnahmen kommen auch 5-, 8- und 11-taktwalzer vor. Der langsame Walzer hat jedenfalls einen ¾-takt. Und als Walzer in seiner typischen Art erkannt, wird er vom Laien auch hauptsächlich im ¾-takt.

Als der Walzer entstand war es ein Skandaltanz, da man sich, vorher ungewohnt, beim Tanzen sehr nahe kam. Eine ähnliche Situation wie in meinem Text ist also gut vorstellbar.

Liebe Grüße
Thylda
 

Thylda

Mitglied
Lieber Ivor

Vielen Dank, daß Du Dich um mein Werk so bemüht hast. In Deiner Antwort sind jede Menge guter Ideen. Ich ringe gerade mit mir, ob ich etwas und wieviel davon einbauen kann, ohne daß es mir zu weit vom Weg abkommt.

Liebe Grüße
Thylda
 

Thylda

Mitglied
Liebe Suza

Vielen Dank auch Dir, daß Du meinem Text Aufmerksamkeit geschenkt hast. Leider würde, wie Label schon bemerkte, durch Deinen Vorschlag der 3/4-Takt verschwinden. Damit wäre der Kern meiner Idee zunichte. Du verstehst hoffentlich, daß ich davon leider nichts umsetzen kann, aber trotzdem Danke.

Liebe Grüße
Thylda
 

Thylda

Mitglied
Liebe Label

Vielen lieben Dank für Deine hervorragende Textarbeit. Ich bin wie Presque-rien der Meinung, daß man hier in der LL auf Deine Kommentare nicht verzichten kann. Wieder einmal hast Du das Wichtige mit traumwandlerischer Sicherheit gesehen. Dankeschön.

Liebe Grüße
Thylda
 
B

bluefin

Gast
einer der größten fehler, den mann machen kann, ist, ein mädel zum tanz aufzufordern und dann beim wiener walzer so unmusikalisch aus dem takt zu stolpern, dass die anderen paare von der tanzfläche fliehen.

dass walther den takt nicht halten konnte, als man ihm dies einfache liedchen vorspielte, halte ich dem grimm zugute, den er gegen einen gutteil der lupianer hegt und der ihm mitunter den kühlen blick aufs eigentliche raubt. um über deinen eifer herzhaft zu lachen, lieber freund, braucht man keinen keller - wir sind so frei, tuns hier im wohnzimmer und raten dir, mit einzustimmen. ein großer kann auch mal über sich selbst lachen, wenn er vorbei geschossen hat; probiers mal - es ist gar nicht schwer.

tipp: beim tanzen die nagelschuhe ausziehen, aber die socken anlassen. das funzt!

die vorgeschlagenen "verbesserungen" gehen leider allesamt ins leere und beweisen, dass der anteil der nichttänzer hier in der lelu wohl ähnlich groß ist wie draußen in der wirklichkeit.

einen auftakt gibt's im walzer nur höchstens zweimal - ganz zu anfang und ggf. bei der reprise. er besteht entweder aus einem viertel mit fermate oder aus einem kuzen viertel und einem ganzen nachfolgenden takt, wobei letzterer mit einem starken ritardando zu spielen ist - so, wie man umständlich eine bogen oder eine büchse spannt, bevor's - rumstata! - losgeht und sich alles um einen zu drehen beginnt...*seufz*...

amüsierte grüße aus münchen

bluefin

p.s: leider wurde meine sympathiekundgebung für das einfache stücklein von den nichttänzern übertönt. schade!
 



 
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